Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].Um Himmelswillen, rief ich aus, wie kön- "Du sprachst ein grosses Wort gelassen aus, " sagte Paul von der andern Seite. Und doch würden Sie, entgegnete Laura Wir schieden mit gegenseitigen Wün- "Die Stätte, die ein grosser Mann betrat Um Himmelswillen, rief ich aus, wie kön- „Du sprachst ein grosses Wort gelassen aus, “ sagte Paul von der andern Seite. Und doch würden Sie, entgegnete Laura Wir schieden mit gegenseitigen Wün- „Die Stätte, die ein grosser Mann betrat <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0032" n="27"/> <p xml:id="ID_121" next="#ID_122"> Um Himmelswillen, rief ich aus, wie kön-<lb/> nen Sie die Stadt, in der Goethe lebt, ein<lb/> Nest nennen? Das ist die Hauptstadt von<lb/> Deutschland, der Mittelpunkt der Jntelligenz! </p><lb/> <quote>„Du sprachst ein grosses Wort gelassen aus, “</quote><lb/> <p xml:id="ID_122" prev="#ID_121"> sagte Paul von der andern Seite. </p><lb/> <p xml:id="ID_123"> Und doch würden Sie, entgegnete Laura<lb/> mit Anmuth, vielleicht so wie ich urtheilen,<lb/> wenn Sie länger hier verweilten. </p><lb/> <p xml:id="ID_124"> Wir schieden mit gegenseitigen Wün-<lb/> schen auf ein baldiges Wiedersehn in Heidel-<lb/> berg oder Berlin. Vor der Abreise gingen wir<lb/> bei Goethes Hause vorbei, schauten an den<lb/> geschlossenen Fenstern in die Höhe, und Paul<lb/> verschoss sein letztes Citat: </p><lb/> <quote>„Die Stätte, die ein grosser Mann betrat<lb/> Jst eingeweiht für alle Zeiten.“</quote><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [27/0032]
Um Himmelswillen, rief ich aus, wie kön-
nen Sie die Stadt, in der Goethe lebt, ein
Nest nennen? Das ist die Hauptstadt von
Deutschland, der Mittelpunkt der Jntelligenz!
„Du sprachst ein grosses Wort gelassen aus, “
sagte Paul von der andern Seite.
Und doch würden Sie, entgegnete Laura
mit Anmuth, vielleicht so wie ich urtheilen,
wenn Sie länger hier verweilten.
Wir schieden mit gegenseitigen Wün-
schen auf ein baldiges Wiedersehn in Heidel-
berg oder Berlin. Vor der Abreise gingen wir
bei Goethes Hause vorbei, schauten an den
geschlossenen Fenstern in die Höhe, und Paul
verschoss sein letztes Citat:
„Die Stätte, die ein grosser Mann betrat
Jst eingeweiht für alle Zeiten.“
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Zitationshilfe: | Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862], S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_goethe_1819/32>, abgerufen am 27.07.2024. |