der Geognosie vorgerükt, dass wir sagen müssen, die Chemie mus jezt die wichtigsten Aufschlüsse über die Mineralogie geben. Perkins in England hat schöne Versuche mit dem Druk von 1000 Athmosphären gemacht,Vgl. Perkins, James[!]: Ueber die Zusammendrückung des Wassers und über die Wirkung des Drucks auf einige andere Flüssigkeiten. In: Poggendorff, Johann C. (Hg.): Annalen der Physik und Chemie. 9. Band (1827). Leipzig 1827, S. 547-556. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 14.01.2016. aber die Tri- und Bisilikate bleiben immer noch unerklärbar.
Das Aufquellen der Basaltmassen aus terziärem Gestein ist bis jezt an 3 Orten in Deutschland gefunden worden, welches das einzige Land ist, wo bis jezt in rein wissenschaftlicher Hinsicht solche Arbeiten angestellt sind: 1, bei Marksuhl 1810 in buntem Sandstein; der emporsteigende Basalthügel endigt in einem deutlichen Zapfen. 2, am Druidenstein 2 Meilen von Siegen, in einem Grauwakkenschiefer, wo LHerr. Berghauptmann v. Gerhard 2 Schächte treiben lies um den Berg aufzuschliessen. 3, auf der blauen Kuppe bei Eschwege in buntem Sandstein, 1823, wovon Professor Hofmann eine sehr gute Zeichnung gegeben hat.
In den Flöz- und terziären Gebirgen sind Kalkgebilde vorherr- schend, dann Konglomerate und Sandsteingebilde. Wir unter- scheiden hier überhaupt 2 grosse Abtheilungen: nämlich frag- mentarische und nicht-fragmentarische Gebilde.
55.
der Geognosie vorgerükt, dass wir sagen müssen, die Chemie mus jezt die wichtigsten Aufschlüsse über die Mineralogie geben. Perkins in England hat schöne Versuche mit dem Druk von 1000 Athmosphären gemacht,Vgl. Perkins, James[!]: Ueber die Zusammendrückung des Wassers und über die Wirkung des Drucks auf einige andere Flüssigkeiten. In: Poggendorff, Johann C. (Hg.): Annalen der Physik und Chemie. 9. Band (1827). Leipzig 1827, S. 547–556. Online verfügbar: Gallica (BnF), abgerufen am 14.01.2016. aber die Tri- und Bisilikate bleiben immer noch unerklärbar.
Das Aufquellen der Basaltmassen aus terziärem Gestein ist bis jezt an 3 Orten in Deutschland gefunden worden, welches das einzige Land ist, wo bis jezt in rein wissenschaftlicher Hinsicht solche Arbeiten angestellt sind: 1, bei Marksuhl 1810 in buntem Sandstein; der emporsteigende Basalthügel endigt in einem deutlichen Zapfen. 2, am Druidenstein 2 Meilen von Siegen, in einem Grauwakkenschiefer, wo LHerr. Berghauptmann v. Gerhard 2 Schächte treiben lies um den Berg aufzuschliessen. 3, auf der blauen Kuppe bei Eschwege in buntem Sandstein, 1823, wovon Professor Hofmann eine sehr gute Zeichnung gegeben hat.
In den Flöz- und terziären Gebirgen sind Kalkgebilde vorherr- schend, dann Konglomerate und Sandsteingebilde. Wir unter- scheiden hier überhaupt 2 grosse Abtheilungen: nämlich frag- mentarische und nicht-fragmentarische Gebilde.
