pol mit dem Aequator kommunizirt, daher hat hier allein das Eis Gelegenheit, nach Süden abzulaufen, und zu schmelzen. Ganz anders würden die klimatischen Verhältnisse sich gestalten, wenn auf der andern Seite die Behringstrasse etwas weiter wäre: die Eismassen würden dann auch dort nach Süden ablaufen können, während sie sich jezt im Norden derselben in grosser Menge ansammeln und das Klima jener Gegenden erkälten. Zum Schmelzen des Eises im atlantischen Ozean trägt gewis auch der von Amerika heraufkommende Gulphstream bei, der ein re- lativ-wärmeres Wasser in jene hohen Breiten hinaufführt: auch noch ein anderer Strom, der an Skandinavien in die Höhe steigt, und ebenfals wärmeres Wasser innach Norden führt; er ver- hindert, dass das Meer bei Maderoe ? nicht friert. Nowaja Semlia dagegen kann nie ganz umschift werden, und noch weiter gegen Neu Sibirien hin (man könte diese kleine Insel: das Knocheneiland nennen, weil sie voll von Elephantenknochen und andern fossilen Überbleibseln der organischen Natur ist) wird das Eis immer häufiger, und hindert alles weitere Vordringen. Der Pol der Kälte, wenn man es so nennen darf, fält daher weder mit dem Erdpol zusammen,
pol mit dem Aequator kommunizirt, daher hat hier allein das Eis Gelegenheit, nach Süden abzulaufen, und zu schmelzen. Ganz anders würden die klimatischen Verhältnisse sich gestalten, wenn auf der andern Seite die Behringstrasse etwas weiter wäre: die Eismassen würden dann auch dort nach Süden ablaufen können, während sie sich jezt im Norden derselben in grosser Menge ansammeln und das Klima jener Gegenden erkälten. Zum Schmelzen des Eises im atlantischen Ozean trägt gewis auch der von Amerika heraufkommende Gulphstream bei, der ein re- lativ-wärmeres Wasser in jene hohen Breiten hinaufführt: auch noch ein anderer Strom, der an Skandinavien in die Höhe steigt, und ebenfals wärmeres Wasser innach Norden führt; er ver- hindert, dass das Meer bei Maderoe ? nicht friert. Nowaja Semlia dagegen kann nie ganz umschift werden, und noch weiter gegen Neu Sibirien hin (man könte diese kleine Insel: das Knocheneiland nennen, weil sie voll von Elephantenknochen und andern fossilen Überbleibseln der organischen Natur ist) wird das Eis immer häufiger, und hindert alles weitere Vordringen. Der Pol der Kälte, wenn man es so nennen darf, fält daher weder mit dem Erdpol zusammen,
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pol mit dem Aequator kommunizirt, daher hat hier allein das
Eis Gelegenheit, nach Süden abzulaufen, und zu schmelzen.
Ganz anders würden die klimatischen Verhältnisse sich gestalten,
wenn auf der andern Seite die Behringstrasse etwas weiter
wäre: die Eismassen würden dann auch dort nach Süden ablaufen
können, während sie sich jezt im Norden derselben in grosser
Menge ansammeln und das Klima jener Gegenden erkälten.
Zum Schmelzen des Eises im atlantischen Ozean trägt gewis auch
der von Amerika heraufkommende Gulphstream bei, der ein re-
lativ-wärmeres Wasser in jene hohen Breiten hinaufführt: auch
noch ein anderer Strom, der an Skandinavien in die Höhe
steigt, und ebenfals wärmeres Wasser nach Norden führt; er ver-
hindert, dass das Meer bei Maderoe ? nicht friert. Nowaja Semlia dagegen
kann nie ganz umschift werden, und noch weiter gegen Neu Sibirien
hin (man könte diese kleine Insel: das Knocheneiland nennen, weil
sie voll von Elephantenknochen und andern fossilen Überbleibseln
der organischen Natur ist) wird das Eis immer häufiger, und
hindert alles weitere Vordringen. Der Pol der Kälte, wenn man
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 263r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/529>, abgerufen am 21.11.2024.
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