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Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898.

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westlichen Ufer des Zugersees, als einziges Kind einfacher Landleute. Stete Kränklichkeit zwang den Vater die ihn anstrengende Feldarbeit aufzugeben, er kaufte sich in Buonas an, baute ein Häuschen und begann einen kleinen Spezereihandel, den Marie Sch. noch jetzt als Witwe auf dem kleinen väterlichen Erbe betreibt Mit sieben Jahren besuchte Marie die von einer Lehrschwester geleitete Primarschule in Risch. Sechs und ein halbes Jahr Primarschule war ihr ganzer Schulgenuss. Sie war aber die fleissigste, beste Schülerin und wusste sich neben der Schule rasch weiter zu bilden. Es gab nichts, das sie nicht las, am liebsten Novellen, Gedichte u. dgl. Schon als siebenjähriges Kind versuchte sie die Schulbucherzählungen nachzuahmen und erfand ähnliche Erzählungen. Ebenso versuchte sie sich in Theaterstücken, sobald sie das erste Jugendtheater gesehen hatte. Als vierzehnjähriges Mädchen schrieb sie heimlich Novellen. Als sie 18 Jahre zählte, erschienen die ersten kleinen Sachen im Beiblättchen ihres Lokalblattes. Aber einsam blieb sie doch mit sich, denn ihre Eltern wussten nichts mit der Schreibsucht der Tochter anzufangen, und diejenigen, deren Bildungsgrad hoch genug war, ihr Talent zu erkennen, wollten nicht, dass eines armen Mannes Kind Schriftstellerin werde. So blieb ihr Talent von ihrer nächsten Umgebung zum grössten Teil unbeachtet. Ihre Novellen und Erzählungen erschienen in verschiedenen schweizerischen Blättern und Zeitschriften, auch in Paynes "Salon" in Leipzig. Ihre Ehe mit einem Verwandten, dessen Andenken sie heute noch segnet, war keine glückliche, denn ihr Glaube, dass für ein Glück eine gegenseitige verwandtschaftliche Neigung und Freundschaft genüge, erwies sich als verhängnisvoller Irrtum; sie schieden in Frieden. M. Sch. blieb mit 3 Kindern aus dieser Ehe bei ihren Eltern; da starb ihr Vater und sie stand allein mit einer Mutter und ihren Kindern. Schwer war der Kampf, den sie ums Dasein focht. Neben dem kümmerlichen Spezereihandel betrieb sie auch die Schneiderei, und jetzt erst begann die Feder ihr auch Brotbringerin zu werden. Seither schreibt sie viel, und was sie schreibt findet willige Aufnahme. Inzwischen erschien ein Theaterstück "Das verlorene Kind", das von einer der ersten schweizerischen Liebhabergesellschaft mit Erfolg aufgeführt wurde. Ein anderes Theaterstück "Das Ländermädchen" befindet sich unter der Presse.

- Das verlorene Kind. Vaterl. Schauspiel. 16. (87) Aarau 1898, H. R. Sauerländer & Co. -.80

[Schmalenbach, Marie]

Schmalenbach, Marie. Tropfen aus dem Wüstenquell. Gedichte. 12. (260) Gütersloh 1884, Bertelsmann. n 3.-; kart. in. Goldschn. n 3.60

[Schmeckebier, Frl. Hedwig]

*Schmeckebier, Frl. Hedwig, Ps. Hedwig Erlin, Berlin, Göbenstrasse 22II, wurde geboren am 18. April 1873 in Gommern, besuchte in Halle a. S. bis zu ihrem 15. Lebensjahre die Schule und verzog 1892 dauernd nach Berlin, nachdem bereits in Halle dortige Zeitungen und auswärtige Feuilletonkorrespondenzen Arbeiten von ihr veröffentlicht hatten. Romane und Novellen sind ihr Hauptgebiet schriftstellerischer Thätigkeit.

- Der Mut zum Glück. Rom. Stuttgart 1898, Verlag Union. U. d. Presse.

