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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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oder Kriegs-Bau-Kunst.
als 9 Ruthen/ sollen angefüllet werden/ die andern konnnen ungefüllet bleiben/
doch wollen etliche/ daß man sie etwa auf zwey oder drey Fuß fülle/ daß man de-
sto besser auf und ab kommen möge. Es haben aber die ungefülleten für den ge-
fülleten diesen Vortheil/ daß man weniger Bau-Kosten daran wenden darff/
auch des Feindes Minen desto besser außzuspüren/ und auffsuchen/ und desto
leichter gegen miniren könne; wo aber Höhen gegen den Bollwercken von aussen
zu liegen/ sol man sie allewege erfüllen/ daß man Erhöhungen und Katzen gegen
die Höhen drauff bauen möge.
Zum andern/ Obs besser mit Steinen als Erde zu bauen? Hier helt man es
abermahl mit der gemeinen jetziger Zeit gebräuchlichen Praxi, und wird die Erde
billich den Steinen unnd Mauer-Werck fürgezogen: Doch da man
Steine haben kan/ schadet es nicht/ den Graben außwendig und innwendig da-
mit außzufürtern/ über dem Horizont aber taugen die Steine gantz nicht.
Antoine de Ville hat folgende Observationes, da man ja eine Brustwehre auff
die Berm von Mauerwerck setzet/ machet man die Berm 10 oder 12 Fuß/ die
Banck 11/2 oder 2 Fuß/ die Brustwehre 4 oder 41/2 Fuß hoch/ und muß die Berm et-
was höher als der verdeckte Weg angeleget werden; außwendig machet man
einen Krantz 6 oder 8 Fuß tieff hinunter/ und verwahret die Mauer wohl mit
streben Pfeilern: Doch/ wie gesaget/ ist von den steinern Brustwehren über dem
Horizont nicht groß zu halten.
Zum dritten/ Ob ein truckener oder nasser Grabe besser? Allhie wil aber-
mahl der truckne dem nassen von dem meisten Autoribus vorgezogen werden;
denn
oder Kriegs-Bau-Kunſt.
als 9 Ruthen/ ſollen angefuͤllet werden/ die andern kõnnen ungefuͤllet bleiben/
doch wollen etliche/ daß man ſie etwa auf zwey oder drey Fuß fuͤlle/ daß man de-
ſto beſſer auf und ab kommen moͤge. Es haben aber die ungefuͤlleten fuͤr den ge-
fuͤlleten dieſen Vortheil/ daß man weniger Bau-Koſten daran wenden darff/
auch des Feindes Minen deſto beſſer außzuſpuͤren/ und auffſuchen/ und deſto
leichter gegen miniren koͤnne; wo aber Hoͤhen gegen den Bollwercken von auſſen
zu liegen/ ſol man ſie allewege erfuͤllen/ daß man Erhoͤhungen und Katzen gegen
die Hoͤhen drauff bauen moͤge.
Zum andern/ Obs beſſer mit Steinen als Erde zu bauen? Hier helt man es
abermahl mit der gemeinen jetziger Zeit gebraͤuchlichen Praxi, und wird die Erde
billich den Steinen unnd Mauer-Werck fuͤrgezogen: Doch da man
Steine haben kan/ ſchadet es nicht/ den Graben außwendig und innwendig da-
mit außzufuͤrtern/ uͤber dem Horizont aber taugen die Steine gantz nicht.
Antoine de Ville hat folgende Obſervationes, da man ja eine Bruſtwehre auff
die Berm von Mauerwerck ſetzet/ machet man die Berm 10 oder 12 Fuß/ die
Banck 1½ oder 2 Fuß/ die Bruſtwehre 4 oder 4½ Fuß hoch/ und muß die Berm et-
was hoͤher als der verdeckte Weg angeleget werden; außwendig machet man
einen Krantz 6 oder 8 Fuß tieff hinunter/ und verwahret die Mauer wohl mit
ſtreben Pfeilern: Doch/ wie geſaget/ iſt von den ſteinern Bruſtwehren uͤber dem
Horizont nicht groß zu halten.
Zum dritten/ Ob ein truckener oder naſſer Grabe beſſer? Allhie wil aber-
mahl der truckne dem naſſen von dem meiſten Autoribus vorgezogen werden;
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[203/0215] oder Kriegs-Bau-Kunſt. als 9 Ruthen/ ſollen angefuͤllet werden/ die andern kõnnen ungefuͤllet bleiben/ doch wollen etliche/ daß man ſie etwa auf zwey oder drey Fuß fuͤlle/ daß man de- ſto beſſer auf und ab kommen moͤge. Es haben aber die ungefuͤlleten fuͤr den ge- fuͤlleten dieſen Vortheil/ daß man weniger Bau-Koſten daran wenden darff/ auch des Feindes Minen deſto beſſer außzuſpuͤren/ und auffſuchen/ und deſto leichter gegen miniren koͤnne; wo aber Hoͤhen gegen den Bollwercken von auſſen zu liegen/ ſol man ſie allewege erfuͤllen/ daß man Erhoͤhungen und Katzen gegen die Hoͤhen drauff bauen moͤge. Zum andern/ Obs beſſer mit Steinen als Erde zu bauen? Hier helt man es abermahl mit der gemeinen jetziger Zeit gebraͤuchlichen Praxi, und wird die Erde billich den Steinen unnd Mauer-Werck fuͤrgezogen: Doch da man Steine haben kan/ ſchadet es nicht/ den Graben außwendig und innwendig da- mit außzufuͤrtern/ uͤber dem Horizont aber taugen die Steine gantz nicht. Antoine de Ville hat folgende Obſervationes, da man ja eine Bruſtwehre auff die Berm von Mauerwerck ſetzet/ machet man die Berm 10 oder 12 Fuß/ die Banck 1½ oder 2 Fuß/ die Bruſtwehre 4 oder 4½ Fuß hoch/ und muß die Berm et- was hoͤher als der verdeckte Weg angeleget werden; außwendig machet man einen Krantz 6 oder 8 Fuß tieff hinunter/ und verwahret die Mauer wohl mit ſtreben Pfeilern: Doch/ wie geſaget/ iſt von den ſteinern Bruſtwehren uͤber dem Horizont nicht groß zu halten. Zum dritten/ Ob ein truckener oder naſſer Grabe beſſer? Allhie wil aber- mahl der truckne dem naſſen von dem meiſten Autoribus vorgezogen werden; denn

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/215>, abgerufen am 23.11.2024.