weit entfernt wären, sie eine sehr ungleiche Größe haben müßten. Eine mittlere Größe derselbe kann aber hier jeden Falls angenommen werden u. es ist Wahrscheinlich- keit wie 50000 : 1. daß einige uns viel näher sind u. als Folge der Projection sich näher einzeln zu stehen scheinen. Her- Stern-Eichun- gen. schel hat diese Stern-Eichungen vorgenom- men u. die Tiefen untersucht. Jn der Milch- straße sind alle Sterne am häufigsten zusam- mengedrängt, am Ende derselben nehmen sie mehr ab u. die Pole der Milchstraße sind fast leer von Sternen. Wäre die Milchstraße nicht Projection, so wäre es sonderbar, daß grade im größten Kreise für unser so höchst unbedeutendes Planetensystem die Sterne so zusammen- gedrängt sein sollten. Es giebt einen innern Grund dafür, daß die sternan- häufende Kraft im Jnnern stärker zu- sammengedrängt erscheint, als im äußern. Nach Wahrscheinlichkeitsmessungen kann man annehmen daß die große Axe der Stern- Axe unserer Sternschicht schicht 800 Syriusweiten, die kleinere 140-150 solcher Weiten beträgt. Ob unsere Sterninseln von sternenleeren Räumen ganz umgeben wären ist schwer zu bestimmen, doch bemerken wir, daß sich denselben an den Polen besonders Nebel- flecke derselben nähern, u. sie mit anderen Sternenschichten vielleicht in Verbindung stehen. Wo steht un- ser Planeten System Unser System steht nach Wahrscheinlichkeiten zwischen dem Adler u. Syrius, in dem
Ver-
weit entfernt wären, ſie eine ſehr ungleiche Größe haben müßten. Eine mittlere Größe derſelbe kañ aber hier jeden Falls angenom̃en werden u. es iſt Wahrſcheinlich- keit wie 50000 : 1. daß einige uns viel näher ſind u. als Folge der Projection ſich näher einzeln zu ſtehen ſcheinen. Her- Stern-Eichun- gen. ſchel hat dieſe Stern-Eichungen vorgenom- men u. die Tiefen unterſucht. Jn der Milch- ſtraße ſind alle Sterne am häufigſten zuſam- mengedrängt, am Ende derſelben nehmen ſie mehr ab u. die Pole der Milchſtraße ſind faſt leer von Sternen. Wäre die Milchſtraße nicht Projection, ſo wäre es ſonderbar, daß grade im größten Kreiſe für unſer ſo höchſt unbedeutendes Planetenſyſtem die Sterne ſo zuſam̃en- gedrängt ſein ſollten. Es giebt einen iñern Grund dafür, daß die ſternan- häufende Kraft im Jñern ſtärker zu- ſam̃engedrängt erſcheint, als im äußern. Nach Wahrſcheinlichkeitsmeſſungen kañ man añehmen daß die große Axe der Stern- Axe unſerer Sternſchicht ſchicht 800 Syriusweiten, die kleinere 140–150 ſolcher Weiten beträgt. Ob unſere Sterninſeln von ſternenleeren Räumen ganz umgeben wären iſt ſchwer zu beſtim̃en, doch bemerken wir, daß ſich denſelben an den Polen beſonders Nebel- flecke derſelben nähern, u. ſie mit anderen Sternenſchichten vielleicht in Verbindung ſtehen. Wo ſteht un- ser Planeten Syſtem Unſer Syſtem ſteht nach Wahrſcheinlichkeiten zwiſchen dem Adler u. Syrius, in dem
Ver-
<TEI><text><body><divxml:id="Ms_germ_fol_841"next="#Ms_germ_fol_842"><divtype="session"n="16"><p><pbfacs="#f0107"n="103."/>
weit entfernt wären, ſie eine ſehr<lb/>
ungleiche Größe haben müßten. Eine mittlere<lb/>
Größe derſelbe kañ aber hier jeden Falls<lb/>
angenom̃en werden u. es iſt Wahrſcheinlich-<lb/>
keit wie 50000 : 1. daß einige uns viel<lb/>
näher ſind u. als Folge der Projection<lb/>ſich näher einzeln zu <choice><abbr>ſteh</abbr><expanresp="#BF">ſtehen</expan></choice>ſcheinen. <persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920"xml:id="herschel1"next="#herschel2">Her-</persName><lb/><noteplace="left"><hirendition="#b #u">Stern-Eichun-<lb/>
gen.</hi><lb/></note><persNameresp="#BF"prev="#herschel1"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920"xml:id="herschel2">ſchel</persName> hat <hirendition="#u">dieſe Stern-Eichungen</hi> vorgenom-<lb/>