- Kinderseelen. Skizzen. Dresden 1895, E. Pierson.

westlichen Ufer des Zugersees, als einziges Kind einfacher Landleute. Stete Kränklichkeit zwang den Vater die ihn anstrengende Feldarbeit aufzugeben, er kaufte sich in Buonas an, baute ein Häuschen und begann einen kleinen Spezereihandel, den Marie Sch. noch jetzt als Witwe auf dem kleinen väterlichen Erbe betreibt Mit sieben Jahren besuchte Marie die von einer Lehrschwester geleitete Primarschule in Risch. Sechs und ein halbes Jahr Primarschule war ihr ganzer Schulgenuss. Sie war aber die fleissigste, beste Schülerin und wusste sich neben der Schule rasch weiter zu bilden. Es gab nichts, das sie nicht las, am liebsten Novellen, Gedichte u. dgl. Schon als siebenjähriges Kind versuchte sie die Schulbucherzählungen nachzuahmen und erfand ähnliche Erzählungen. Ebenso versuchte sie sich in Theaterstücken, sobald sie das erste Jugendtheater gesehen hatte. Als vierzehnjähriges Mädchen schrieb sie heimlich Novellen. Als sie 18 Jahre zählte, erschienen die ersten kleinen Sachen im Beiblättchen ihres Lokalblattes. Aber einsam blieb sie doch mit sich, denn ihre Eltern wussten nichts mit der Schreibsucht der Tochter anzufangen, und diejenigen, deren Bildungsgrad hoch genug war, ihr Talent zu erkennen, wollten nicht, dass eines armen Mannes Kind Schriftstellerin werde. So blieb ihr Talent von ihrer nächsten Umgebung zum grössten Teil unbeachtet. Ihre Novellen und Erzählungen erschienen in verschiedenen schweizerischen Blättern und Zeitschriften, auch in Paynes »Salon« in Leipzig. Ihre Ehe mit einem Verwandten, dessen Andenken sie heute noch segnet, war keine glückliche, denn ihr Glaube, dass für ein Glück eine gegenseitige verwandtschaftliche Neigung und Freundschaft genüge, erwies sich als verhängnisvoller Irrtum; sie schieden in Frieden. M. Sch. blieb mit 3 Kindern aus dieser Ehe bei ihren Eltern; da starb ihr Vater und sie stand allein mit einer Mutter und ihren Kindern. Schwer war der Kampf, den sie ums Dasein focht. Neben dem kümmerlichen Spezereihandel betrieb sie auch die Schneiderei, und jetzt erst begann die Feder ihr auch Brotbringerin zu werden. Seither schreibt sie viel, und was sie schreibt findet willige Aufnahme. Inzwischen erschien ein Theaterstück »Das verlorene Kind«, das von einer der ersten schweizerischen Liebhabergesellschaft mit Erfolg aufgeführt wurde. Ein anderes Theaterstück »Das Ländermädchen« befindet sich unter der Presse.

‒ Das verlorene Kind. Vaterl. Schauspiel. 16. (87) Aarau 1898, H. R. Sauerländer & Co. –.80

[Schmalenbach, Marie]

Schmalenbach, Marie. Tropfen aus dem Wüstenquell. Gedichte. 12. (260) Gütersloh 1884, Bertelsmann. n 3.–; kart. in. Goldschn. n 3.60

[Schmeckebier, Frl. Hedwig]

*Schmeckebier, Frl. Hedwig, Ps. Hedwig Erlin, Berlin, Göbenstrasse 22II, wurde geboren am 18. April 1873 in Gommern, besuchte in Halle a. S. bis zu ihrem 15. Lebensjahre die Schule und verzog 1892 dauernd nach Berlin, nachdem bereits in Halle dortige Zeitungen und auswärtige Feuilletonkorrespondenzen Arbeiten von ihr veröffentlicht hatten. Romane und Novellen sind ihr Hauptgebiet schriftstellerischer Thätigkeit.

‒ Der Mut zum Glück. Rom. Stuttgart 1898, Verlag Union. U. d. Presse.

‒ Kinderseelen. Skizzen. Dresden 1895, E. Pierson.

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Zitationshilfe: Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon02_1898/251>, abgerufen am 25.11.2024.