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Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898.

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der deutschen, französischen und russischen Sprache und wurde bald darauf zur Vorsteherin und Lehrerin der deutschen, französischen und schwedischen Sprache an einer höheren Töchterschule ernannt und später zu dem allgemeinen Lehrerkongress Finnlands in Helsingfors eingeladen. Auf diesem Kongress hat der Chef des finnländischen Medizinalwesens, v. Willebrandt, in seiner Rede das weibliche Geschlecht als schwache, gebrechliche Wesen dargestellt, der äussersten Schonung bedürftig und hatte vorgeschlagen, dass die Anzahl der Lehrgegenstände und -Stunden in den Töchterschulen eingeschränkt werden sollen. W. T. hat ihr ganzes Leben den Fragen des weiblichen Unterrichts wie den Zeitfragen im allgemeinen gewidmet, unter anderem eine Broschüre über "Die rechtliche Stellung des weiblichen Geschlechtes in Finnland" übersetzt und zum Frauenkongress nach Berlin eingesandt.

- Die rechtliche Stellung des weiblichen Geschlechtes in Finnland. Übersetzg. Helsingfors 1896, Verlag der finnischen Litteraturgesellschaft.

[Teschner, Auguste]

Teschner, Auguste. Lebensbriefe. Mit e. Vorrede v. D. W. F. Besser. 2 Tle. 8 (859) 1866, 1867, Leipzig, Naumann. 4.50; geb. a 6.-

[Tesdorpf, Frau Luise]

*Tesdorpf, Frau Luise, Ps. Gabriel Strand, Lübeck, Beckergrube 3, wurde am 1. September 1835 als ältestes Kind des Dr. jur. G. F. L. Oppenheimer, späteren Oberappellationsgerichtsrats zu Lübeck, geboren, woselbst die Tochter eine sorgfältige Erziehung genoss. Nach dem 1846 erfolgten Tode der Mutter blieb sie bis zu dem 1884 erfolgten Ableben des Vaters mit diesem in ununterbrochenem Gedankenaustausch. 1855 verheiratete sich L. mit dem Grosskaufmann Hermann Tesdorpf zu Rio de Janeiro. Nach zwölf-einhalbjähriger Ehe kehrte sie 1868 verwitwet nach Europa zurück und lebte bis 1878 der Erziehung ihrer drei Söhne in Jena. - Die auf Reisen im Auslande gewonnenen Eindrücke, das rege Geistesleben der Universitätsstadt förderten ihren dichterischen Schaffenstrieb. Von 1868-1878 entstand eine Reihe von Romanen, Novellen, Essays, die später in Zeitschriften und Zeitungs-Feuilletons Aufnahme fanden. Von 1878-1888 kehrte L. nach Lübeck zurück, rief 1881 gemeinschaftlich mit gleichgesinnten Frauen den "Verein zur Förderung weiblicher Berufsbildung und Erwerbsthätigkeit" ins Leben, der noch heute segensreich in Lübeck wirkt und 240 Mitglieder zählt, unternahm 1887 eine halbjährige Reise nach Italien mit ihrem jüngsten Sohne, lebte mit diesem von 1888-1891 in Karlsruhe i. B. Nachdem dort eine Feuersbrunst sie ihrer Häuslichkeit beraubt und ihr sämtliche Manuskripte zerstört hatte, kehrte Frau T. mit ihrem jüngsten Sohne nach Lübeck zurück.

Werke s. Gabriel Strand.

[Testa, Sylva]

Testa, Sylva, s. Lucie Freifrau von Stael-Holstein.

- Der Freiherr von Erbach. Rom. 8. (187) Riga 1894, L. Hoerschelmann. 2.-

- Er u. Sie. Skizzen. Leipzig, Velhagen & Klasing.

