sie auf regelmässige Winde treffen, daher ist diese Erschei- nung einer besondern Untersuchung unterworfen worden. Wenn überall auf der Erde Kontinent oder Wasser wäre: so würde die Gränze der Passatwinde genau unter dem Aequa- tor sein: da aber, wie wir oben gesehn haben, im Norden 1/3 Kontinent mehr ist, als im Süden, und die Erwärmung auf der starren Erdhülle grösser ist, als auf der flüs- sigen (auf der opaken grösser als auf der durchsichtigen) so wird der Wärme-aequator nördlicher fallen als der physi- sche, und die Süd-Ost-Winde werden etwas nördlich über den Aequator hinausgehn. Dies ist aber sehr verschieden in dem engen Meeresthale des atlantischen Ozeans und in dem ausgedehnten Bekken der Südsee. Weil um den atlan- tischen Ozean sich im Norden mehr Land befindet, als im Süden: so werden hier die Passatwinde nördlich über den Aequator hinausgehn. In der Südsee dagegen nähert sich der Zustand des Erdsphäroides schon mehr demjenigen, wo es ein pelagischer Körper wäre: auch liegt, wenn man
sie auf regelmässige Winde treffen, daher ist diese Erschei- nung einer besondern Untersuchung unterworfen worden. Wenn überall auf der Erde Kontinent oder Wasser wäre: so würde die Gränze der Passatwinde genau unter dem Aequa- tor sein: da aber, wie wir oben gesehn haben, im Norden ⅓ Kontinent mehr ist, als im Süden, und die Erwärmung auf der starren Erdhülle grösser ist, als auf der flüs- sigen (auf der opaken grösser als auf der durchsichtigen) so wird der Wärme-aequator nördlicher fallen als der physi- sche, und die Süd-Ost-Winde werden etwas nördlich über den Aequator hinausgehn. Dies ist aber sehr verschieden in dem engen Meeresthale des atlantischen Ozeans und in dem ausgedehnten Bekken der Südsee. Weil um den atlan- tischen Ozean sich im Norden mehr Land befindet, als im Süden: so werden hier die Passatwinde nördlich über den Aequator hinausgehn. In der Südsee dagegen nähert sich der Zustand des Erdsphäroïdes schon mehr demjenigen, wo es ein pelagischer Körper wäre: auch liegt, wenn man
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[271r/0545]
sie auf regelmässige Winde treffen, daher ist diese Erschei-
nung einer besondern Untersuchung unterworfen worden.
Wenn überall auf der Erde Kontinent oder Wasser wäre: so
würde die Gränze der Passatwinde genau unter dem Aequa-
tor sein: da aber, wie wir oben gesehn haben, im Norden
⅓ Kontinent mehr ist, als im Süden, und die Erwärmung
auf der starren Erdhülle grösser ist, als auf der flüs-
sigen (auf der opaken grösser als auf der durchsichtigen) so
wird der Wärme-aequator nördlicher fallen als der physi-
sche, und die S. O. Winde werden etwas nördlich über den
Aequator hinausgehn. Dies ist aber sehr verschieden in
dem engen Meeresthale des atlantischen Ozeans und in
dem ausgedehnten Bekken der Südsee. Weil um den atlan-
tischen Ozean sich im Norden mehr Land befindet, als
im Süden: so werden hier die Passatwinde nördlich über
den Aequator hinausgehn. In der Südsee dagegen nähert
sich der Zustand des Erdsphäroïdes schon mehr demjenigen,
wo es ein pelagischer Körper wäre: auch liegt, wenn man
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 271r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/545>, abgerufen am 22.11.2024.
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