Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

stanzen, wie Demanten, Platina und Gold. In einem sehr reichen
Waschwerke von Brasilien gewint man alle diese 3 Substanzen,
und noch Palladium.

Was die Blökke anbetrift, so wollen wir nur zweierlei davon
betrachten: 1, die auf dem östlichen Abfalle des Jurakalksteins,
wo ein Blok manchmal 20-25 Fus Durchmesser hat, und bis auf
2000 Fus Höhe gelagert ist. 2, die in den baltischen Wäldern,
welche durch Rusland und Polen bis nach Holland sich hinüber-
ziehn: es sind loose Granitmassen, (die man nicht verwechseln
mus mit den thurmähnlichen Massen auf dem Plateau von
Spanien, die der Gegend ein sehr malerisches Ansehn geben: sehr
schöne fand ich in der Gegend des Eskuriales.) ja in der Bretag-
ne sind sehr merkwürdige, welche pivotiren, und nur einer mässi-
gen Kraft bedürfen, um in Bewegung zu kommen.

Über die Granitblökke auf dem Jurakalk hat L. v. Buch
1811 eine vortrefliche Abhandlung geliefert, welche das wich-
tigste darüber enthält: er hat gezeigt, dass diese [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]Blökke
von den Alpen herabgekommen sind, eben so wie die bei Trient.
Die Lage der Blökke zeigt, dass sie nicht durch Eisschollen
herübergeführt sind, sonst würden sie den Weg in die Thä-

stanzen, wie Demanten, Platina und Gold. In einem sehr reichen
Waschwerke von Brasilien gewint man alle diese 3 Substanzen,
und noch Palladium.

Was die Blökke anbetrift, so wollen wir nur zweierlei davon
betrachten: 1, die auf dem östlichen Abfalle des Jurakalksteins,
wo ein Blok manchmal 20–25 Fus Durchmesser hat, und bis auf
2000 Fus Höhe gelagert ist. 2, die in den baltischen Wäldern,
welche durch Rusland und Polen bis nach Holland sich hinüber-
ziehn: es sind loose Granitmassen, (die man nicht verwechseln
mus mit den thurmähnlichen Massen auf dem Plateau von
Spanien, die der Gegend ein sehr malerisches Ansehn geben: sehr
schöne fand ich in der Gegend des Eskuriales.) ja in der Bretag-
ne sind sehr merkwürdige, welche pivotiren, und nur einer mässi-
gen Kraft bedürfen, um in Bewegung zu kommen.

Über die Granitblökke auf dem Jurakalk hat L. v. Buch
1811 eine vortrefliche Abhandlung geliefert, welche das wich-
tigste darüber enthält: er hat gezeigt, dass diese [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]Blökke
von den Alpen herabgekommen sind, eben so wie die bei Trient.
Die Lage der Blökke zeigt, dass sie nicht durch Eisschollen
herübergeführt sind, sonst würden sie den Weg in die Thä-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="session" n="37">
          <p><pb facs="#f0442" n="219v"/>
stanzen, wie Demanten, Platina <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#CT">und</expan></choice> Gold. In einem sehr reichen<lb/>
Waschwerke von Brasilien gewint man alle diese 3 Substanzen,<lb/>
und noch Palladium.</p><lb/>
          <p>Was die Blökke anbetrift, so wollen wir nur zweierlei davon<lb/>
betrachten: 1, die auf dem östlichen Abfalle des Jurakalksteins,<lb/>
wo ein Blok manchmal 20&#x2013;25 Fus Durchmesser hat, und bis auf<lb/>
2000 Fus Höhe gelagert ist. 2, die in den baltischen Wäldern,<lb/>
welche durch Rusland und Polen bis nach Holland sich hinüber-<lb/>
ziehn: es sind loose Granitmassen, (die man nicht verwechseln<lb/>
mus mit den thurmähnlichen Massen auf dem Plateau von<lb/>
Spanien, die der Gegend ein sehr malerisches Ansehn geben: sehr<lb/>
schöne fand ich in der Gegend des Eskuriales.) ja in der Bretag-<lb/>
ne sind sehr merkwürdige, welche pivotiren, und nur einer mässi-<lb/>
gen Kraft bedürfen, um in Bewegung zu kommen.</p><lb/>
          <p>Über die Granitblökke auf dem Jurakalk hat <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L. v. Buch</persName><lb/>
1811 eine vortrefliche Abhandlung geliefert, welche das wich-<lb/>
tigste darüber enthält: er hat gezeigt, dass diese <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></del><add place="across">B</add></subst>lökke<lb/>
von den Alpen herabgekommen sind, eben so wie die bei Trient.<lb/>
Die Lage der Blökke zeigt, dass sie nicht durch Eisschollen<lb/>
herübergeführt sind, sonst würden sie den Weg in die Thä-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[219v/0442] stanzen, wie Demanten, Platina u Gold. In einem sehr reichen Waschwerke von Brasilien gewint man alle diese 3 Substanzen, und noch Palladium. Was die Blökke anbetrift, so wollen wir nur zweierlei davon betrachten: 1, die auf dem östlichen Abfalle des Jurakalksteins, wo ein Blok manchmal 20–25 Fus Durchmesser hat, und bis auf 2000 Fus Höhe gelagert ist. 2, die in den baltischen Wäldern, welche durch Rusland und Polen bis nach Holland sich hinüber- ziehn: es sind loose Granitmassen, (die man nicht verwechseln mus mit den thurmähnlichen Massen auf dem Plateau von Spanien, die der Gegend ein sehr malerisches Ansehn geben: sehr schöne fand ich in der Gegend des Eskuriales.) ja in der Bretag- ne sind sehr merkwürdige, welche pivotiren, und nur einer mässi- gen Kraft bedürfen, um in Bewegung zu kommen. Über die Granitblökke auf dem Jurakalk hat L. v. Buch 1811 eine vortrefliche Abhandlung geliefert, welche das wich- tigste darüber enthält: er hat gezeigt, dass diese Blökke von den Alpen herabgekommen sind, eben so wie die bei Trient. Die Lage der Blökke zeigt, dass sie nicht durch Eisschollen herübergeführt sind, sonst würden sie den Weg in die Thä-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/442
Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 219v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/442>, abgerufen am 05.12.2024.