Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898.Kenntnisse zu verwerten, im 19. Lebensjahre in Düsseldorf das Lehrerinnen-Examen für höhere Töchterschulen ab. Andauernde Kränklichkeit ihrer Mutter nötigte sie indes zu einer wirtschaftlichen Thätigkeit im Elternhause, neben welcher sie jedoch hinreichende Musse zur Schriftstellerei, ihrer Lieblingsbeschäftigung, fand. 1877 heiratete sie den auch litterarisch bekannten nassauischen Pfarrer Karl Wilhelm Bindewald (Übersetzer von Statius Thebais, Herausgeber der Anthologie "Deutschlands Dichterinnen"), mit welchem sie seit dessen 1892 erfolgten Emeritierung in Idstein im Taunus lebt. Die wenige Zeit, die ihr seitdem ihr Beruf als Gattin und Mutter übrig lässt, bleibt schriftstellerischen Bestrebungen gewidmet. Ausser einigen Veröffentlichungen in Zeitschriften hat sie verschiedene Schriften herausgegeben. Werke: s. L. Hohndorf. [Bindschedler, Frl. Emma] *Bindschedler, Frl. Emma, Köln a. Rh., Friesenpl. 15, ist in Zürich 1852 geboren, leitet, von Beruf Malerin, in Köln zusammen mit einer Freundin eine gut besuchte Kunstschule und schreibt für eine Kölner Zeitung Kunstkritiken, ab und zu auch einen Artikel über Tagesfragen in Frauenzeitungen. [Bindschedler-Boesch, Nina] *Bindschedler-Boesch, Nina, Ebnat, Kanton St. Gallen, Schweiz. Geboren den 22. Juli 1852 in Ebnat, verheiratete sie sich im Jahre 1876 an einen Arzt, mit dem sie aber in keiner glücklichen Ehe lebte und zwar in Iknau, Zürich, Winterthur und dann eine zeitlang in Amerika. 1885 kehrte sie jedoch mit ihren vier Kindern nach ihrer Heimat zurück, den lieblosen, leichtsinnigen Gatten zurücklassend, 1894 starb er dortselbst. Von ihrer Familie liebevoll empfangen, kaufte der Vater ihr ein idyllisches Heim, in welchem sie ganz ihren Kindern und ihrer Muse lebt. Obwohl frühzeitig dichterisch veranlagt, hat die unglückliche Ehe diese Neigung wenig gefördert. Erst in der wiedergewonnenen Heimat, im Kreise ihrer gutgeratenen Kinder, lieben Verwandten und litterarisch bedeutenden Persönlichkeiten erwachte ihr Genius und bekam Schwingen. 1886 veröffentlichte sie die ersten Sprösslinge ihres dichterischen Talentes. Sie selbst schreibt: "ohne Versfüsse zu kennen, ohne je an irgend eines meiner Gedichte den Versfuss so oder so angelegt zu haben, sind etwa 60 Gedichte in verschiedenen Tagesblättern und Zeitschriften der Schweiz zum Abdruck gebracht worden. Nie wurde mir eines derselben refusiert oder benörgelt." Auch verschiedene Prosa in mundartlicher und hochdeutscher Sprache veröffentlichte sie. Eine Anzahl Gedichte religiösen, lyrischen und patriotischen Inhalts harren der Erlösung aus ihrem Schreibfach. Verschiedene ihrer Dichtungen sind in Musik gesetzt worden, u.a. "Wiegenlied" von Musikdirektor Füllekruss in Marburg, "Der Bua an Dianderl" von Thomas Kochat in Wien. Alle ihre Arbeiten sind mit dem Mädchennamen Nina Boesch gezeichnet. [Bing, Bertha] Bing, Bertha. Das Herzmütterlein. Erzählg. nach dem Leben. Frei nach dem Engl. 8. (222) Berlin (1885) Drewitz Nchf. geb. 3.- - Das Stiefmütterlein. Eine Erzählg. f. die Jugend. Mit (4) Farbendr. Illustr. 