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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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gegeben, daß er künftig nicht mehr Erlaubniß haben soll, in irgend einer Kirche oder Kapelle der Strahlenbergischen Lande Messe zu lesen, zu predigen, Beicht zu sitzen, oder irgend einen actus sacerdotalis zu verrichten. Dabey bliebe es aber Serenissimae unbenommen, ihn in seinem bisherigen Eigenschaft in ihren Diensten zu behalten, jedoch unter der Beschränkung, daß alle seine Amtshandlungen nie öffentlich, sondern immer nur inter parietes geschehen müßten." Man begreift, wie ein solches Dekret den stolzen Pfaffen niederschmettern mußte. Er erwiederte kein Wort darauf, sondern schickte blos einen Konto von 3000 fl. ein, die er für die ihm hinweg genommenen Bücher bezahlt haben wollte. Man legte den Konto ad acta, und lachte den geprellten Fuchsen aus.

Die drey Professoren an dem Liceum, welche der Abbe eher, mit Hintansetzung der Landeskinder, aus der Fremde herbey gerufen hatte, um den bösen Samen in unserm Vaterlande auszustreuen, erwarteten den Anfang der Special-Inquisition nicht, sondern forderten in einem von ihnen gemeinschaftlich eingereichten Memoriale

gegeben, daß er künftig nicht mehr Erlaubniß haben soll, in irgend einer Kirche oder Kapelle der Strahlenbergischen Lande Messe zu lesen, zu predigen, Beicht zu sitzen, oder irgend einen actus sacerdotalis zu verrichten. Dabey bliebe es aber Serenissimae unbenommen, ihn in seinem bisherigen Eigenschaft in ihren Diensten zu behalten, jedoch unter der Beschränkung, daß alle seine Amtshandlungen nie öffentlich, sondern immer nur inter parietes geschehen müßten.“ Man begreift, wie ein solches Dekret den stolzen Pfaffen niederschmettern mußte. Er erwiederte kein Wort darauf, sondern schickte blos einen Konto von 3000 fl. ein, die er für die ihm hinweg genommenen Bücher bezahlt haben wollte. Man legte den Konto ad acta, und lachte den geprellten Fuchsen aus.

Die drey Professoren an dem Liceum, welche der Abbe eher, mit Hintansetzung der Landeskinder, aus der Fremde herbey gerufen hatte, um den bösen Samen in unserm Vaterlande auszustreuen, erwarteten den Anfang der Special-Inquisition nicht, sondern forderten in einem von ihnen gemeinschaftlich eingereichten Memoriale

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[226/0226] gegeben, daß er künftig nicht mehr Erlaubniß haben soll, in irgend einer Kirche oder Kapelle der Strahlenbergischen Lande Messe zu lesen, zu predigen, Beicht zu sitzen, oder irgend einen actus sacerdotalis zu verrichten. Dabey bliebe es aber Serenissimae unbenommen, ihn in seinem bisherigen Eigenschaft in ihren Diensten zu behalten, jedoch unter der Beschränkung, daß alle seine Amtshandlungen nie öffentlich, sondern immer nur inter parietes geschehen müßten.“ Man begreift, wie ein solches Dekret den stolzen Pfaffen niederschmettern mußte. Er erwiederte kein Wort darauf, sondern schickte blos einen Konto von 3000 fl. ein, die er für die ihm hinweg genommenen Bücher bezahlt haben wollte. Man legte den Konto ad acta, und lachte den geprellten Fuchsen aus. Die drey Professoren an dem Liceum, welche der Abbe eher, mit Hintansetzung der Landeskinder, aus der Fremde herbey gerufen hatte, um den bösen Samen in unserm Vaterlande auszustreuen, erwarteten den Anfang der Special-Inquisition nicht, sondern forderten in einem von ihnen gemeinschaftlich eingereichten Memoriale

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/226>, abgerufen am 24.11.2024.