ten über die molukkischen Inseln verdanken, erwähnt einer Er- scheinung, wo eine Erweichung stattfand; ein obsidianartiger Trachyt erhob sich mehrere Jahre lang aber äusserst langsam; besonders war dies in Bunda und Ternate der Fall. In der Südsee findet man Korallenfelsen von mehreren 100 Fus eErhebung, auf deren Spizen sich Versteinerungen zeigen, während daser noch im Meere stehende Theil die lebendige Korallenbildung ent- hält.
Ein ähnliches Phänomen zeigt sich auffallend genug in Schwe- den. Celsius bemerkte, dass an einem Theil der südlichen Küste von Schweden der Meerespiegel bedeutend sinkt. Die ältesten Beobachtungen sind von 1730. Da man aber diese Sinken an den übrigen Küsten der Ostsee nicht bemerkte, so ist es nach hydrostatischen Gesezen unmöglich, dass es in Schweden allein der Fall sei. L. von Buch äusserte zuerst den scharfsinnigen Gedanken, dass also wohl der Kontinent sich erheben müsse; [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]und so ist es wirklich, obwohl die Erhebung sehr langsam geht, in 100 Jahren 3-4 Fus.
Im englischen Guiana will man bemerkt haben, dass Gra- nitschichten sich gehoben.
ten über die molukkischen Inseln verdanken, erwähnt einer Er- scheinung, wo eine Erweichung stattfand; ein obsidianartiger Trachyt erhob sich mehrere Jahre lang aber äusserst langsam; besonders war dies in Bunda und Ternate der Fall. In der Südsee findet man Korallenfelsen von mehreren 100 Fus eErhebung, auf deren Spizen sich Versteinerungen zeigen, während daser noch im Meere stehende Theil die lebendige Korallenbildung ent- hält.
Ein ähnliches Phänomen zeigt sich auffallend genug in Schwe- den. Celsius bemerkte, dass an einem Theil der südlichen Küste von Schweden der Meerespiegel bedeutend sinkt. Die ältesten Beobachtungen sind von 1730. Da man aber diese Sinken an den übrigen Küsten der Ostsee nicht bemerkte, so ist es nach hydrostatischen Gesezen unmöglich, dass es in Schweden allein der Fall sei. L. von Buch äusserte zuerst den scharfsinnigen Gedanken, dass also wohl der Kontinent sich erheben müsse; [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]und so ist es wirklich, obwohl die Erhebung sehr langsam geht, in 100 Jahren 3–4 Fus.
Im englischen Guiana will man bemerkt haben, dass Gra- nitschichten sich gehoben.
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[188r/0379]
ten über die molukkischen Inseln verdanken, erwähnt einer Er-
scheinung, wo eine Erweichung stattfand; ein obsidianartiger
Trachyt erhob sich mehrere Jahre lang aber äusserst langsam;
besonders war dies in Bunda und Ternate der Fall. In der Südsee
findet man Korallenfelsen von mehreren 100 Fus Erhebung,
auf deren Spizen sich Versteinerungen zeigen, während der noch
im Meere stehende Theil die lebendige Korallenbildung ent-
hält.
Ein ähnliches Phänomen zeigt sich auffallend genug in Schwe-
den. Celsius bemerkte, dass an einem Theil der südlichen Küste
von Schweden der Meerespiegel bedeutend sinkt. Die ältesten
Beobachtungen sind von 1730. Da man aber diese Sinken an
den übrigen Küsten der Ostsee nicht bemerkte, so ist es nach
hydrostatischen Gesezen unmöglich, dass es in Schweden allein
der Fall sei. L. von Buch äusserte zuerst den scharfsinnigen
Gedanken, dass also wohl der Kontinent sich erheben müsse;
und so ist es wirklich, obwohl die Erhebung sehr langsam geht,
in 100 Jahren 3–4 Fus.
Im englischen Guiana will man bemerkt haben, dass Gra-
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 188r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/379>, abgerufen am 21.11.2024.
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