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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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FORTIFICATION
von 200. Fuß/ durchbohret eine Brustwehre oder Wall von guter Erde/ auff 7.
Schu. Sed haec omnia de terra optima & diligenter compacta intelligenda,
alias enim majorem effectum sentiemus, neqve tum crassities praedicta ulterius
sufficere potest: ut recte monet Goldmannus.
Wie aber droben erinnert/ es
sey keine Vestung so starck sie habe ihre Mängel/ als fallen auch/ sonderlich bey
Anlage des Walles/ Brustwehre und Grabens drey incommoditäten für:

(1.) Machet man den Graben zu schmal/ gehet die Defension oben weg/ und
kan man den bedeckten Weg nicht bestreichen; machet man ihn zu breit/ fället die
Defension der Aussen-Werck zu lang.

(2.) So man diesem zu helffen/ den Wall etwas niedriger machet/ verleuret
derselbe seine gebührliche Höhe/ und kan des Feindes Wercke nicht gnugsam ent-
decken.

(3.) So man aber solches mit der Schrege der Brust-Wehre zu Wege brin-
gen vermeinet/ wird diese zu schwach/ und ist dem Canonen-Schuß nicht bastant/
gleichwohl were es gut/ und fast nothwendig/ daß man die halbe Contrascherp,
oder auffs wenigste den bedeckten Weg/ vom Ober-Wall erreichen und bestrei-
chen könte: Wiewohl Goldman/ wie auch sonst ins gemein üblich/ dieses nicht
observiret, sondern die Brustwehre forn so hoch genommen/ daß die Streichen
gerade über den bedeckten Weg hingehen. Diesen Mängeln nun zu remediren,
kan man die Brust-Wehre etwas dicker anlegen/ forn etwas niedriger und
schreger auff 3. oder 31/2. zum höhesten 4. Fuß/ denn was die Schrege schwächet/
kan die Dicke wieder geben/ und den Graben etwas breiter/ also daß man von

dem

FORTIFICATION
von 200. Fuß/ durchbohret eine Bruſtwehre oder Wall von guter Erde/ auff 7.
Schu. Sed hæc omnia de terra optima & diligenter compacta intelligenda,
alias enim majorem effectum ſentiemus, neqve tum crasſities prædicta ulterius
ſufficere poteſt: ut recte monet Goldmannus.
Wie aber droben erinnert/ es
ſey keine Veſtung ſo ſtarck ſie habe ihre Maͤngel/ als fallen auch/ ſonderlich bey
Anlage des Walles/ Bruſtwehre und Grabens drey incommoditaͤten fuͤr:

(1.) Machet man den Graben zu ſchmal/ gehet die Defenſion oben weg/ und
kan man den bedeckten Weg nicht beſtreichen; machet man ihn zu breit/ faͤllet die
Defenſion der Auſſen-Werck zu lang.

(2.) So man dieſem zu helffen/ den Wall etwas niedriger machet/ verleuret
derſelbe ſeine gebuͤhrliche Hoͤhe/ und kan des Feindes Wercke nicht gnugſam ent-
decken.

(3.) So man aber ſolches mit der Schrege der Bruſt-Wehre zu Wege brin-
gen vermeinet/ wird dieſe zu ſchwach/ un̄ iſt dem Canonen-Schuß nicht baſtant/
gleichwohl were es gut/ und faſt nothwendig/ daß man die halbe Contraſcherp,
oder auffs wenigſte den bedeckten Weg/ vom Ober-Wall erreichen und beſtrei-
chen koͤnte: Wiewohl Goldman/ wie auch ſonſt ins gemein uͤblich/ dieſes nicht
obſerviret, ſondern die Bruſtwehre forn ſo hoch genommen/ daß die Streichen
gerade uͤber den bedeckten Weg hingehen. Dieſen Maͤngeln nun zu remediren,
kan man die Bruſt-Wehre etwas dicker anlegen/ forn etwas niedriger und
ſchreger auff 3. oder 3½. zum hoͤheſten 4. Fuß/ denn was die Schrege ſchwaͤchet/
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[192/0204] FORTIFICATION von 200. Fuß/ durchbohret eine Bruſtwehre oder Wall von guter Erde/ auff 7. Schu. Sed hæc omnia de terra optima & diligenter compacta intelligenda, alias enim majorem effectum ſentiemus, neqve tum crasſities prædicta ulterius ſufficere poteſt: ut recte monet Goldmannus. Wie aber droben erinnert/ es ſey keine Veſtung ſo ſtarck ſie habe ihre Maͤngel/ als fallen auch/ ſonderlich bey Anlage des Walles/ Bruſtwehre und Grabens drey incommoditaͤten fuͤr: (1.) Machet man den Graben zu ſchmal/ gehet die Defenſion oben weg/ und kan man den bedeckten Weg nicht beſtreichen; machet man ihn zu breit/ faͤllet die Defenſion der Auſſen-Werck zu lang. (2.) So man dieſem zu helffen/ den Wall etwas niedriger machet/ verleuret derſelbe ſeine gebuͤhrliche Hoͤhe/ und kan des Feindes Wercke nicht gnugſam ent- decken. (3.) So man aber ſolches mit der Schrege der Bruſt-Wehre zu Wege brin- gen vermeinet/ wird dieſe zu ſchwach/ un̄ iſt dem Canonen-Schuß nicht baſtant/ gleichwohl were es gut/ und faſt nothwendig/ daß man die halbe Contraſcherp, oder auffs wenigſte den bedeckten Weg/ vom Ober-Wall erreichen und beſtrei- chen koͤnte: Wiewohl Goldman/ wie auch ſonſt ins gemein uͤblich/ dieſes nicht obſerviret, ſondern die Bruſtwehre forn ſo hoch genommen/ daß die Streichen gerade uͤber den bedeckten Weg hingehen. Dieſen Maͤngeln nun zu remediren, kan man die Bruſt-Wehre etwas dicker anlegen/ forn etwas niedriger und ſchreger auff 3. oder 3½. zum hoͤheſten 4. Fuß/ denn was die Schrege ſchwaͤchet/ kan die Dicke wieder geben/ und den Graben etwas breiter/ alſo daß man von dem

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/204>, abgerufen am 23.11.2024.