an, und geht bis 3000 Fus hinauf: höher und tiefer hat man nichts von ihm zu fürchten: er sezt sich gewöhnlich unter die Nä- gel der Füsse: das befruchtete Weibchen schwilt auf, und macht schmerzhafte Beulen. Die Neger, welche sich nicht in Acht nehmen, haben oft grosse elephantenartige Füsse.
Papilio Apollo, der in Deutschland sich nur in der Ebne zeigt, kömt in den Cevennen erst auf 4000 Fus Höhe vor.
Desfontaines, welcher in Tripolis und Marocco eine Flora atlan- tica sammelte von 1500 Spezies, hätte 270 davon ebenfals in Süd- spanien und in Majorka finden können. Ich sammelte mit Bon- plandviele [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] in Spanien viele dieser sogenanten afrikanischen Formen.
In Nordafrika fehlen die Hirsche gänzlich: daher ist es wahrschein- lich, dass der Durchbruch der Meeres bei den Säulen des Herkules vor der Zeit erfolgte, in welcher diese Thiere existirten. Von den Affen, die sich auf den Felsen von Gibraltar aufhalten, ist es sicher, dass sie von Arabern dort ausgesezt wurden, und sich in den Klüften vermehrten, doch weis man nicht, in welchem Jahre.
Bei den Thieren sind die Zahlenverhältnisse unbestimter, als bei den Pflanzen: wenn wir zu den Säugethieren die 128 Spezies der
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an, und geht bis 3000 Fus hinauf: höher und tiefer hat man nichts von ihm zu fürchten: er sezt sich gewöhnlich unter die Nä- gel der Füsse: das befruchtete Weibchen schwilt auf, und macht schmerzhafte Beulen. Die Neger, welche sich nicht in Acht nehmen, haben oft grosse elephantenartige Füsse.
Papilio Apollo, der in Deutschland sich nur in der Ebne zeigt, kömt in den Cevennen erst auf 4000 Fus Höhe vor.
Desfontaines, welcher in Tripolis und Marocco eine Flora atlan- tica sammelte von 1500 Spezies, hätte 270 davon ebenfals in Süd- spanien und in Majorka finden können. Ich sammelte mit Bon- plandviele [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] in Spanien viele dieser sogenanten afrikanischen Formen.
In Nordafrika fehlen die Hirsche gänzlich: daher ist es wahrschein- lich, dass der Durchbruch der Meeres bei den Säulen des Herkules vor der Zeit erfolgte, in welcher diese Thiere existirten. Von den Affen, die sich auf den Felsen von Gibraltar aufhalten, ist es sicher, dass sie von Arabern dort ausgesezt wurden, und sich in den Klüften vermehrten, doch weis man nicht, in welchem Jahre.
Bei den Thieren sind die Zahlenverhältnisse unbestimter, als bei den Pflanzen: wenn wir zu den Säugethieren die 128 Spezies der
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[376r/0755]
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an, und geht bis 3000 Fus hinauf: höher und tiefer hat man
nichts von ihm zu fürchten: er sezt sich gewöhnlich unter die Nä-
gel der Füsse: das befruchtete Weibchen schwilt auf, und macht
schmerzhafte Beulen. Die Neger, welche sich nicht in Acht nehmen,
haben oft grosse elephantenartige Füsse.
Papilio Apollo, der in Deutschland sich nur in der Ebne zeigt, kömt
in den Cevennen erst auf 4000 Fus Höhe vor.
Desfontaines, welcher in Tripolis und Marocco eine Flora atlan-
tica sammelte von 1500 Spezies, hätte 270 davon ebenfals in Süd-
spanien und in Majorka finden können. Ich sammelte mit Bon-
pland in Spanien viele dieser sogenanten afrikanischen
Formen.
In Nordafrika fehlen die Hirsche gänzlich: daher ist es wahrschein-
lich, dass der Durchbruch der Meeres bei den Säulen des Herkules
vor der Zeit erfolgte, in welcher diese Thiere existirten. Von den
Affen, die sich auf den Felsen von Gibraltar aufhalten, ist es
sicher, dass sie von Arabern dort ausgesezt wurden, und sich in
den Klüften vermehrten, doch weis man nicht, in welchem Jahre.
Bei den Thieren sind die Zahlenverhältnisse unbestimter, als
bei den Pflanzen: wenn wir zu den Säugethieren die 128 Spezies der
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 376r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/755>, abgerufen am 22.11.2024.
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