[Tetzner, Frau Dr. Helene]

*Tetzner, Frau Dr. Helene, Ps. R. v. Einsiedel, Leipzig, Humboldtstrasse 29, geboren am 18. Februar 1872 zu Penig i. S., zeigte schon frühzeitig reges Interesse für Litteratur. 1889 vermählte sie sich mit dem Verlagsbuchhändler Robert Claussner und führte nach dessen Tode den Verlag weiter. Sie beteiligte sich hervorragend an

der deutschen, französischen und russischen Sprache und wurde bald darauf zur Vorsteherin und Lehrerin der deutschen, französischen und schwedischen Sprache an einer höheren Töchterschule ernannt und später zu dem allgemeinen Lehrerkongress Finnlands in Helsingfors eingeladen. Auf diesem Kongress hat der Chef des finnländischen Medizinalwesens, v. Willebrandt, in seiner Rede das weibliche Geschlecht als schwache, gebrechliche Wesen dargestellt, der äussersten Schonung bedürftig und hatte vorgeschlagen, dass die Anzahl der Lehrgegenstände und -Stunden in den Töchterschulen eingeschränkt werden sollen. W. T. hat ihr ganzes Leben den Fragen des weiblichen Unterrichts wie den Zeitfragen im allgemeinen gewidmet, unter anderem eine Broschüre über »Die rechtliche Stellung des weiblichen Geschlechtes in Finnland« übersetzt und zum Frauenkongress nach Berlin eingesandt.

‒ Die rechtliche Stellung des weiblichen Geschlechtes in Finnland. Übersetzg. Helsingfors 1896, Verlag der finnischen Litteraturgesellschaft.

[Teschner, Auguste]

Teschner, Auguste. Lebensbriefe. Mit e. Vorrede v. D. W. F. Besser. 2 Tle. 8 (859) 1866, 1867, Leipzig, Naumann. 4.50; geb. à 6.–

[Tesdorpf, Frau Luise]

*Tesdorpf, Frau Luise, Ps. Gabriel Strand, Lübeck, Beckergrube 3, wurde am 1. September 1835 als ältestes Kind des Dr. jur. G. F. L. Oppenheimer, späteren Oberappellationsgerichtsrats zu Lübeck, geboren, woselbst die Tochter eine sorgfältige Erziehung genoss. Nach dem 1846 erfolgten Tode der Mutter blieb sie bis zu dem 1884 erfolgten Ableben des Vaters mit diesem in ununterbrochenem Gedankenaustausch. 1855 verheiratete sich L. mit dem Grosskaufmann Hermann Tesdorpf zu Rio de Janeiro. Nach zwölf-einhalbjähriger Ehe kehrte sie 1868 verwitwet nach Europa zurück und lebte bis 1878 der Erziehung ihrer drei Söhne in Jena. – Die auf Reisen im Auslande gewonnenen Eindrücke, das rege Geistesleben der Universitätsstadt förderten ihren dichterischen Schaffenstrieb. Von 1868–1878 entstand eine Reihe von Romanen, Novellen, Essays, die später in Zeitschriften und Zeitungs-Feuilletons Aufnahme fanden. Von 1878–1888 kehrte L. nach Lübeck zurück, rief 1881 gemeinschaftlich mit gleichgesinnten Frauen den »Verein zur Förderung weiblicher Berufsbildung und Erwerbsthätigkeit« ins Leben, der noch heute segensreich in Lübeck wirkt und 240 Mitglieder zählt, unternahm 1887 eine halbjährige Reise nach Italien mit ihrem jüngsten Sohne, lebte mit diesem von 1888–1891 in Karlsruhe i. B. Nachdem dort eine Feuersbrunst sie ihrer Häuslichkeit beraubt und ihr sämtliche Manuskripte zerstört hatte, kehrte Frau T. mit ihrem jüngsten Sohne nach Lübeck zurück.

Werke s. Gabriel Strand.

[Testa, Sylva]

Testa, Sylva, s. Lucie Freifrau von Staël-Holstein.

‒ Der Freiherr von Erbach. Rom. 8. (187) Riga 1894, L. Hoerschelmann. 2.–

‒ Er u. Sie. Skizzen. Leipzig, Velhagen & Klasing.

