Pahl, Johann Gottfried: Trost- und Condolenz-Schreiben an den guten Mann, welcher über dem Truzlibell für den Wirtembergischen Adel im Angesichte des ehrlöblichen Publicums, bittre Thränen vergossen hat. 1797.ihn unserthalber lieber mit dem Schwerdte, als mit der Feder verfochten hättest, indem du zu seiner Rechtfertigung solche Gründe anführst, die zwar an sich alle recht und gut sind,aber von einem sophistischen und pfiffigen Antiaristokraten gar leicht verdreht werden können. Einige dieser Gründe sind auch so ganz auf Sand gelegt, daß wir in der That eine Weile ernstlich der Vermuthung nachhiengen, ob du das Verbrechen, deß du den alten Käsbohrer beschuldigest, nicht selbst begangen, und die Vorzüge der Noblesse zur Zielscheibe deines Spottes gemacht habest? Aber, mein Freund! nichts schadet einer guten Sache mehr, als eine schlechte Apologie, und wir wissen es aus Erfahrung, daß sich das Ueberhandnehmen des Sozinianismus in unserm Lande, von dem Jahre an datire, in dem der Herr Doktor Uhland zu Tübingen, seine Dissertation, de filio Dei mundi conditore, herausgegeben ihn unserthalber lieber mit dem Schwerdte, als mit der Feder verfochten hättest, indem du zu seiner Rechtfertigung solche Gründe anführst, die zwar an sich alle recht und gut sind,aber von einem sophistischen und pfiffigen Antiaristokraten gar leicht verdreht werden können. Einige dieser Gründe sind auch so ganz auf Sand gelegt, daß wir in der That eine Weile ernstlich der Vermuthung nachhiengen, ob du das Verbrechen, deß du den alten Käsbohrer beschuldigest, nicht selbst begangen, und die Vorzüge der Noblesse zur Zielscheibe deines Spottes gemacht habest? Aber, mein Freund! nichts schadet einer guten Sache mehr, als eine schlechte Apologie, und wir wissen es aus Erfahrung, daß sich das Ueberhandnehmen des Sozinianismus in unserm Lande, von dem Jahre an datire, in dem der Herr Doktor Uhland zu Tübingen, seine Dissertation, de filio Dei mundi conditore, herausgegeben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0026" n="26"/> ihn unserthalber lieber mit dem Schwerdte, als mit der Feder verfochten hättest, indem du zu seiner Rechtfertigung solche Gründe anführst, die zwar an sich alle recht und gut sind,aber von einem sophistischen und pfiffigen <hi rendition="#fr">Antiaristokraten</hi> gar leicht verdreht werden können. Einige dieser Gründe sind auch so ganz auf Sand gelegt, daß wir in der That eine Weile ernstlich der Vermuthung nachhiengen, ob du das Verbrechen, deß du den alten <hi rendition="#fr">Käsbohrer</hi> beschuldigest, nicht selbst begangen, und die Vorzüge der Noblesse zur Zielscheibe deines Spottes gemacht habest? Aber, mein Freund! nichts schadet einer guten Sache mehr, als eine schlechte Apologie, und wir wissen es aus Erfahrung, daß sich das Ueberhandnehmen des <hi rendition="#fr">Sozinianismus</hi> in unserm Lande, von dem Jahre an datire, in dem der Herr Doktor <hi rendition="#fr">Uhland</hi> zu <hi rendition="#fr">Tübingen</hi>, seine Dissertation, <hi rendition="#aq">de filio Dei mundi conditore</hi>, herausgegeben </p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0026]
ihn unserthalber lieber mit dem Schwerdte, als mit der Feder verfochten hättest, indem du zu seiner Rechtfertigung solche Gründe anführst, die zwar an sich alle recht und gut sind,aber von einem sophistischen und pfiffigen Antiaristokraten gar leicht verdreht werden können. Einige dieser Gründe sind auch so ganz auf Sand gelegt, daß wir in der That eine Weile ernstlich der Vermuthung nachhiengen, ob du das Verbrechen, deß du den alten Käsbohrer beschuldigest, nicht selbst begangen, und die Vorzüge der Noblesse zur Zielscheibe deines Spottes gemacht habest? Aber, mein Freund! nichts schadet einer guten Sache mehr, als eine schlechte Apologie, und wir wissen es aus Erfahrung, daß sich das Ueberhandnehmen des Sozinianismus in unserm Lande, von dem Jahre an datire, in dem der Herr Doktor Uhland zu Tübingen, seine Dissertation, de filio Dei mundi conditore, herausgegeben
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