der Jupitersmonde, auch einzelne leuchtende Punkte. Seine Athmosphäre ist von besonderen Streifen durchzogen, welche man später entdekte, als die Monde, nachdem die Fernröhre sich vervolkomnet hatten: ja nach jezt kann man die Güte des Fernrohrs und der Beobachtungen nach der grösseren oder geringeren Deutlichkeit bestimmen, womit man die Streifen gesehn: daher wird dies auch immer bei Verfinsterungen der Trabanten angegeben. Gewöhnlich sich man 5 Streifen von bräunlicher Farbe, von denen 2 in der Nähe des Aequators stehn: der mittlere ist heller: man hat schon bis 10 Streifen gezält: dann kommen kleine beweg- liche Flekken vor, die parallel mit den Streifen aber nicht in den- selben, fortgehn. Die Bewegung, welche man in den Streifen selbst wahrnimt, scheint mit der Rotazion zusammenzuhängen. Cassini hat zuerst die Rotazion des Jupiter bestimt: er bemerkte einen kleinen Flekken, welcher am Pol stand, und von 1665-66 ununterbrochen wie- derkam: hienach war die Rotazion 9 Stunden 56 Min. 1690 war derselbe Flek wieder mehrere Monate sichtbar. Schröter bei seinen Untersu- chungen über den Jupiter fand dasselbe Resultat. Cassini bestimte die Abplattung sehr gros 1/14. Schröter glaubt noch eine eigenthümliche Form des Jupiter wahrgenommen zu haben, wonach die Abplattung
der Jupitersmonde, auch einzelne leuchtende Punkte. Seine Athmosphäre ist von besonderen Streifen durchzogen, welche man später entdekte, als die Monde, nachdem die Fernröhre sich vervolkomnet hatten: ja nach jezt kann man die Güte des Fernrohrs und der Beobachtungen nach der grösseren oder geringeren Deutlichkeit bestimmen, womit man die Streifen gesehn: daher wird dies auch immer bei Verfinsterungen der Trabanten angegeben. Gewöhnlich sich man 5 Streifen von bräunlicher Farbe, von denen 2 in der Nähe des Aequators stehn: der mittlere ist heller: man hat schon bis 10 Streifen gezält: dann kommen kleine beweg- liche Flekken vor, die parallel mit den Streifen aber nicht in den- selben, fortgehn. Die Bewegung, welche man in den Streifen selbst wahrnimt, scheint mit der Rotazion zusammenzuhängen. Cassini hat zuerst die Rotazion des Jupiter bestimt: er bemerkte einen kleinen Flekken, welcher am Pol stand, und von 1665–66 ununterbrochen wie- derkam: hienach war die Rotazion 9 Stunden 56 Min. 1690 war derselbe Flek wieder mehrere Monate sichtbar. Schröter bei seinen Untersu- chungen über den Jupiter fand dasselbe Resultat. Cassini bestimte die Abplattung sehr gros 1/14. Schröter glaubt noch eine eigenthümliche Form des Jupiter wahrgenommen zu haben, wonach die Abplattung
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="24"><p><pbfacs="#f0253"n="125r"/>
der Jupitersmonde, auch einzelne leuchtende Punkte. Seine Athmosphäre<lb/>
ist von besonderen Streifen durchzogen, welche man später entdekte,<lb/>
als die Monde, nachdem die Fernröhre sich vervolkomnet hatten: ja nach<lb/>
jezt kann man die Güte des Fernrohrs und der Beobachtungen nach der<lb/>
grösseren oder geringeren Deutlichkeit bestimmen, womit man die Streifen<lb/>
gesehn: daher wird dies auch immer bei Verfinsterungen der Trabanten<lb/>
angegeben. Gewöhnlich sich man 5 Streifen von bräunlicher Farbe,<lb/>
von denen 2 in der Nähe des Aequators stehn: der mittlere ist heller:<lb/>
man hat schon bis 10 Streifen gezält: dann kommen kleine beweg-<lb/>
liche Flekken vor, die parallel mit den Streifen aber nicht in den-<lb/>
selben, fortgehn. Die Bewegung, welche man in den Streifen selbst<lb/>
wahrnimt, scheint mit der Rotazion zusammenzuhängen. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119408007 http://d-nb.info/gnd/119408007">Cassini</persName> hat<lb/>
zuerst die Rotazion des Jupiter bestimt: er bemerkte einen kleinen<lb/>
Flekken, welcher am Pol stand, und von 1665–66 ununterbrochen wie-<lb/>
derkam: hienach war die Rotazion 9 Stunden 56 Min. 1690 war derselbe<lb/>
Flek wieder mehrere Monate sichtbar. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11876196X http://d-nb.info/gnd/11876196X">Schröter</persName> bei seinen Untersu-<lb/>
chungen über den Jupiter fand dasselbe Resultat. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119408007 http://d-nb.info/gnd/119408007">Cassini</persName> bestimte<lb/>
die Abplattung sehr gros <hirendition="#sup">1</hi>/<hirendition="#sub">14</hi>. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11876196X http://d-nb.info/gnd/11876196X">Schröter</persName> glaubt noch eine eigenthümliche<lb/>
Form des Jupiter wahrgenommen zu haben, wonach die Abplattung<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[125r/0253]
der Jupitersmonde, auch einzelne leuchtende Punkte. Seine Athmosphäre
ist von besonderen Streifen durchzogen, welche man später entdekte,
als die Monde, nachdem die Fernröhre sich vervolkomnet hatten: ja nach
jezt kann man die Güte des Fernrohrs und der Beobachtungen nach der
grösseren oder geringeren Deutlichkeit bestimmen, womit man die Streifen
gesehn: daher wird dies auch immer bei Verfinsterungen der Trabanten
angegeben. Gewöhnlich sich man 5 Streifen von bräunlicher Farbe,
von denen 2 in der Nähe des Aequators stehn: der mittlere ist heller:
man hat schon bis 10 Streifen gezält: dann kommen kleine beweg-
liche Flekken vor, die parallel mit den Streifen aber nicht in den-
selben, fortgehn. Die Bewegung, welche man in den Streifen selbst
wahrnimt, scheint mit der Rotazion zusammenzuhängen. Cassini hat
zuerst die Rotazion des Jupiter bestimt: er bemerkte einen kleinen
Flekken, welcher am Pol stand, und von 1665–66 ununterbrochen wie-
derkam: hienach war die Rotazion 9 Stunden 56 Min. 1690 war derselbe
Flek wieder mehrere Monate sichtbar. Schröter bei seinen Untersu-
chungen über den Jupiter fand dasselbe Resultat. Cassini bestimte
die Abplattung sehr gros 1/14. Schröter glaubt noch eine eigenthümliche
Form des Jupiter wahrgenommen zu haben, wonach die Abplattung
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 125r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/253>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.