Der Einflus, den der Mond auf die Erdbewohner ausübt, ist in jeder Hinsicht sehr gros, wobei auch die Erleuchtung der Nächte in Betracht kommen mus, obgleich dies nur eine teleologische Ansicht ist; und Hevel sagte mit Recht, dass auf eben dieselbe Weise, den Bewohnern der uns zugekehrten Mondhälfte, die Erde, welche ihnen 4-5 mal grösser als uns der Mond erscheint, als nur für die Erhellung ihrer Nächte geschaffen vorkommen möchte. Laplace in seiner Mechanique celeste, bei der Untersuchung, ob der Mond nur zur Erleuchtung unsrer Nächte da sei, kam auf eine Betrachtung, die man scherzweise sein: "Rezept zu einem beständigen Mond- schein" genant hat; er sagte nämlich, wenn nur dies der Zweck des Mondes gewesensei, so habe es bei seiner Erschaffung ein weit besseres Mittel dazu gegeben: wenn nämlich der Mond bei seiner Entstehung in einer gewissenbestimten Stellung zur Erde ge- wesen wäre, und beide sich in einer bestimten Zeit um die Sonne gedreht hätten, so würden wir beständig Vollmond haben. Der Mond erregt kleine Bewegungen nicht blos in den Meeren, sondern auch in der Athmosphäre der Erde. Für die Seefahrer
Der Einflus, den der Mond auf die Erdbewohner ausübt, ist in jeder Hinsicht sehr gros, wobei auch die Erleuchtung der Nächte in Betracht kommen mus, obgleich dies nur eine teleologische Ansicht ist; und Hevel sagte mit Recht, dass auf eben dieselbe Weise, den Bewohnern der uns zugekehrten Mondhälfte, die Erde, welche ihnen 4–5 mal grösser als uns der Mond erscheint, als nur für die Erhellung ihrer Nächte geschaffen vorkommen möchte. Laplace in seiner Méchanique céleste, bei der Untersuchung, ob der Mond nur zur Erleuchtung unsrer Nächte da sei, kam auf eine Betrachtung, die man scherzweise sein: „Rezept zu einem beständigen Mond- schein” genant hat; er sagte nämlich, wenn nur dies der Zweck des Mondes gewesensei, so habe es bei seiner Erschaffung ein weit besseres Mittel dazu gegeben: wenn nämlich der Mond bei seiner Entstehung in einer gewissenbestimten Stellung zur Erde ge- wesen wäre, und beide sich in einer bestimten Zeit um die Sonne gedreht hätten, so würden wir beständig Vollmond haben. Der Mond erregt kleine Bewegungen nicht blos in den Meeren, sondern auch in der Athmosphäre der Erde. Für die Seefahrer
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Der Einflus, den der Mond auf die Erdbewohner ausübt, ist in jeder
Hinsicht sehr gros, wobei auch die Erleuchtung der Nächte in Betracht
kommen mus, obgleich dies nur eine teleologische Ansicht ist; und
Hevel sagte mit Recht, dass auf eben dieselbe Weise, den Bewohnern
der uns zugekehrten Mondhälfte, die Erde, welche ihnen 4–5 mal
grösser als uns der Mond erscheint, als nur für die Erhellung
ihrer Nächte geschaffen vorkommen möchte. Laplace in seiner
Méchaniq céleste, bei der Untersuchung, ob der Mond nur zur
Erleuchtung unsrer Nächte da sei, kam auf eine Betrachtung,
die man scherzweise sein: „Rezept zu einem beständigen Mond-
schein” genant hat; er sagte nämlich, wenn nur dies der Zweck
des Mondes sei, so habe es bei seiner Erschaffung ein
weit besseres Mittel dazu gegeben: wenn nämlich der Mond
bei seiner Entstehung in einer bestimten Stellung zur Erde ge-
wesen wäre, und beide sich in einer bestimten Zeit um die
Sonne gedreht hätten, so würden wir beständig Vollmond haben.
Der Mond erregt kleine Bewegungen nicht blos in den Meeren,
sondern auch in der Athmosphäre der Erde. Für die Seefahrer
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 121v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/246>, abgerufen am 23.11.2024.
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