[Tetzner, Frau Dr. Helene]

*Tetzner, Frau Dr. Helene, Ps. R. v. Einsiedel, Leipzig, Humboldtstrasse 29, geboren am 18. Februar 1872 zu Penig i. S., zeigte schon frühzeitig reges Interesse für Litteratur. 1889 vermählte sie sich mit dem Verlagsbuchhändler Robert Claussner und führte nach dessen Tode den Verlag weiter. Sie beteiligte sich hervorragend an

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[0362] der deutschen, französischen und russischen Sprache und wurde bald darauf zur Vorsteherin und Lehrerin der deutschen, französischen und schwedischen Sprache an einer höheren Töchterschule ernannt und später zu dem allgemeinen Lehrerkongress Finnlands in Helsingfors eingeladen. Auf diesem Kongress hat der Chef des finnländischen Medizinalwesens, v. Willebrandt, in seiner Rede das weibliche Geschlecht als schwache, gebrechliche Wesen dargestellt, der äussersten Schonung bedürftig und hatte vorgeschlagen, dass die Anzahl der Lehrgegenstände und -Stunden in den Töchterschulen eingeschränkt werden sollen. W. T. hat ihr ganzes Leben den Fragen des weiblichen Unterrichts wie den Zeitfragen im allgemeinen gewidmet, unter anderem eine Broschüre über »Die rechtliche Stellung des weiblichen Geschlechtes in Finnland« übersetzt und zum Frauenkongress nach Berlin eingesandt. ‒ Die rechtliche Stellung des weiblichen Geschlechtes in Finnland. Übersetzg. Helsingfors 1896, Verlag der finnischen Litteraturgesellschaft. Teschner, Auguste Teschner, Auguste. Lebensbriefe. Mit e. Vorrede v. D. W. F. Besser. 2 Tle. 8 (859) 1866, 1867, Leipzig, Naumann. 4.50; geb. à 6.– Tesdorpf, Frau Luise *Tesdorpf, Frau Luise, Ps. Gabriel Strand, Lübeck, Beckergrube 3, wurde am 1. September 1835 als ältestes Kind des Dr. jur. G. F. L. Oppenheimer, späteren Oberappellationsgerichtsrats zu Lübeck, geboren, woselbst die Tochter eine sorgfältige Erziehung genoss. Nach dem 1846 erfolgten Tode der Mutter blieb sie bis zu dem 1884 erfolgten Ableben des Vaters mit diesem in ununterbrochenem Gedankenaustausch. 1855 verheiratete sich L. mit dem Grosskaufmann Hermann Tesdorpf zu Rio de Janeiro. Nach zwölf-einhalbjähriger Ehe kehrte sie 1868 verwitwet nach Europa zurück und lebte bis 1878 der Erziehung ihrer drei Söhne in Jena. – Die auf Reisen im Auslande gewonnenen Eindrücke, das rege Geistesleben der Universitätsstadt förderten ihren dichterischen Schaffenstrieb. Von 1868–1878 entstand eine Reihe von Romanen, Novellen, Essays, die später in Zeitschriften und Zeitungs-Feuilletons Aufnahme fanden. Von 1878–1888 kehrte L. nach Lübeck zurück, rief 1881 gemeinschaftlich mit gleichgesinnten Frauen den »Verein zur Förderung weiblicher Berufsbildung und Erwerbsthätigkeit« ins Leben, der noch heute segensreich in Lübeck wirkt und 240 Mitglieder zählt, unternahm 1887 eine halbjährige Reise nach Italien mit ihrem jüngsten Sohne, lebte mit diesem von 1888–1891 in Karlsruhe i. B. Nachdem dort eine Feuersbrunst sie ihrer Häuslichkeit beraubt und ihr sämtliche Manuskripte zerstört hatte, kehrte Frau T. mit ihrem jüngsten Sohne nach Lübeck zurück. Werke s. Gabriel Strand. Testa, Sylva Testa, Sylva, s. Lucie Freifrau von Staël-Holstein. ‒ Der Freiherr von Erbach. Rom. 8. (187) Riga 1894, L. Hoerschelmann. 2.– ‒ Er u. Sie. Skizzen. Leipzig, Velhagen & Klasing. Tetzner, Frau Dr. Helene *Tetzner, Frau Dr. Helene, Ps. R. v. Einsiedel, Leipzig, Humboldtstrasse 29, geboren am 18. Februar 1872 zu Penig i. S., zeigte schon frühzeitig reges Interesse für Litteratur. 1889 vermählte sie sich mit dem Verlagsbuchhändler Robert Claussner und führte nach dessen Tode den Verlag weiter. Sie beteiligte sich hervorragend an

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Zitationshilfe: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon02_1898/362>, abgerufen am 25.11.2024.