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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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chinesisch Tin-lin, und wurden ent durch chinesische Ge-
sandschaften gereizt, auf die Hio-gun oder Hunnen zu
fallen, welche nachher die Völkerwanderung veranlasten, die
sich wie ein Strom v. Ost nach West über Europa wälzte.

Die Kirgisen, ein blonder Stamm, die sich Hakkas nen-
nen, und bis zu den U-sün hinaufreichen, sind Urheber
der sonderbaren Inschriften zwischen dem Jenisei und
Obi, die mit den Runenbuchstaben Ähnlichkeit haben:
das Volk spricht jezt türkisch, zum deutlichen Beweise,
dass die Stammverwandschaft nicht die Sprache bedinge;
eben so findet man in Transoxiana persisch-sprechende
Bukharen. N[unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen]och auffallender ist die Entdekkung von
Abel Remusat, dass man lange vor Christus im Norden
des Himalaya in der Gegend von Khoten und Kaschgar
(also bis tief in Mittel-asien) [unleserliches Material - 3 Zeichen fehlen] ein so reines Sanskrit
geredet hat, wie in Benares.

Zu der zweiten, der gelben Menschenrace zählt man
400 Mill. Menschen. Mongolen, Chinesen, Japanesen und

chinesisch Tin-lin, und wurden ent durch chinesische Ge-
sandschaften gereizt, auf die Hio-gun oder Hunnen zu
fallen, welche nachher die Völkerwanderung veranlasten, die
sich wie ein Strom v. Ost nach West über Europa wälzte.

Die Kirgisen, ein blonder Stamm, die sich Hakkas nen-
nen, und bis zu den U-sün hinaufreichen, sind Urheber
der sonderbaren Inschriften zwischen dem Jenisei und
Obi, die mit den Runenbuchstaben Ähnlichkeit haben:
das Volk spricht jezt türkisch, zum deutlichen Beweise,
dass die Stammverwandschaft nicht die Sprache bedinge;
eben so findet man in Transoxiana persisch-sprechende
Bukharen. N[unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen]och auffallender ist die Entdekkung von
Abel Rémusat, dass man lange vor Christus im Norden
des Himālăyă in der Gegend von Khoten und Kaschgar
(also bis tief in Mittel-asien) [unleserliches Material – 3 Zeichen fehlen] ein so reines Sanskrit
geredet hat, wie in Bēnărĕs.

Zu der zweiten, der gelben Menschenrace zählt man
400 Mill. Menschen. Mongolen, Chinesen, Japanesen und

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[390r/0783] chinesisch Tin-lin, und wurden durch chinesische Ge- sandschaften gereizt, auf die Hio-gun oder Hunnen zu fallen, welche nachher die Völkerwanderung veranlasten, die sich wie ein Strom v. O. nach W. über Europa wälzte. Die Kirgisen, ein blonder Stamm, die sich Hakkas nen- nen, und bis zu den U-sün hinaufreichen, sind Urheber der sonderbaren Inschriften zwischen dem Jenisei und Obi, die mit den Runenbuchstaben Ähnlichkeit haben: das Volk spricht jezt türkisch, zum deutlichen Beweise, dass die Stammverwandschaft nicht die Sprache bedinge; eben so findet man in Transoxiana persisch-sprechende Bukharen. Noch auffallender ist die Entdekkung von Abel Rémusat, dass man lange vor Christus im Norden des Himālăyă in der Gegend von Khoten und Kaschgar (also bis tief in Mittel-asien) ein so reines Sanskrit geredet hat, wie in Bēnărĕs. Zu der zweiten, der gelben Menschenrace zählt man 400 Mill. Menschen. Mongolen, Chinesen, Japanesen und

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 390r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/783>, abgerufen am 23.11.2024.