8. (222) Ebda. 1883. geb. 4.50 Kenntnisse zu verwerten, im 19. Lebensjahre in Düsseldorf das Lehrerinnen-Examen für höhere Töchterschulen ab. Andauernde Kränklichkeit ihrer Mutter nötigte sie indes zu einer wirtschaftlichen Thätigkeit im Elternhause, neben welcher sie jedoch hinreichende Musse zur Schriftstellerei, ihrer Lieblingsbeschäftigung, fand. 1877 heiratete sie den auch litterarisch bekannten nassauischen Pfarrer Karl Wilhelm Bindewald (Übersetzer von Statius Thebais, Herausgeber der Anthologie »Deutschlands Dichterinnen«), mit welchem sie seit dessen 1892 erfolgten Emeritierung in Idstein im Taunus lebt. Die wenige Zeit, die ihr seitdem ihr Beruf als Gattin und Mutter übrig lässt, bleibt schriftstellerischen Bestrebungen gewidmet. Ausser einigen Veröffentlichungen in Zeitschriften hat sie verschiedene Schriften herausgegeben. Werke: s. L. Hohndorf. [Bindschedler, Frl. Emma] *Bindschedler, Frl. Emma, Köln a. Rh., Friesenpl. 15, ist in Zürich 1852 geboren, leitet, von Beruf Malerin, in Köln zusammen mit einer Freundin eine gut besuchte Kunstschule und schreibt für eine Kölner Zeitung Kunstkritiken, ab und zu auch einen Artikel über Tagesfragen in Frauenzeitungen. [Bindschedler-Boesch, Nina] *Bindschedler-Boesch, Nina, Ebnat, Kanton St. Gallen, Schweiz. Geboren den 22. Juli 1852 in Ebnat, verheiratete sie sich im Jahre 1876 an einen Arzt, mit dem sie aber in keiner glücklichen Ehe lebte und zwar in Iknau, Zürich, Winterthur und dann eine zeitlang in Amerika. 1885 kehrte sie jedoch mit ihren vier Kindern nach ihrer Heimat zurück, den lieblosen, leichtsinnigen Gatten zurücklassend, 1894 starb er dortselbst. Von ihrer Familie liebevoll empfangen, kaufte der Vater ihr ein idyllisches Heim, in welchem sie ganz ihren Kindern und ihrer Muse lebt. Obwohl frühzeitig dichterisch veranlagt, hat die unglückliche Ehe diese Neigung wenig gefördert. Erst in der wiedergewonnenen Heimat, im Kreise ihrer gutgeratenen Kinder, lieben Verwandten und litterarisch bedeutenden Persönlichkeiten erwachte ihr Genius und bekam Schwingen. 1886 veröffentlichte sie die ersten Sprösslinge ihres dichterischen Talentes. Sie selbst schreibt: »ohne Versfüsse zu kennen, ohne je an irgend eines meiner Gedichte den Versfuss so oder so angelegt zu haben, sind etwa 60 Gedichte in verschiedenen Tagesblättern und Zeitschriften der Schweiz zum Abdruck gebracht worden. Nie wurde mir eines derselben refusiert oder benörgelt.« Auch verschiedene Prosa in mundartlicher und hochdeutscher Sprache veröffentlichte sie. Eine Anzahl Gedichte religiösen, lyrischen und patriotischen Inhalts harren der Erlösung aus ihrem Schreibfach. Verschiedene ihrer Dichtungen sind in Musik gesetzt worden, u.a. »Wiegenlied« von Musikdirektor Füllekruss in Marburg, »Der Bua an Dianderl« von Thomas Kochat in Wien. Alle ihre Arbeiten sind mit dem Mädchennamen Nina Boesch gezeichnet. [Bing, Bertha] Bing, Bertha. Das Herzmütterlein. Erzählg. nach dem Leben. Frei nach dem Engl. 8. (222) Berlin (1885) Drewitz Nchf. geb. 3.– ‒ Das Stiefmütterlein. Eine Erzählg. f. die Jugend. Mit (4) Farbendr. Illustr. 8. (222) Ebda. 1883. geb. 4.50 <TEI> <text> <body> <div type="lexiconEntry"> <p><pb facs="#f0089"/> Kenntnisse zu verwerten, im 19. Lebensjahre in Düsseldorf das Lehrerinnen-Examen für höhere Töchterschulen ab. 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Obwohl frühzeitig dichterisch veranlagt, hat die unglückliche Ehe diese Neigung wenig gefördert. Erst in der wiedergewonnenen Heimat, im Kreise ihrer gutgeratenen Kinder, lieben Verwandten und litterarisch bedeutenden Persönlichkeiten erwachte ihr Genius und bekam Schwingen. 1886 veröffentlichte sie die ersten Sprösslinge ihres dichterischen Talentes. Sie selbst schreibt: »ohne Versfüsse zu kennen, ohne je an irgend eines meiner Gedichte den Versfuss so oder so angelegt zu haben, sind etwa 60 Gedichte in verschiedenen Tagesblättern und Zeitschriften der Schweiz zum Abdruck gebracht worden. Nie wurde mir eines derselben refusiert oder benörgelt.