Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

er unter andern 500 Elephanten mitbrachte, und es
läst sich nicht mit Unwahrscheinlichkeit vermuthen,
dass dies dieselben waren, welche unter Pyrrhus
nach Italien hinübergeführt wurden.

Dass die Griechen von den Chaldäern viel in der
Himmelskunde lernten, hat Herr Ideler erst kürz-
lich in seiner Chronologie gezeigt, wo er auch bemerk-
lich macht, dass eine eigne Priesterkaste zu diesem
Behufe beim Belustempel angestelt war. Die
Aussage des Plinius, dass Kallisthenes dem Ari-
stoteles
1900 beobachtete Ekklipsen übersendet habe,
dürfen wir in Zweifel ziehn, da Aristoteles nir-
gend etwas davon erwähnt.

Wenn wir auch nicht annehmen wollen, dass,
wie Plinius sagt, im Heere Alexanders 1000 Schü-
zen und Vogelfänger angestellt gewesen, um alles

er unter andern 500 Elephanten mitbrachte, und es
läst sich nicht mit Unwahrscheinlichkeit vermuthen,
dass dies dieselben waren, welche unter Pyrrhus
nach Italien hinübergeführt wurden.

Dass die Griechen von den Chaldäern viel in der
Himmelskunde lernten, hat Herr Ideler erst kürz-
lich in seiner Chronologie gezeigt, wo er auch bemerk-
lich macht, dass eine eigne Priesterkaste zu diesem
Behufe beim Belustempel angestelt war. Die
Aussage des Plinius, dass Kallisthenes dem Ari-
stoteles
1900 beobachtete Ekklipsen übersendet habe,
dürfen wir in Zweifel ziehn, da Aristoteles nir-
gend etwas davon erwähnt.

Wenn wir auch nicht annehmen wollen, dass,
wie Plinius sagt, im Heere Alexanders 1000 Schü-
zen und Vogelfänger angestellt gewesen, um alles

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="session" n="6">
          <p><pb facs="#f0069" n="33r"/>
er unter andern 500 Elephanten mitbrachte, und es<lb/>
läst sich nicht mit Unwahrscheinlichkeit vermuthen,<lb/>
dass dies dieselben waren, welche unter <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118743058 http://d-nb.info/gnd/118743058">Pyrrhus</persName><lb/>
nach Italien hinübergeführt wurden.</p><lb/>
          <p>Dass die Griechen von den Chaldäern viel in der<lb/>
Himmelskunde lernten, hat <choice><abbr>Hr.</abbr><expan resp="#CT">Herr</expan></choice> <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100351212 http://d-nb.info/gnd/100351212">Ideler</persName> erst kürz-<lb/>
lich in seiner Chronologie gezeigt, wo er auch bemerk-<lb/>
lich macht, dass eine eigne Priesterkaste zu diesem<lb/>
Behufe beim Belustempel angestelt war. Die<lb/>
Aussage des <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595083 http://d-nb.info/gnd/118595083">Plinius</persName>, dass <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118640062 http://d-nb.info/gnd/118640062">Kallisthenes</persName> dem <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118650130 http://d-nb.info/gnd/118650130">Ari-<lb/>
stoteles</persName> 1900 beobachtete Ekklipsen übersendet habe,<lb/>
dürfen wir in Zweifel ziehn, da <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118650130 http://d-nb.info/gnd/118650130">Aristoteles</persName> nir-<lb/>
gend etwas davon erwähnt.</p><lb/>
          <p>Wenn wir auch nicht annehmen wollen, dass,<lb/>
wie <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118595083 http://d-nb.info/gnd/118595083">Plinius</persName> sagt, im Heere <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118501828 http://d-nb.info/gnd/118501828">Alexander</persName>s 1000 Schü-<lb/>
zen und Vogelfänger angestellt gewesen, um alles<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33r/0069] er unter andern 500 Elephanten mitbrachte, und es läst sich nicht mit Unwahrscheinlichkeit vermuthen, dass dies dieselben waren, welche unter Pyrrhus nach Italien hinübergeführt wurden. Dass die Griechen von den Chaldäern viel in der Himmelskunde lernten, hat Hr. Ideler erst kürz- lich in seiner Chronologie gezeigt, wo er auch bemerk- lich macht, dass eine eigne Priesterkaste zu diesem Behufe beim Belustempel angestelt war. Die Aussage des Plinius, dass Kallisthenes dem Ari- stoteles 1900 beobachtete Ekklipsen übersendet habe, dürfen wir in Zweifel ziehn, da Aristoteles nir- gend etwas davon erwähnt. Wenn wir auch nicht annehmen wollen, dass, wie Plinius sagt, im Heere Alexanders 1000 Schü- zen und Vogelfänger angestellt gewesen, um alles

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/69
Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 33r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/69>, abgerufen am 28.11.2024.