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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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als kennten sie ihn nicht, um sein Loos nicht mit ihm zu theilen. Das ist der Lauf der Welt. Man schätzt und ehrt den andern nur in dem Verhältnisse, in dem man Vortheil oder Schaden von ihm erwartet.

Jedoch blieben Simperten noch einige Freunde, die treu und männlich bey ihm ausharrten. Das waren die Ex-Jesuiten in der Stadt und auf dem Lande, und wenige redliche Männer aus dem Weltpriesterstande, die in ihm bisher nicht dem einflußreichen Hofmanne, sondern der starken, unerschütterlichen Säule der Kirche gehuldigt hatten. Diese pflegten freundlich seiner Wunden, brachten ihm Trost und Ermunterung, und stärkten seinen Muth, indem sie in allen ihren Gesprächen und Briefen den Zuruf wiederholten "Man muß nicht feige unterliegen. Gott übt die Geduld seiner Glaubigen, um sie desto mehr vor der Welt zu verherrlichen. Wandle unermüdet auf deinem Pfade fort. Selten verliert man ein Gut, das man durch Schlangenklugheit und festen Muth nicht wieder fände."

als kennten sie ihn nicht, um sein Loos nicht mit ihm zu theilen. Das ist der Lauf der Welt. Man schätzt und ehrt den andern nur in dem Verhältnisse, in dem man Vortheil oder Schaden von ihm erwartet.

Jedoch blieben Simperten noch einige Freunde, die treu und männlich bey ihm ausharrten. Das waren die Ex-Jesuiten in der Stadt und auf dem Lande, und wenige redliche Männer aus dem Weltpriesterstande, die in ihm bisher nicht dem einflußreichen Hofmanne, sondern der starken, unerschütterlichen Säule der Kirche gehuldigt hatten. Diese pflegten freundlich seiner Wunden, brachten ihm Trost und Ermunterung, und stärkten seinen Muth, indem sie in allen ihren Gesprächen und Briefen den Zuruf wiederholten „Man muß nicht feige unterliegen. Gott übt die Geduld seiner Glaubigen, um sie desto mehr vor der Welt zu verherrlichen. Wandle unermüdet auf deinem Pfade fort. Selten verliert man ein Gut, das man durch Schlangenklugheit und festen Muth nicht wieder fände.“

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[28/0028] als kennten sie ihn nicht, um sein Loos nicht mit ihm zu theilen. Das ist der Lauf der Welt. Man schätzt und ehrt den andern nur in dem Verhältnisse, in dem man Vortheil oder Schaden von ihm erwartet. Jedoch blieben Simperten noch einige Freunde, die treu und männlich bey ihm ausharrten. Das waren die Ex-Jesuiten in der Stadt und auf dem Lande, und wenige redliche Männer aus dem Weltpriesterstande, die in ihm bisher nicht dem einflußreichen Hofmanne, sondern der starken, unerschütterlichen Säule der Kirche gehuldigt hatten. Diese pflegten freundlich seiner Wunden, brachten ihm Trost und Ermunterung, und stärkten seinen Muth, indem sie in allen ihren Gesprächen und Briefen den Zuruf wiederholten „Man muß nicht feige unterliegen. Gott übt die Geduld seiner Glaubigen, um sie desto mehr vor der Welt zu verherrlichen. Wandle unermüdet auf deinem Pfade fort. Selten verliert man ein Gut, das man durch Schlangenklugheit und festen Muth nicht wieder fände.“

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/28>, abgerufen am 24.11.2024.