glaubte den Gelehrten den ungeheuren Fehler von 1200 Fus auf den Grad nachweisen zu können: neuerlich hat aber der DrRosenberger in Halle wieder ihre Vertheidigung übernommen, indem er die sämtlichen Ver- handlungen revidirte, und so die Ehre der französischen Astrono- men wiederherstellte: denn jener Fehler von 1200' würde namentlich für den astronomischen Theil der Messung, den man Maupertuis anvertraut hatte, ein grosse Nachlässigkeit voraussezen.
Wir haben also:
1, die alte peruanische Messung, welche nach Delambre's Berech- nungen sehr unvolkommen ist. 2, die grosse französische Messung zur Bestimmung des metre man hatte nämlich festgesezt, dass der 10 Millionste Theil des Erdquadranten ein metre, als Grundlängenmaas sein solle, und man konte hiemit sehr glüklich das Körpermaas verbinden, indem man bestimte, dass 1 Kilogramm gleich sein solte = 1/1000 Kubikmetre distillirtes Wasser bei seiner grösten Dichtigkeit, d. h. bei +31/2 Grad Reaumur. Bei dieser Messung wurden zuerst Repetizionskreise von Borda angewendet, wod sich, durch eine (zwar nicht in's Unendliche) fortgesezte Wiederholung der Winkel-
glaubte den Gelehrten den ungeheuren Fehler von 1200 Fus auf den Grad nachweisen zu können: neuerlich hat aber der DrRosenberger in Halle wieder ihre Vertheidigung übernommen, indem er die sämtlichen Ver- handlungen revidirte, und so die Ehre der französischen Astrono- men wiederherstellte: denn jener Fehler von 1200′ würde namentlich für den astronomischen Theil der Messung, den man Maupertuis anvertraut hatte, ein grosse Nachlässigkeit voraussezen.
Wir haben also:
1, die alte peruanische Messung, welche nach Delambre’s Berech- nungen sehr unvolkommen ist. 2, die grosse französische Messung zur Bestimmung des mêtre man hatte nämlich festgesezt, dass der 10 Millionste Theil des Erdquadranten ein mêtre, als Grund⎡längenmaas sein solle, und man konte hiemit sehr glüklich das Körpermaas verbinden, indem man bestimte, dass 1 Kilogramm gleich sein solte = 1/1000 Kubikmêtre distillirtes Wasser bei seiner grösten Dichtigkeit, d. h. bei +3½ Grad Reaumur. Bei dieser Messung wurden zuerst Repetizionskreise von Borda angewendet, wod sich, durch eine (zwar nicht in’s Unendliche) fortgesezte Wiederholung der Winkel-
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[144v/0292]
glaubte den Gelehrten den ungeheuren Fehler von 1200 Fus auf den
Grad nachweisen zu können: neuerlich hat aber der Dr Rosenberger
in Halle wieder ihre Vertheidigung übernommen, indem er die sämtlichen Ver-
handlungen revidirte, und so die Ehre der französischen Astrono-
men wiederherstellte: denn jener Fehler von 1200′ würde namentlich
für den astronomischen Theil der Messung, den man Maupertuis
anvertraut hatte, ein grosse Nachlässigkeit voraussezen.
Wir haben also:
1, die alte peruanische Messung, welche nach Delambre’s Berech-
nungen sehr unvolkommen ist.
2, die grosse französische Messung zur Bestimmung des mêtre
man hatte nämlich festgesezt, dass der 10 Millionste Theil des
Erdquadranten ein mêtre, als Grundlängenmaas sein solle, und man
konte hiemit sehr glüklich das Körpermaas verbinden, indem
man bestimte, dass 1 Kilogramm gleich sein solte = 1/1000
Kubikmêtre distillirtes Wasser bei seiner grösten Dichtigkeit, d. h.
bei +3½ Grad Reaumur. Bei dieser Messung wurden zuerst
Repetizionskreise von Borda angewendet, wo sich, durch eine
(zwar nicht in’s Unendliche) fortgesezte Wiederholung der Winkel-
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 144v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/292>, abgerufen am 24.11.2024.
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