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Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871].

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Feld, und verlor durch einen Hieb oder Schuß den vierten Finger der rechten Hand. Sein äußerst geschicktes Spiel verdeckte diesen Mangel so vollkommen, daß das große Publikum nichts davon gewahr ward.

Peter Kiehl, ein kleiner blasser Holländer, saß in Grostertia neben mir, und ergötzte mich durch die Erzählung seiner merkwürdigen Schicksale. Sein Vater stand im Haag in den Diensten des Prinzen von Oranien, und floh mit ihm, bei der Besetzung von Holland durch die Franzosen, nach England. Hier ward Peter Kiehl in Hamptoncourt-Palace bei London geboren und erzogen, kehrte nach dem Frieden zurück und genoß nun einer deutschen Erziehung. Später studirte er Medizin, ging nach dem Haag und wurde Chef des Medizinaldepartements im Ministerium. Im Jahre 1865 erneuerten wir unsre alte Bekanntschaft, und ich verlegte von ihm ein gründliches Werk über die asiatische Cholera.

Gustav Rose war mir in Grostertia einer der liebsten Freunde und ist es jetzt noch. Er gehört zu den besten Mineralogen, und soll nach Mitscherlichs Tode in der Krystallographie den ersten Platz einnehmen. Da wir beide unsern Wohnsitz in Berlin haben, so dauert das alte Verhältniß in behaglichster Weise fort.

In Secunda saß ich mit Steinhart zusammen, der sich später als Professor in Schulpforta durch die gründlichsten philologischen Werke auszeichnete, auch jetzt noch (1869) als Emeritus in Halle rastlos thätig ist. In Secunda kam es während der schönen Sommermonate wohl vor, daß die Präparationen auf die alten Autoren etwas vernachlässigt wurden. Wenn nun Professor Köpke im Homer einen nach dem andern aufrief, und bei allen einen trost-

Feld, und verlor durch einen Hieb oder Schuß den vierten Finger der rechten Hand. Sein äußerst geschicktes Spiel verdeckte diesen Mangel so vollkommen, daß das große Publikum nichts davon gewahr ward.

Peter Kiehl, ein kleiner blasser Holländer, saß in Grostertia neben mir, und ergötzte mich durch die Erzählung seiner merkwürdigen Schicksale. Sein Vater stand im Haag in den Diensten des Prinzen von Oranien, und floh mit ihm, bei der Besetzung von Holland durch die Franzosen, nach England. Hier ward Peter Kiehl in Hamptoncourt-Palace bei London geboren und erzogen, kehrte nach dem Frieden zurück und genoß nun einer deutschen Erziehung. Später studirte er Medizin, ging nach dem Haag und wurde Chef des Medizinaldepartements im Ministerium. Im Jahre 1865 erneuerten wir unsre alte Bekanntschaft, und ich verlegte von ihm ein gründliches Werk über die asiatische Cholera.

Gustav Rose war mir in Grostertia einer der liebsten Freunde und ist es jetzt noch. Er gehört zu den besten Mineralogen, und soll nach Mitscherlichs Tode in der Krystallographie den ersten Platz einnehmen. Da wir beide unsern Wohnsitz in Berlin haben, so dauert das alte Verhältniß in behaglichster Weise fort.

In Secunda saß ich mit Steinhart zusammen, der sich später als Professor in Schulpforta durch die gründlichsten philologischen Werke auszeichnete, auch jetzt noch (1869) als Emeritus in Halle rastlos thätig ist. In Secunda kam es während der schönen Sommermonate wohl vor, daß die Präparationen auf die alten Autoren etwas vernachlässigt wurden. Wenn nun Professor Köpke im Homer einen nach dem andern aufrief, und bei allen einen trost-

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[181/0193] Feld, und verlor durch einen Hieb oder Schuß den vierten Finger der rechten Hand. Sein äußerst geschicktes Spiel verdeckte diesen Mangel so vollkommen, daß das große Publikum nichts davon gewahr ward. Peter Kiehl, ein kleiner blasser Holländer, saß in Grostertia neben mir, und ergötzte mich durch die Erzählung seiner merkwürdigen Schicksale. Sein Vater stand im Haag in den Diensten des Prinzen von Oranien, und floh mit ihm, bei der Besetzung von Holland durch die Franzosen, nach England. Hier ward Peter Kiehl in Hamptoncourt-Palace bei London geboren und erzogen, kehrte nach dem Frieden zurück und genoß nun einer deutschen Erziehung. Später studirte er Medizin, ging nach dem Haag und wurde Chef des Medizinaldepartements im Ministerium. Im Jahre 1865 erneuerten wir unsre alte Bekanntschaft, und ich verlegte von ihm ein gründliches Werk über die asiatische Cholera. Gustav Rose war mir in Grostertia einer der liebsten Freunde und ist es jetzt noch. Er gehört zu den besten Mineralogen, und soll nach Mitscherlichs Tode in der Krystallographie den ersten Platz einnehmen. Da wir beide unsern Wohnsitz in Berlin haben, so dauert das alte Verhältniß in behaglichster Weise fort. In Secunda saß ich mit Steinhart zusammen, der sich später als Professor in Schulpforta durch die gründlichsten philologischen Werke auszeichnete, auch jetzt noch (1869) als Emeritus in Halle rastlos thätig ist. In Secunda kam es während der schönen Sommermonate wohl vor, daß die Präparationen auf die alten Autoren etwas vernachlässigt wurden. Wenn nun Professor Köpke im Homer einen nach dem andern aufrief, und bei allen einen trost-

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871], S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_jugenderinnerungen01_1871/193>, abgerufen am 22.11.2024.