Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.FORTIFICATION derselben Bewegung der Minirer Arbeit und graben vernehmen. Doch kanman sonderlich/ wenn die Bollwercke hohl/ also die stillen Wände mit zarten Fä- serlein und Cymbalen bestecken/ und aus derselben Bewegung und Klang der außwertigen Einbruch auch vernehmen/ da aber andere nur die Hand mit auff- gelegten Ohr an die gedachten Wände halten/ und ebenmäßiges Beginnen der Feinde zu erfahren vermeinen. Wie die Persianer Barcam belägert/ hat ein Kupffer-Schmit mit Anhengung Hand
FORTIFICATION derſelben Bewegung der Minirer Arbeit und graben vernehmen. Doch kanman ſonderlich/ wenn die Bollwercke hohl/ alſo die ſtillen Waͤnde mit zarten Faͤ- ſerlein und Cymbalen beſtecken/ und aus derſelben Bewegung und Klang der außwertigen Einbruch auch vernehmen/ da aber andere nur die Hand mit auff- gelegten Ohr an die gedachten Waͤnde halten/ und ebenmaͤßiges Beginnen der Feinde zu erfahren vermeinen. Wie die Perſianer Barcam belaͤgert/ hat ein Kupffer-Schmit mit Anhengung Hand
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0270" n="258"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FORTIFICATION</hi></hi></fw><lb/> derſelben Bewegung der Minirer Arbeit und graben vernehmen. Doch kan<lb/> man ſonderlich/ wenn die Bollwercke hohl/ alſo die ſtillen Waͤnde mit zarten Faͤ-<lb/> ſerlein und Cymbalen beſtecken/ und aus derſelben Bewegung und Klang der<lb/> außwertigen Einbruch auch vernehmen/ da aber andere nur die Hand mit auff-<lb/> gelegten Ohr an die gedachten Waͤnde halten/ und ebenmaͤßiges Beginnen der<lb/> Feinde zu erfahren vermeinen.</p><lb/> <p>Wie die <hi rendition="#aq">Perſianer Barcam</hi> belaͤgert/ hat ein Kupffer-Schmit mit Anhengung<lb/> eines Kupffern Schildes hin und wieder an die Mauren die Minen geſuche<supplied>t</supplied> und<lb/> gefunden. Andere ſtellen ein Becken mit Waſſer auff/ und urtheilen aus der<lb/> Bewegung des Waſſers von dem Ort der Minen welches aber auch betrieglich.<lb/> Andere gebrauchen einen groſſen Erd-Bohrer/ bohren ein tieff Loch in die Erde/<lb/> und legen das Ohr drauf und was dergleichen Hand-Griffe und <hi rendition="#aq">Inventiones</hi><lb/> mehr ſeyn/ welche einen verſtaͤndigen <hi rendition="#aq">Commendanten</hi> in einer Belaͤgerung die<lb/> Zeit und Noth lehret. Wenn man der Minen gewiſſe/ begegnet man derſelben<lb/> durch entgegengraben/ und damit man ſolcher nicht verfehle/ weil ſie bißweilen<lb/> hoch/ bißweilen niedrig (doch je niedriger ſie angeleget werden/ wenn es ſeyn kan/<lb/> je ſtaͤrckere Macht ſie haben) liegen/ muß ſolches entgegengraben mehr als an<lb/> einen Ort angeſtellet werden: Wenn man ſie gefunden/ nimt man das Pulver<lb/> weg/ ſolches iſt aber mißlich/ und pfleget der Feind nicht allewege zu ſchlaffen/<lb/> ſondern hat hergegen dieſen Hand-Griff/ daß er um alle Pulver-Tonnen ein<lb/> Seil oder Strick/ und ſolche alle mit einander an ein lang Seil bindet/ und einem<lb/> zu halten giebet; Wenn nu eine Tonne gereget wird/ kan es der ſo das Seil in der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hand</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0270]
FORTIFICATION
derſelben Bewegung der Minirer Arbeit und graben vernehmen. Doch kan
man ſonderlich/ wenn die Bollwercke hohl/ alſo die ſtillen Waͤnde mit zarten Faͤ-
ſerlein und Cymbalen beſtecken/ und aus derſelben Bewegung und Klang der
außwertigen Einbruch auch vernehmen/ da aber andere nur die Hand mit auff-
gelegten Ohr an die gedachten Waͤnde halten/ und ebenmaͤßiges Beginnen der
Feinde zu erfahren vermeinen.
Wie die Perſianer Barcam belaͤgert/ hat ein Kupffer-Schmit mit Anhengung
eines Kupffern Schildes hin und wieder an die Mauren die Minen geſuchet und
gefunden. Andere ſtellen ein Becken mit Waſſer auff/ und urtheilen aus der
Bewegung des Waſſers von dem Ort der Minen welches aber auch betrieglich.
Andere gebrauchen einen groſſen Erd-Bohrer/ bohren ein tieff Loch in die Erde/
und legen das Ohr drauf und was dergleichen Hand-Griffe und Inventiones
mehr ſeyn/ welche einen verſtaͤndigen Commendanten in einer Belaͤgerung die
Zeit und Noth lehret. Wenn man der Minen gewiſſe/ begegnet man derſelben
durch entgegengraben/ und damit man ſolcher nicht verfehle/ weil ſie bißweilen
hoch/ bißweilen niedrig (doch je niedriger ſie angeleget werden/ wenn es ſeyn kan/
je ſtaͤrckere Macht ſie haben) liegen/ muß ſolches entgegengraben mehr als an
einen Ort angeſtellet werden: Wenn man ſie gefunden/ nimt man das Pulver
weg/ ſolches iſt aber mißlich/ und pfleget der Feind nicht allewege zu ſchlaffen/
ſondern hat hergegen dieſen Hand-Griff/ daß er um alle Pulver-Tonnen ein
Seil oder Strick/ und ſolche alle mit einander an ein lang Seil bindet/ und einem
zu halten giebet; Wenn nu eine Tonne gereget wird/ kan es der ſo das Seil in der
Hand
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |