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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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FORTIFICATION
wie und welcher Gestalt das Lager um die Festung am füglichsten zu schlagen/
und wohin sich die Quartier am besten schicken: Wie denn nicht minder auch der
Festung Fortification eigentlich zu erkundigen ist/ wie viel nemlich dieselbe Boll-
wercke habe/ ob sie alle vollkommen/ und welches die schwächsten seyn/ wie weit
sie von einander liegen/ wie hoch und dicke der Wall/ wie breit und tieff der Gra-
ben/ ob derselbe trucken oder mit Wasser angefüllet sey/ deßgleichen ob auch die
Festung mit gnugsamen Proviant, Munition und andern Nothwendigkeiten
versehen/ wie starck die Quarnison darinnen sey/ ob sie auch jhre Zahlung be-
komme/ oder ob nicht etwa zwischen jhnen und den Jnnwohnern dahero Schwie-
rigkeit obhanden/ aus welchen allen denn gute Nachrichtung und mancherley
Vortheil genommen werden können. Wenn nun dieses alles in acht genommen/
und eine beständige Resolution zur Belägerung gefasset worden/ so geschicht
darauff der Auffbruch zum marchiren, derselbe aber wird nach des Generals
Guth-Düncken angeordnet/ bißweilen wird solcher angedeutet/ den Tag zuvor
durch öffentlichen Trommelschlag und außblasen/ bißweilen geschihet er gantz
heimlich und in der Stille. Jns gemein wird die gantze Armee in 3 Hauffen ge-
theilet; Die Avantguardi mit den Wegweisern und Strassen-Bereitern gehet
vorn an/ worunter auch der General selbsten sich pfleget finden zu lassen/ diesem
folget die Batallien oder das Corpus, und die Retroguard oder Nachtrab/ hin-
ter derselben pfleget man eine Compagnie Arquebusirer zu lassen; das Fuhrwerck
fähret zur Seiten an derselben/ da man am sichersten/ und vom Feinde keine Ge-
fahr vermuthend/ erstlich das Geschütze/ und zwar die kleinen forn an/ denn die

großen/

FORTIFICATION
wie und welcher Geſtalt das Lager um die Feſtung am fuͤglichſten zu ſchlagen/
und wohin ſich die Quartier am beſten ſchicken: Wie denn nicht minder auch der
Feſtung Fortification eigentlich zu erkundigen iſt/ wie viel nemlich dieſelbe Boll-
wercke habe/ ob ſie alle vollkommen/ und welches die ſchwaͤchſten ſeyn/ wie weit
ſie von einander liegen/ wie hoch und dicke der Wall/ wie breit und tieff der Gra-
ben/ ob derſelbe trucken oder mit Waſſer angefuͤllet ſey/ deßgleichen ob auch die
Feſtung mit gnugſamen Proviant, Munition und andern Nothwendigkeiten
verſehen/ wie ſtarck die Quarniſon darinnen ſey/ ob ſie auch jhre Zahlung be-
komme/ oder ob nicht etwa zwiſchen jhnen und den Jnnwohnern dahero Schwie-
rigkeit obhanden/ aus welchen allen denn gute Nachrichtung und mancherley
Vortheil genommen werden koͤnnen. Weñ nun dieſes alles in acht genommen/
und eine beſtaͤndige Reſolution zur Belaͤgerung gefaſſet worden/ ſo geſchicht
darauff der Auffbruch zum marchiren, derſelbe aber wird nach des Generals
Guth-Duͤncken angeordnet/ bißweilen wird ſolcher angedeutet/ den Tag zuvor
durch oͤffentlichen Trommelſchlag und außblaſen/ bißweilen geſchihet er gantz
heimlich und in der Stille. Jns gemein wird die gantze Armee in 3 Hauffen ge-
theilet; Die Avantguardi mit den Wegweiſern und Straſſen-Bereitern gehet
vorn an/ worunter auch der General ſelbſten ſich pfleget finden zu laſſen/ dieſem
folget die Batallien oder das Corpus, und die Retroguard oder Nachtrab/ hin-
ter derſelben pfleget man eine Compagnie Arquebuſirer zu laſſen; das Fuhrwerck
faͤhret zur Seiten an derſelben/ da man am ſicherſten/ und vom Feinde keine Ge-
fahr vermuthend/ erſtlich das Geſchuͤtze/ und zwar die kleinen forn an/ denn die

großen/
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[218/0230] FORTIFICATION wie und welcher Geſtalt das Lager um die Feſtung am fuͤglichſten zu ſchlagen/ und wohin ſich die Quartier am beſten ſchicken: Wie denn nicht minder auch der Feſtung Fortification eigentlich zu erkundigen iſt/ wie viel nemlich dieſelbe Boll- wercke habe/ ob ſie alle vollkommen/ und welches die ſchwaͤchſten ſeyn/ wie weit ſie von einander liegen/ wie hoch und dicke der Wall/ wie breit und tieff der Gra- ben/ ob derſelbe trucken oder mit Waſſer angefuͤllet ſey/ deßgleichen ob auch die Feſtung mit gnugſamen Proviant, Munition und andern Nothwendigkeiten verſehen/ wie ſtarck die Quarniſon darinnen ſey/ ob ſie auch jhre Zahlung be- komme/ oder ob nicht etwa zwiſchen jhnen und den Jnnwohnern dahero Schwie- rigkeit obhanden/ aus welchen allen denn gute Nachrichtung und mancherley Vortheil genommen werden koͤnnen. Weñ nun dieſes alles in acht genommen/ und eine beſtaͤndige Reſolution zur Belaͤgerung gefaſſet worden/ ſo geſchicht darauff der Auffbruch zum marchiren, derſelbe aber wird nach des Generals Guth-Duͤncken angeordnet/ bißweilen wird ſolcher angedeutet/ den Tag zuvor durch oͤffentlichen Trommelſchlag und außblaſen/ bißweilen geſchihet er gantz heimlich und in der Stille. Jns gemein wird die gantze Armee in 3 Hauffen ge- theilet; Die Avantguardi mit den Wegweiſern und Straſſen-Bereitern gehet vorn an/ worunter auch der General ſelbſten ſich pfleget finden zu laſſen/ dieſem folget die Batallien oder das Corpus, und die Retroguard oder Nachtrab/ hin- ter derſelben pfleget man eine Compagnie Arquebuſirer zu laſſen; das Fuhrwerck faͤhret zur Seiten an derſelben/ da man am ſicherſten/ und vom Feinde keine Ge- fahr vermuthend/ erſtlich das Geſchuͤtze/ und zwar die kleinen forn an/ denn die großen/

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/230>, abgerufen am 23.11.2024.