auch der Lauf der Flüsse folgt meistens diesen 4 Systemen, und es ist auffallend, dass wenn man sie nach Südost fortsezt, selbst die griechischen Inseln ein Streichen von Nordwest nach Südost haben, und westlich, eben so die Pyrenäen. (von Nordwest nach Südost.)
Über die grosse Hochebne der Lüneburger Haide hat Herr Prof. Hofmann eben so gründliche als scharfsinnige Untersuchungen angestelt, und gezeigt, dass die Spree und Havel die Verbindung undeutlich oder er hat sich versprochen. zwischen der Elbe und Weser bestimen (?) Bei Kuxhaven müste eigentlich die Mündung der Oder sein.
Auf der Hochebne von Mexiko haben die Gesteine ihr Streichen von Südost nach Nordwest aber die Gipfel folgen einer andern Rich- tung: eben so scheint es in Asien, in den Ketten des Himalaya zu sein.
Eine absolute Ebne, d. h. eine solche, wo die Erde durchaus nicht von Erhöhungen durchschnitten ist, findet sich sehr selten: wir haben eine solche in Ungarn, wo sie Pustas heissen, zwischen der Teis und Donau; wo sich eine Area von 1700 Quadratmeilen so gleichförmig hinzieht, dass man mit einem Spiegelsextanten wie über dem Meereshorizont, daran Sonnenhöhen nehmen könte.
auch der Lauf der Flüsse folgt meistens diesen 4 Systemen, und es ist auffallend, dass wenn man sie nach Südost fortsezt, selbst die griechischen Inseln ein Streichen von Nordwest nach Südost haben, und westlich, eben so die Pyrenäen. (von Nordwest nach Südost.)
Über die grosse Hochebne der Lüneburger Haide hat Herr Prof. Hofmann eben so gründliche als scharfsinnige Untersuchungen angestelt, und gezeigt, dass die Spree und Havel die Verbindung undeutlich oder er hat sich versprochen. zwischen der Elbe und Weser bestimen (?) Bei Kuxhaven müste eigentlich die Mündung der Oder sein.
Auf der Hochebne von Mexiko haben die Gesteine ihr Streichen von Südost nach Nordwest aber die Gipfel folgen einer andern Rich- tung: eben so scheint es in Asien, in den Ketten des Himalaya zu sein.
Eine absolute Ebne, d. h. eine solche, wo die Erde durchaus nicht von Erhöhungen durchschnitten ist, findet sich sehr selten: wir haben eine solche in Ungarn, wo sie Pustas heissen, zwischen der Teis und Donau; wo sich eine Area von 1700 Quadratmeilen so gleichförmig hinzieht, dass man mit einem Spiegelsextanten wie über dem Meereshorizont, daran Sonnenhöhen nehmen könte.
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[240v/0484]
auch der Lauf der Flüsse folgt meistens diesen 4 Systemen, und es
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griechischen Inseln ein Streichen von NW nach SO haben, und
westlich, eben so die Pyrenäen. (von NW nach SO.)
Über die grosse Hochebne der Lüneburger Haide hat Hr. Prof.
Hofmann eben so gründliche als scharfsinnige Untersuchungen
angestelt, und gezeigt, dass die Spree und Havel die Verbindung
zwischen der Elbe und Weser bestimen (?) Bei Kuxhaven müste
eigentlich die Mündung der Oder sein.
undeutlich oder er
hat sich versprochen.
Auf der Hochebne von Mexiko haben die Gesteine ihr Streichen
von SO nach NW. aber die Gipfel folgen einer andern Rich-
tung: eben so scheint es in Asien, in den Ketten des Himalaya
zu sein.
Eine absolute Ebne, d. h. eine solche, wo die Erde durchaus nicht
von Erhöhungen durchschnitten ist, findet sich sehr selten: wir
haben eine solche in Ungarn, wo sie Pustas heissen, zwischen der
Teis und Donau; wo sich eine Area von 1700 □ meilen so gleichförmig
hinzieht, dass man mit einem Spiegelsextanten wie über dem
Meereshorizont, daran Sonnenhöhen nehmen könte.
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 240v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/484>, abgerufen am 22.11.2024.
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