Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871].zug anträten. Was, rief Blücher, der mit seinem Stabe auf einer dominirenden Höhe hielt, verstellten Rückzug? Sehn Sie doch nur hinüber, die Kerls laufen ja wie die Schneider! Also immer vorwärts! Der Sieg war ein glänzender. 43 Kanonen und eine Menge von Gefangenen wurden eingebracht. Nach dieser Schlacht rief Rückert wiederum den Franzosen zu: Nehmt euch in Acht vor den Bächen, Die da von Thieren sprechen, Jetzt und hernach! Er stellte dann Roßbach und Katzbach auf sinnreiche Weise zusammen. Trotz der Niederlage bei Gros-Beeren hatte Napoleon seine Pläne gegen Berlin nicht aufgegeben. Man konnte daraus abnehmen, wie es ihm vorzüglich um die Demüthigung und Vernichtung der Preußen zu thun sei. Er bildete ein neues, stärkeres Heer unter dem Befehle des Marschalls Ney, dessen Heldenmuth sich bei dem traurigen Rückzuge aus Rußland auf das glänzendste bewährt hatte. Napoleon nannte ihn damals: le brave des braves! Oudinot, der bei Gros-Beeren geschlagene, mußte sich gefallen lassen, unter Neys Oberbefehl zu stehn, die Generale Bertrand und Regnier stießen mit ihren aus Sachsen und Polen bestehenden Heerhaufen zu ihm. Das verbündete Heer stand wieder unter dem Befehle des Kronprinzen von Schweden; unter ihm die bewährten Generale Bülow, Tauenzien, Dobschütz und Borstell. Der Kern des Heeres bestand aus Preußen, denen auch Schweden und Russen beigegeben waren. Der Zusammenstoß erfolgte zug anträten. Was, rief Blücher, der mit seinem Stabe auf einer dominirenden Höhe hielt, verstellten Rückzug? Sehn Sie doch nur hinüber, die Kerls laufen ja wie die Schneider! Also immer vorwärts! Der Sieg war ein glänzender. 43 Kanonen und eine Menge von Gefangenen wurden eingebracht. Nach dieser Schlacht rief Rückert wiederum den Franzosen zu: Nehmt euch in Acht vor den Bächen, Die da von Thieren sprechen, Jetzt und hernach! Er stellte dann Roßbach und Katzbach auf sinnreiche Weise zusammen. Trotz der Niederlage bei Gros-Beeren hatte Napoléon seine Pläne gegen Berlin nicht aufgegeben. Man konnte daraus abnehmen, wie es ihm vorzüglich um die Demüthigung und Vernichtung der Preußen zu thun sei. Er bildete ein neues, stärkeres Heer unter dem Befehle des Marschalls Ney, dessen Heldenmuth sich bei dem traurigen Rückzuge aus Rußland auf das glänzendste bewährt hatte. Napoléon nannte ihn damals: le brave des braves! Oudinot, der bei Gros-Beeren geschlagene, mußte sich gefallen lassen, unter Neys Oberbefehl zu stehn, die Generale Bertrand und Regnier stießen mit ihren aus Sachsen und Polen bestehenden Heerhaufen zu ihm. Das verbündete Heer stand wieder unter dem Befehle des Kronprinzen von Schweden; unter ihm die bewährten Generale Bülow, Tauenzien, Dobschütz und Borstell. Der Kern des Heeres bestand aus Preußen, denen auch Schweden und Russen beigegeben waren. Der Zusammenstoß erfolgte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0400" n="388"/> zug anträten. Was, rief Blücher, der mit seinem Stabe auf einer dominirenden Höhe hielt, verstellten Rückzug? Sehn Sie doch nur hinüber, die Kerls laufen ja wie die Schneider! Also immer vorwärts! Der Sieg war ein glänzender. 43 Kanonen und eine Menge von Gefangenen wurden eingebracht. </p><lb/> <p>Nach dieser Schlacht rief Rückert wiederum den Franzosen zu: </p><lb/> <p>Nehmt euch in Acht vor den Bächen, </p><lb/> <p>Die da von Thieren sprechen, </p><lb/> <p>Jetzt und hernach!</p><lb/> <p>Er stellte dann Roßbach und Katzbach auf sinnreiche Weise zusammen. </p><lb/> <p>Trotz der Niederlage bei Gros-Beeren hatte Napoléon seine Pläne gegen Berlin nicht aufgegeben. Man konnte daraus abnehmen, wie es ihm vorzüglich um die Demüthigung und Vernichtung der Preußen zu thun sei. Er bildete ein neues, stärkeres Heer unter dem Befehle des Marschalls Ney, dessen Heldenmuth sich bei dem traurigen Rückzuge aus Rußland auf das glänzendste bewährt hatte. Napoléon nannte ihn damals: le brave des braves! Oudinot, der bei Gros-Beeren geschlagene, mußte sich gefallen lassen, unter Neys Oberbefehl zu stehn, die Generale Bertrand und Regnier stießen mit ihren aus Sachsen und Polen bestehenden Heerhaufen zu ihm. Das verbündete Heer stand wieder unter dem Befehle des Kronprinzen von Schweden; unter ihm die bewährten Generale Bülow, Tauenzien, Dobschütz und Borstell. Der Kern des Heeres bestand aus Preußen, denen auch Schweden und Russen beigegeben waren. Der Zusammenstoß erfolgte </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [388/0400]
zug anträten. Was, rief Blücher, der mit seinem Stabe auf einer dominirenden Höhe hielt, verstellten Rückzug? Sehn Sie doch nur hinüber, die Kerls laufen ja wie die Schneider! Also immer vorwärts! Der Sieg war ein glänzender. 43 Kanonen und eine Menge von Gefangenen wurden eingebracht.
Nach dieser Schlacht rief Rückert wiederum den Franzosen zu:
Nehmt euch in Acht vor den Bächen,
Die da von Thieren sprechen,
Jetzt und hernach!
Er stellte dann Roßbach und Katzbach auf sinnreiche Weise zusammen.
Trotz der Niederlage bei Gros-Beeren hatte Napoléon seine Pläne gegen Berlin nicht aufgegeben. Man konnte daraus abnehmen, wie es ihm vorzüglich um die Demüthigung und Vernichtung der Preußen zu thun sei. Er bildete ein neues, stärkeres Heer unter dem Befehle des Marschalls Ney, dessen Heldenmuth sich bei dem traurigen Rückzuge aus Rußland auf das glänzendste bewährt hatte. Napoléon nannte ihn damals: le brave des braves! Oudinot, der bei Gros-Beeren geschlagene, mußte sich gefallen lassen, unter Neys Oberbefehl zu stehn, die Generale Bertrand und Regnier stießen mit ihren aus Sachsen und Polen bestehenden Heerhaufen zu ihm. Das verbündete Heer stand wieder unter dem Befehle des Kronprinzen von Schweden; unter ihm die bewährten Generale Bülow, Tauenzien, Dobschütz und Borstell. Der Kern des Heeres bestand aus Preußen, denen auch Schweden und Russen beigegeben waren. Der Zusammenstoß erfolgte
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