1, entweder man macht sich an einem bestimten Ort ein Pendel, welches Sekunden schlägt, und mist dessen Länge: dies gab Bouguer an, und Borda verbesserte die Einrichtung für das Messen. 2, oder man macht sich ein unveränderliches Pendel, und sieht nach, wie- viel es an jedem Orte differirt; (wurde auch von Bouguer angegeben.) Eine 3te Methode, welche sehr vortheilhaft sein soll, hat Bessel in Königsberg angegeben: wir erwarten aber noch die Bekantmachung. Der Engländer Satch(?) welcher auch mit Franklin einer Nord- polexpedizion beigewohnt, hat Pendelbeobachtungen gemacht unter dem Aequator, in Westindien, Spizbergen und Grönland, und zu- lezt ist dieser Zweig der Wissenschaft auf das gründlichste be- handelt worden auf der Erdumseglung von Freycinet und Duperrey.
Als Resultat kann man aussprechen, dass die Abplattung zwischen 1/305 und 1/280 schwankt, und zwar ist sie neuerdings grösser geworden; ungewis ist man um 3600 Fus[d. h. 1/5000 des Erdhalbmes- [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]sers] als ob man bei der Messung der Schneekoppe um 1 Fus ungewis wäre. oder 1/18 der Ab- plattung selbst. Die Figur der Erde entfernt sich also um soviel von der Kugelgestalt, als wenn man den Himalaya 21/2 mal unter dem Aequator übereinandersezte, oder: der Aequator ist 64200 Fus weiter vom Zentrum entfernt als die Pole; indem also eine geographische Meile 3800 Toisen oder 22800 Fus enthält, so
1, entweder man macht sich an einem bestimten Ort ein Pendel, welches Sekunden schlägt, und mist dessen Länge: dies gab Bouguer an, und Borda verbesserte die Einrichtung für das Messen. 2, oder man macht sich ein unveränderliches Pendel, und sieht nach, wie- viel es an jedem Orte differirt; (wurde auch von Bouguer angegeben.) Eine 3te Methode, welche sehr vortheilhaft sein soll, hat Bessel in Königsberg angegeben: wir erwarten aber noch die Bekantmachung. Der Engländer Satch(?) welcher auch mit Franklin einer Nord- polexpedizion beigewohnt, hat Pendelbeobachtungen gemacht unter dem Aequator, in Westindien, Spizbergen und Grönland, und zu- lezt ist dieser Zweig der Wissenschaft auf das gründlichste be- handelt worden auf der Erdumseglung von Freycinet und Duperrey.
Als Resultat kann man aussprechen, dass die Abplattung zwischen 1/305 und 1/280 schwankt, und zwar ist sie neuerdings grösser geworden; ungewis ist man um 3600 Fus⎡[d. h. 1/5000 des Erdhalbmes- [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]sers] als ob man bei der Messung der Schneekoppe um 1 Fus ungewis wäre. oder 1/18 der Ab- plattung selbst. Die Figur der Erde entfernt sich also um soviel von der Kugelgestalt, als wenn man den Himalaya 2½ mal unter dem Aequator übereinandersezte, oder: der Aequator ist 64200 Fus weiter vom Zentrum entfernt als die Pole; indem also eine geographische Meile 3800 Toisen oder 22800 Fus enthält, so
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[145v/0294]
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2, oder man macht sich ein unveränderliches Pendel, und sieht nach, wie-
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Eine 3 Methode, welche sehr vortheilhaft sein soll, hat Bessel in
Königsberg angegeben: wir erwarten aber noch die Bekantmachung.
Der Engländer Satch (?) welcher auch mit Franklin einer Nord-
polexpedizion beigewohnt, hat Pendelbeobachtungen gemacht unter
dem Aequator, in Westindien, Spizbergen und Grönland, und zu-
lezt ist dieser Zweig der Wissenschaft auf das gründlichste be-
handelt worden auf der Erdumseglung von Freycinet und Duperrey.
Als Resultat kann man aussprechen, dass die Abplattung
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 145v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/294>, abgerufen am 24.11.2024.
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