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="37"><p><pbfacs="#f0439"n="218r"/><fwplace="top"type="sig">55.</fw><lb/>
der Geognosie vorgerükt, dass wir sagen müssen, die <hirendition="#u">Chemie</hi> mus<lb/>
jezt die wichtigsten Aufschlüsse über die Mineralogie geben.<lb/><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117694037 http://d-nb.info/gnd/117694037">Perkins</persName> in England hat schöne Versuche mit dem Druk von 1000<lb/>
Athmosphären gemacht,<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Perkins, James[!]: Ueber die Zusammendrückung des Wassers und über die Wirkung des Drucks auf einige andere Flüssigkeiten. In: Poggendorff, Johann C. (Hg.): Annalen der Physik und Chemie. 9. Band (1827). Leipzig 1827, S. 547–556.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k15094j/f559">Gallica (BnF), abgerufen am 14.01.2016</ref>.</note> aber die Tri- und Bisilikate bleiben<lb/>
immer noch unerklärbar.</p><lb/><p>Das Aufquellen der Basaltmassen aus terziärem Gestein ist<lb/>
bis jezt an 3 Orten in Deutschland gefunden worden, welches das<lb/>
einzige Land ist, wo bis jezt in rein wissenschaftlicher Hinsicht<lb/>
solche Arbeiten angestellt sind: 1, bei Marksuhl 1810 in buntem<lb/>
Sandstein; der emporsteigende Basalthügel endigt in einem<lb/>
deutlichen Zapfen. 2, am Druidenstein 2 Meilen von Siegen, in<lb/>
einem Grauwakkenschiefer, wo <subst><delrendition="#ow"><unclearreason="illegible"cert="low"resp="#CT">L</unclear></del><addplace="across"><choice><abbr>Hr.</abbr><expanresp="#CT">Herr</expan></choice></add></subst>. Berghauptmann v. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116566957 http://d-nb.info/gnd/116566957">Gerhard</persName><lb/>
2 Schächte treiben lies um den Berg aufzuschliessen. 3, auf der<lb/>
blauen Kuppe bei Eschwege in buntem Sandstein, 1823, wovon<lb/><choice><abbr>Hr.</abbr><expanresp="#CT"/></choice> Professor <persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116937939 http://d-nb.info/gnd/116937939">Hofmann</persName> eine sehr gute Zeichnung gegeben hat.</p><lb/><p>In den Flöz- und terziären Gebirgen sind Kalkgebilde vorherr-<lb/>
schend, dann Konglomerate und Sandsteingebilde. Wir unter-<lb/>
scheiden hier überhaupt 2 grosse Abtheilungen: nämlich frag-<lb/>
mentarische und nicht-<choice><abbr>frgmt</abbr><expanresp="#CT">fragment</expan></choice>arische Gebilde.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[218r/0439]
55.
der Geognosie vorgerükt, dass wir sagen müssen, die Chemie mus
jezt die wichtigsten Aufschlüsse über die Mineralogie geben.
Perkins in England hat schöne Versuche mit dem Druk von 1000
Athmosphären gemacht, aber die Tri- und Bisilikate bleiben
immer noch unerklärbar.
Das Aufquellen der Basaltmassen aus terziärem Gestein ist
bis jezt an 3 Orten in Deutschland gefunden worden, welches das
einzige Land ist, wo bis jezt in rein wissenschaftlicher Hinsicht
solche Arbeiten angestellt sind: 1, bei Marksuhl 1810 in buntem
Sandstein; der emporsteigende Basalthügel endigt in einem
deutlichen Zapfen. 2, am Druidenstein 2 Meilen von Siegen, in
einem Grauwakkenschiefer, wo Hr.. Berghauptmann v. Gerhard
2 Schächte treiben lies um den Berg aufzuschliessen. 3, auf der
blauen Kuppe bei Eschwege in buntem Sandstein, 1823, wovon
Hr. Professor Hofmann eine sehr gute Zeichnung gegeben hat.
In den Flöz- und terziären Gebirgen sind Kalkgebilde vorherr-
schend, dann Konglomerate und Sandsteingebilde. Wir unter-
scheiden hier überhaupt 2 grosse Abtheilungen: nämlich frag-
mentarische und nicht-frgmtarische Gebilde.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 218r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/439>, abgerufen am 05.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.