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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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FORTIFICATION
allezeit trauen und vermeinen/ er fürchte sich/ weil es offt mit Fleiß geschicht/ nur
einen damit an einen bequemen Ort zu locken.
88. Wenn den Belägerten Hülffe geschicket wird/ machts ihn einen Muth und
dem Feind Schrecken.
89. Zu Defendirung eines festen Platzes/ daß er dem Feind nicht leichtlich
in die Hände gerathe/ ist nicht allein ein guter Commendant, sondern auch ein
verständiger Ingenieur von nöthen.
90. Wenn ein Feld-Herr bey einer Belägerung den feinigen allezeit mit freu-
digem Gemüthe zuredet/ und gute Hoffnung machet/ daß sie den Belägerten
bald Meister werden wollen/ Also sol der Commendant seinen Leuten hinwie-
derum einen frischen Muth machen/ den Feind sein Beginnen mit Außfällen
und andern Gegen-Wehren bald zu Schanden machen.
91 Wenn man festen Plätzen mit Gewalt nicht beykommen kan/ muß man
sie in steter Bloquade halten/ und außhungern.
92. Je stärcker der Feind ansetzet/ je stärcker man sich zur Gegenwehr stellen
sol/ so nimts den Feind offt den Muth daß er abläßet.
93. Wenn man sich im Streit den Sieg gar zu geschwinde einbildet/ kans leicht-
lich eine Vnordnung verursachen/ und dem Feind Gelegenheit geben obzusiegen.
94. Die Vneinigkeit der höchsten Kriegs-Officirer bringt der Armee offt das
gröste Vnglück und ist des Siegs meiste Hindernüß.
95. Ein Kriegs- Heer/ so von einen verständigen Feld-Herrn geführet wird/
vermag offt vielmehr/ wenn es gleich schwach ist/ als der gröste/ so von einen
unerfahrnen guberniret wird.
96. Es
FORTIFICATION
allezeit trauen und vermeinen/ er fuͤrchte ſich/ weil es offt mit Fleiß geſchicht/ nur
einen damit an einen bequemen Ort zu locken.
88. Weñ den Belaͤgerten Huͤlffe geſchicket wird/ machts ihn einen Muth und
dem Feind Schrecken.
89. Zu Defendirung eines feſten Platzes/ daß er dem Feind nicht leichtlich
in die Haͤnde gerathe/ iſt nicht allein ein guter Commendant, ſondern auch ein
verſtaͤndiger Ingenieur von noͤthen.
90. Wenn ein Feld-Herr bey einer Belaͤgerung den feinigen allezeit mit freu-
digem Gemuͤthe zuredet/ und gute Hoffnung machet/ daß ſie den Belaͤgerten
bald Meiſter werden wollen/ Alſo ſol der Commendant ſeinen Leuten hinwie-
derum einen friſchen Muth machen/ den Feind ſein Beginnen mit Außfaͤllen
und andern Gegen-Wehren bald zu Schanden machen.
91 Wenn man feſten Plaͤtzen mit Gewalt nicht beykommen kan/ muß man
ſie in ſteter Bloquade halten/ und außhungern.
92. Je ſtaͤrcker der Feind anſetzet/ je ſtaͤrcker man ſich zur Gegenwehr ſtellen
ſol/ ſo nimts den Feind offt den Muth daß er ablaͤßet.
93. Weñ man ſich im Streit den Sieg gar zu geſchwinde einbildet/ kans leicht-
lich eine Vnordnung verurſachen/ und dem Feind Gelegenheit geben obzuſiegen.
94. Die Vneinigkeit der hoͤchſten Kriegs-Officirer bringt der Armee offt das
groͤſte Vngluͤck und iſt des Siegs meiſte Hindernuͤß.
95. Ein Kriegs- Heer/ ſo von einen verſtaͤndigen Feld-Herꝛn gefuͤhret wird/
vermag offt vielmehr/ wenn es gleich ſchwach iſt/ als der groͤſte/ ſo von einen
unerfahrnen guberniret wird.
96. Es
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[322/0334] FORTIFICATION allezeit trauen und vermeinen/ er fuͤrchte ſich/ weil es offt mit Fleiß geſchicht/ nur einen damit an einen bequemen Ort zu locken. 88. Weñ den Belaͤgerten Huͤlffe geſchicket wird/ machts ihn einen Muth und dem Feind Schrecken. 89. Zu Defendirung eines feſten Platzes/ daß er dem Feind nicht leichtlich in die Haͤnde gerathe/ iſt nicht allein ein guter Commendant, ſondern auch ein verſtaͤndiger Ingenieur von noͤthen. 90. Wenn ein Feld-Herr bey einer Belaͤgerung den feinigen allezeit mit freu- digem Gemuͤthe zuredet/ und gute Hoffnung machet/ daß ſie den Belaͤgerten bald Meiſter werden wollen/ Alſo ſol der Commendant ſeinen Leuten hinwie- derum einen friſchen Muth machen/ den Feind ſein Beginnen mit Außfaͤllen und andern Gegen-Wehren bald zu Schanden machen. 91 Wenn man feſten Plaͤtzen mit Gewalt nicht beykommen kan/ muß man ſie in ſteter Bloquade halten/ und außhungern. 92. Je ſtaͤrcker der Feind anſetzet/ je ſtaͤrcker man ſich zur Gegenwehr ſtellen ſol/ ſo nimts den Feind offt den Muth daß er ablaͤßet. 93. Weñ man ſich im Streit den Sieg gar zu geſchwinde einbildet/ kans leicht- lich eine Vnordnung verurſachen/ und dem Feind Gelegenheit geben obzuſiegen. 94. Die Vneinigkeit der hoͤchſten Kriegs-Officirer bringt der Armee offt das groͤſte Vngluͤck und iſt des Siegs meiſte Hindernuͤß. 95. Ein Kriegs- Heer/ ſo von einen verſtaͤndigen Feld-Herꝛn gefuͤhret wird/ vermag offt vielmehr/ wenn es gleich ſchwach iſt/ als der groͤſte/ ſo von einen unerfahrnen guberniret wird. 96. Es

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/334>, abgerufen am 23.11.2024.