Entfernung von der Sonne 8,000,000 Meilen (die Entfernung der Erde von der Sonne ist 21,000,000, des Mondes von der Erde, 51,000 Meilen). Schon die Aegypter glaubten, dass Merkur und Venus sich um die Sonne bewegten, und es ist nicht zu läugnen, dass grade die grosse Sonnennähe des Merkur auf Kopernicus' System vielen Ein- flus gehabt habe. - Seine Rotazion ist sehr spät, erst um 1800 bestimt, und zwar nicht durch seine Berge, obgleich diese nach Schrö- ter's freilich nicht ganz zuverlässigen Messungen bis 58,000 Fus Höhe haben, sondern durch eine Folge von Beobachtungen der Athmosphäre, welche Merkur zu haben scheint, und welche bei den Phasen eine Dämmerung hervorbrachte. Noch genauer hat Harding die Rotazion durch Beobachtungen von Flekken und Streifen bestimt, welche er darauf wahrgenommen. Dennoch bleibt es immer zweifelhaft, ob er eine Athmosphäre habe, und ob nicht das, was man sieht, andere Flüssigkeiten sind, welche sehr nahe an der Oberfläche sich befinden. Monnier will die Athmosphäre beim Durchgange durch die Sonne gesehn haben: ich konte bei dem von mir in Lima beobachteten Durchgange nicht das mindeste entdekken. Der erste Durchgang wurde von Gassendi beobachtet, nachdem ihn Kepler vorausgesagt hatte; Halley ging
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Entfernung von der Sonne 8,000,000 Meilen (die Entfernung der Erde von der Sonne ist 21,000,000, des Mondes von der Erde, 51,000 Meilen). Schon die Aegypter glaubten, dass Merkur und Venus sich um die Sonne bewegten, und es ist nicht zu läugnen, dass grade die grosse Sonnennähe des Merkur auf Kopernicus’ System vielen Ein- flus gehabt habe. – Seine Rotazion ist sehr spät, erst um 1800 bestimt, und zwar nicht durch seine Berge, obgleich diese nach Schrö- ter’s freilich nicht ganz zuverlässigen Messungen bis 58,000 Fus Höhe haben, sondern durch eine Folge von Beobachtungen der Athmosphäre, welche Merkur zu haben scheint, und welche bei den Phasen eine Dämmerung hervorbrachte. Noch genauer hat Harding die Rotazion durch Beobachtungen von Flekken und Streifen bestimt, welche er darauf wahrgenommen. Dennoch bleibt es immer zweifelhaft, ob er eine Athmosphäre habe, und ob nicht das, was man sieht, andere Flüssigkeiten sind, welche sehr nahe an der Oberfläche sich befinden. Monnier will die Athmosphäre beim Durchgange durch die Sonne gesehn haben: ich konte bei dem von mir in Lima beobachteten Durchgange nicht das mindeste entdekken. Der erste Durchgang wurde von Gassendi beobachtet, nachdem ihn Kepler vorausgesagt hatte; Halley ging
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[106r/0215]
27.
Entfernung von der Sonne 8,000,000 Meilen (die Entf. der Erde von
der Sonne ist 21,000,000, des Mondes von der Erde, 51,000 Meilen).
Schon die Aegypter glaubten, dass Merkur und Venus sich um die
Sonne bewegten, und es ist nicht zu läugnen, dass grade die grosse
Sonnennähe des Merkur auf Kopernicus’ System vielen Ein-
flus gehabt habe. – Seine Rotazion ist sehr spät, erst um 1800
bestimt, und zwar nicht durch seine Berge, obgleich diese nach Schrö-
ter’s freilich nicht ganz zuverlässigen Messungen bis 58,000
Fus Höhe haben, sondern durch eine Folge von Beobachtungen
der Athmosphäre, welche Merkur zu haben scheint, und welche
bei den Phasen eine Dämmerung hervorbrachte. Noch genauer
hat Harding die Rotazion durch Beob. von Flekken und
Streifen bestimt, welche er darauf wahrgenommen. Dennoch
bleibt es immer zweifelhaft, ob er eine Athmosphäre habe, und
ob nicht das, was man sieht, andere Flüssigkeiten sind, welche
sehr nahe an der Oberfläche sich befinden. Monnier will die
Athm. beim Durchgange durch die Sonne gesehn haben: ich
konte bei dem von mir in Lima beobachteten Durchgange nicht
das mindeste entdekken. Der erste Durchgang wurde von Gassendi
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 106r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/215>, abgerufen am 22.07.2024.
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