Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].sicht den sehnlichen Wunsch nach wiederholter Der Mittag bei Goethe wurde ganz en sicht den sehnlichen Wunsch nach wiederholter Der Mittag bei Goethe wurde ganz en <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0083" n="78"/> <p xml:id="ID_261" prev="#ID_260"> sicht den sehnlichen Wunsch nach wiederholter<lb/> Beschauung. Von Dürer und den Kleinmeistern<lb/> waren herrliche Blätter in den besten alten<lb/> Abdrücken vorhanden. Ein geringeres Jnteresse<lb/> hatte für mich das Kunstkabinet, welches je-<lb/> doch meinem freundlichen Führer von der<lb/> grössten Bedeutung schien. Jch folgte seinen<lb/> eifrigen Erklärungen aller darin enthaltenen<lb/> Kostbarkeiten und Curiosa; besonders wurde<lb/> er nicht müde, Gustav Adolfs dickes Koller<lb/> aus Elennhaut zu bewundern. Die Bibliothek<lb/> besuchte ich noch einmal, um mir die vielen<lb/> merkwürdigen historischen Bildnisse, darunter<lb/> das bekannte aus Goethes Jugendzeit, wieder<lb/> zu vergegenwärtigen. Auch hier fand ich ein<lb/> Denkmal von Goethes allseitiger Wirksamkeit,<lb/> ein kurzes, von seiner Hand geschriebenes<lb/> Verzeichniss der wenigen orientalischen Hand-<lb/> schriften. Es mag wohl in die Zeit fallen,<lb/> wo er sich mit dem westöstlichen Divan be-<lb/> schäftigte. </p><lb/> <p xml:id="ID_262" next="#ID_263"> Der Mittag bei Goethe wurde ganz en<lb/> famille zugebracht: denn ausser seinem Sohne,<lb/> seiner Schwiegertochter und Fräulein von Pog- </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [78/0083]
sicht den sehnlichen Wunsch nach wiederholter
Beschauung. Von Dürer und den Kleinmeistern
waren herrliche Blätter in den besten alten
Abdrücken vorhanden. Ein geringeres Jnteresse
hatte für mich das Kunstkabinet, welches je-
doch meinem freundlichen Führer von der
grössten Bedeutung schien. Jch folgte seinen
eifrigen Erklärungen aller darin enthaltenen
Kostbarkeiten und Curiosa; besonders wurde
er nicht müde, Gustav Adolfs dickes Koller
aus Elennhaut zu bewundern. Die Bibliothek
besuchte ich noch einmal, um mir die vielen
merkwürdigen historischen Bildnisse, darunter
das bekannte aus Goethes Jugendzeit, wieder
zu vergegenwärtigen. Auch hier fand ich ein
Denkmal von Goethes allseitiger Wirksamkeit,
ein kurzes, von seiner Hand geschriebenes
Verzeichniss der wenigen orientalischen Hand-
schriften. Es mag wohl in die Zeit fallen,
wo er sich mit dem westöstlichen Divan be-
schäftigte.
Der Mittag bei Goethe wurde ganz en
famille zugebracht: denn ausser seinem Sohne,
seiner Schwiegertochter und Fräulein von Pog-
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(2016-08-05T13:43:06Z)
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