« Auch verschiedene Prosa in mundartlicher und hochdeutscher Sprache veröffentlichte sie. Eine Anzahl Gedichte religiösen, lyrischen und patriotischen Inhalts harren der Erlösung aus ihrem Schreibfach. 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Kenntnisse zu verwerten, im 19. Lebensjahre in Düsseldorf das Lehrerinnen-Examen für höhere Töchterschulen ab. Andauernde Kränklichkeit ihrer Mutter nötigte sie indes zu einer wirtschaftlichen Thätigkeit im Elternhause, neben welcher sie jedoch hinreichende Musse zur Schriftstellerei, ihrer Lieblingsbeschäftigung, fand. 1877 heiratete sie den auch litterarisch bekannten nassauischen Pfarrer Karl Wilhelm Bindewald (Übersetzer von Statius Thebais, Herausgeber der Anthologie »Deutschlands Dichterinnen«), mit welchem sie seit dessen 1892 erfolgten Emeritierung in Idstein im Taunus lebt. Die wenige Zeit, die ihr seitdem ihr Beruf als Gattin und Mutter übrig lässt, bleibt schriftstellerischen Bestrebungen gewidmet. Ausser einigen Veröffentlichungen in Zeitschriften hat sie verschiedene Schriften herausgegeben.
Werke: s. L. Hohndorf.
Bindschedler, Frl. Emma
*Bindschedler, Frl. Emma, Köln a. Rh., Friesenpl. 15, ist in Zürich 1852 geboren, leitet, von Beruf Malerin, in Köln zusammen mit einer Freundin eine gut besuchte Kunstschule und schreibt für eine Kölner Zeitung Kunstkritiken, ab und zu auch einen Artikel über Tagesfragen in Frauenzeitungen.
Bindschedler-Boesch, Nina
*Bindschedler-Boesch, Nina, Ebnat, Kanton St. Gallen, Schweiz. Geboren den 22. Juli 1852 in Ebnat, verheiratete sie sich im Jahre 1876 an einen Arzt, mit dem sie aber in keiner glücklichen Ehe lebte und zwar in Iknau, Zürich, Winterthur und dann eine zeitlang in Amerika. 1885 kehrte sie jedoch mit ihren vier Kindern nach ihrer Heimat zurück, den lieblosen, leichtsinnigen Gatten zurücklassend, 1894 starb er dortselbst. Von ihrer Familie liebevoll empfangen, kaufte der Vater ihr ein idyllisches Heim, in welchem sie ganz ihren Kindern und ihrer Muse lebt. Obwohl frühzeitig dichterisch veranlagt, hat die unglückliche Ehe diese Neigung wenig gefördert. Erst in der wiedergewonnenen Heimat, im Kreise ihrer gutgeratenen Kinder, lieben Verwandten und litterarisch bedeutenden Persönlichkeiten erwachte ihr Genius und bekam Schwingen. 1886 veröffentlichte sie die ersten Sprösslinge ihres dichterischen Talentes. Sie selbst schreibt: »ohne Versfüsse zu kennen, ohne je an irgend eines meiner Gedichte den Versfuss so oder so angelegt zu haben, sind etwa 60 Gedichte in verschiedenen Tagesblättern und Zeitschriften der Schweiz zum Abdruck gebracht worden. Nie wurde mir eines derselben refusiert oder benörgelt.« Auch verschiedene Prosa in mundartlicher und hochdeutscher Sprache veröffentlichte sie. Eine Anzahl Gedichte religiösen, lyrischen und patriotischen Inhalts harren der Erlösung aus ihrem Schreibfach. Verschiedene ihrer Dichtungen sind in Musik gesetzt worden, u.a. »Wiegenlied« von Musikdirektor Füllekruss in Marburg, »Der Bua an Dianderl« von Thomas Kochat in Wien. Alle ihre Arbeiten sind mit dem Mädchennamen Nina Boesch gezeichnet.
Bing, Bertha
Bing, Bertha. Das Herzmütterlein. Erzählg. nach dem Leben. Frei nach dem Engl. 8. (222) Berlin (1885) Drewitz Nchf. geb. 3.–
‒ Das Stiefmütterlein. Eine Erzählg. f. die Jugend. Mit (4) Farbendr. Illustr. 8. (222) Ebda. 1883. geb. 4.50
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Zitationshilfe: | Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 1. Band: A-L. Berlin, 1898, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pataky_lexikon01_1898/89>, abgerufen am 05.07.2024. |