verschwinden, während sie nach gewöhnlich optischen Gesetzen auf der andern Seite zu- Sonne opaker Körper nimmt. Die von allen Astronomen jetzt nicht mehr bezweifelte Jdee, daß die Sonne ein o- paker Körper sei, wurde noch vor wenigen Jahren als eine Tollheit betrachtet u. es glückte einem Advokaten, aus dem Umstande, daß ein junger Mensch zu Oxford eine Abhand- lung hatte druckenlassen, worin er bewies, Durch diese Behauptung wird ein junger Mensch von d. Todesstrafe befreit. daß die Sonne ein dunkler Körper sei u. der darauf eines Verbrechens wegen zum Tode verurtheilt wurde, hieraus zu bewie- sen, daß der Delinquent nicht bei Sinnen sei, weil er ja kurz vorher eine so unerhörte Behauptung gewagt hatte, u. ihn somit von der Todesstrafe zu befreien. Meinung Herschels in Be- treff der Sonnen- flecken Herschel ging von der Voraussetzung aus, daß viele Sonnenflecken die Wärme hindeu- ten, u. da diese in Epoche erscheinen, ähn- lich den Erscheinungen des Nordlichts die oft 20 J. lang ausbleiben; so stellte er Tabellen auf, über die Verhältniße der Koropreise u. der erschienenenSonnenflecken. Obwohl dies eine sonderbare Conjunction ist, so darf man doch die Jdee nicht für unvernünftig erklären. Eine merk- würdige Entdeckung der neuern Zeit Sonnenlicht besteht aus dreierlei Strah- len ist die, daß das Sonnenlicht aus dreierlei Strahlen besteht, solche die chemisch wirken, die magnetisch sind u. die leuchten. Durch das von Rochon 1775 erfundene prismatische Fernrohr kann man die Strahlen scheiden, u. man findet
hier
verſchwinden, während ſie nach gewöhnlich optiſchen Geſetzen auf der andern Seite zu- Soñe opaker Körper nim̃t. Die von allen Aſtronomen jetzt nicht mehr bezweifelte Jdee, daß die Soñe ein o- paker Körper ſei, wurde noch vor wenigen Jahren als eine Tollheit betrachtet u. es glückte einem Advokaten, aus dem Umſtande, daß ein junger Menſch zu Oxford eine Abhand- lung hatte druckenlaſſen, worin er bewies, Durch dieſe Behauptung wird ein junger Menſch von d. Todesſtrafe befreit. daß die Soñe ein dunkler Körper ſei u. der darauf eines Verbrechens wegen zum Tode verurtheilt wurde, hieraus zu bewie- ſen, daß der Delinquent nicht bei Siñen ſei, weil er ja kurz vorher eine ſo unerhörte Behauptung gewagt hatte, u. ihn ſomit von der Todesſtrafe zu befreien. Meinung Herſchels in Be- treff der Soñen- flecken Herſchel ging von der Vorausſetzung aus, daß viele Soñenflecken die Wärme hindeu- ten, u. da dieſe in Epoche erſcheinen, ähn- lich den Erſcheinungen des Nordlichts die oft 20 J. lang ausbleiben; ſo ſtellte er Tabellen auf, über die Verhältniße der Koropreiſe u. der erſchienenenSoñenflecken. Obwohl dies eine ſonderbare Conjunction iſt, ſo darf man doch die Jdee nicht für unvernünftig erklären. Eine merk- würdige Entdeckung der neuern Zeit Soñenlicht beſteht aus dreierlei Strah- len iſt die, daß das Soñenlicht aus dreierlei Strahlen beſteht, ſolche die chemiſch wirken, die magnetiſch ſind u. die leuchten. Durch das von Rochon 1775 erfundene priſmatiſche Fernrohr kañ man die Strahlen ſcheiden, u. man findet
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[127./0131]
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daß ein junger Menſch zu Oxford eine Abhand-
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daß die Soñe ein dunkler Körper ſei u.
der darauf eines Verbrechens wegen zum
Tode verurtheilt wurde, zu bewie-
ſen, daß der Delinquent nicht bei Siñen
ſei, weil er ja kurz vorher eine ſo
unerhörte Behauptung gewagt hatte, u.
ihn ſomit von der Todesſtrafe zu befrei.
Herſchel ging von der Vorausſetzung aus,
daß viele Soñenfleck die Wärme hindeu-
ten, u. da dieſe in Epoche erſchein, ähn-
lich den Erſcheinung des Nordlichts die oft
20 J. lang ausbleiben; ſo ſtellte er
Tabellen auf, über die Verhältniße der
Koropreiſe u. der erſchienen Soñenfleck.
Obwohl dies eine ſonderbare Conjunction
iſt, ſo darf man doch die Jdee nicht für
unvernünftig erklären. Eine merk-
würdige Entdeckung der neuern Zeit
iſt die, daß das Soñenlicht aus dreierlei
Strahlen beſteht, ſolche die chemiſch
wirken, die magnetiſch ſind u. die
leuchten. Durch das von Rochon 1775
erfundene priſmatiſche Fernrohr kañ
man die Strahlen ſcheiden, u. man findet
hier
Soñe
opaker Körper
Durch dieſe
Behauptung wird
ein junger Menſch
von d. Todesſtrafe befreit.
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treff der Soñen-
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 127.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/131>, abgerufen am 16.02.2025.
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