men u. die <choice><abbr>Tief</abbr><expanresp="#BF">Tiefen</expan></choice> unterſucht. Jn der Milch-<lb/>ſtraße ſind alle Sterne am <choice><abbr>häufigſt</abbr><expanresp="#BF">häufigſten</expan></choice> zuſam-<lb/>
mengedrängt, am Ende derſelben nehmen<lb/>ſie mehr ab u. die Pole der Milchſtraße<lb/>ſind faſt <unclearreason="illegible"resp="#textloop">leer</unclear> von Sternen. Wäre die<lb/>
Milchſtraße nicht Projection, ſo wäre<lb/>
es ſonderbar, daß grade im größten<lb/>
Kreiſe für unſer ſo höchſt unbedeutendes<lb/>
Planetenſyſtem die Sterne ſo zuſam̃en-<lb/>
gedrängt ſein ſollten. Es giebt einen<lb/>
iñern Grund dafür, daß die ſternan-<lb/>
häufende Kraft im Jñern ſtärker zu-<lb/>ſam̃engedrängt erſcheint, als im äußern.<lb/>
Nach <choice><abbr>Wahrſcheinlichkeitsmeſſung</abbr><expanresp="#BF">Wahrſcheinlichkeitsmeſſungen</expan></choice> kañ man<lb/>
añehmen daß <hirendition="#u">die große Axe der Stern-</hi><lb/><noteplace="left"><hirendition="#b #u">Axe unſerer<lb/>
Sternſchicht</hi><lb/></note>ſchicht 800 <choice><abbr>Syriusweit</abbr><expanresp="#BF">Syriusweiten</expan></choice>, die kleinere<lb/>
140–150 ſolcher <choice><abbr>Weit</abbr><expanresp="#BF">Weiten</expan></choice> beträgt. Ob<lb/>
unſere Ster<addplace="intralinear">n</add>inſeln von ſternenle<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#BF">e</unclear>ren<lb/>
Räumen ganz umgeben wären iſt ſchwer<lb/>
zu beſtim̃en, doch bemerken wir, daß<lb/>ſich <choice><abbr>denſelb</abbr><expanresp="#BF">denſelben</expan></choice> an den <choice><abbr>Pol</abbr><expanresp="#BF">Polen</expan></choice> beſonders Nebel-<lb/>
flecke <choice><abbr>derſelb</abbr><expanresp="#BF">derſelben</expan></choice> nähern, u. ſie mit <choice><abbr>ander</abbr><expanresp="#BF">anderen</expan></choice><lb/><choice><abbr>Sternenſchicht</abbr><expanresp="#BF">Sternenſchichten</expan></choice> vielleicht in Verbindung ſtehen.<lb/><noteplace="left"><hirendition="#b #u">Wo ſteht un-<lb/>
ser Planeten<lb/>
Syſtem</hi><lb/></note>Unſer Syſtem ſteht nach <choice><abbr>Wahrſcheinlichkeit</abbr><expanresp="#BF">Wahrſcheinlichkeiten</expan></choice><lb/><hirendition="#u">zwiſchen dem Adler u. Syrius</hi>, in dem<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Ver-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[103./0107]
weit entfernt wären, ſie eine ſehr
ungleiche Größe haben müßten. Eine mittlere
Größe derſelbe kañ aber hier jeden Falls
angenom̃en werden u. es iſt Wahrſcheinlich-
keit wie 50000 : 1. daß einige uns viel
näher ſind u. als Folge der Projection
ſich näher einzeln zu ſteh ſcheinen. Her-
ſchel hat dieſe Stern-Eichungen vorgenom-
men u. die Tief unterſucht. Jn der Milch-
ſtraße ſind alle Sterne am häufigſt zuſam-
mengedrängt, am Ende derſelben nehmen
ſie mehr ab u. die Pole der Milchſtraße
ſind faſt leer von Sternen. Wäre die
Milchſtraße nicht Projection, ſo wäre
es ſonderbar, daß grade im größten
Kreiſe für unſer ſo höchſt unbedeutendes
Planetenſyſtem die Sterne ſo zuſam̃en-
gedrängt ſein ſollten. Es giebt einen
iñern Grund dafür, daß die ſternan-
häufende Kraft im Jñern ſtärker zu-
ſam̃engedrängt erſcheint, als im äußern.
Nach Wahrſcheinlichkeitsmeſſung kañ man
añehmen daß die große Axe der Stern-
ſchicht 800 Syriusweit, die kleinere
140–150 ſolcher Weit beträgt. Ob
unſere Sterninſeln von ſternenleeren
Räumen ganz umgeben wären iſt ſchwer
zu beſtim̃en, doch bemerken wir, daß
ſich denſelb an den Pol beſonders Nebel-
flecke derſelb nähern, u. ſie mit ander
Sternenſchicht vielleicht in Verbindung ſtehen.
Unſer Syſtem ſteht nach Wahrſcheinlichkeit
zwiſchen dem Adler u. Syrius, in dem
Ver-
Stern-Eichun-
gen.
Axe unſerer
Sternſchicht
Wo ſteht un-
ser Planeten
Syſtem
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 103.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/107>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.