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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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Wir kamen auf einem starken Piket ausgewanderten Husaren an. Ungefähr eine Viertelstunde vor uns lag ein stattlicher Flecken, und bey demselben die weitläufige Ruine eines zerstöhrten Schlosses. Das waren die uralten Stammgüter des edlen Hauses d'Ossan. Die feindlichen Vorposten trieben auf der Höhe hinter dem Flecken ihr Wesen. Wahrscheinlicher Weise war derselbe nicht besetzt. Ein böser Geist flüsterte dem Markis den Gedanken ein, wie rühmlich es wäre, wenn er als der erste unter den Eroberern auf seinem Grunde und Boden erschiene. Der Kommandant des Pikets gab ihm 10 Mann zur Begleitung. Der Fürst, Jean Baptist und meine Wenigkeit wollten mit ihm die Ehre des Abentheurers ernden. In der Mitte der Husaren ritten wir vorwärts, jeder die gespannte Pistole in der Hand.

Ohne den mindesten Widerstand kamen wir bis an das erste Haus des Fleckens. Wir bemerkten nicht die mindeste Unruhe. Es war so stille im Dorfe, als hätte die Pest alle seine Innwohner aufgeräumt. Kein Hund bellte, kein Hahn krähte. Wir deliberirten über die weitere Anordnung unsers Unternehmens. Aber

Wir kamen auf einem starken Piket ausgewanderten Husaren an. Ungefähr eine Viertelstunde vor uns lag ein stattlicher Flecken, und bey demselben die weitläufige Ruine eines zerstöhrten Schlosses. Das waren die uralten Stammgüter des edlen Hauses d’Ossan. Die feindlichen Vorposten trieben auf der Höhe hinter dem Flecken ihr Wesen. Wahrscheinlicher Weise war derselbe nicht besetzt. Ein böser Geist flüsterte dem Markis den Gedanken ein, wie rühmlich es wäre, wenn er als der erste unter den Eroberern auf seinem Grunde und Boden erschiene. Der Kommandant des Pikets gab ihm 10 Mann zur Begleitung. Der Fürst, Jean Baptist und meine Wenigkeit wollten mit ihm die Ehre des Abentheurers ernden. In der Mitte der Husaren ritten wir vorwärts, jeder die gespannte Pistole in der Hand.

Ohne den mindesten Widerstand kamen wir bis an das erste Haus des Fleckens. Wir bemerkten nicht die mindeste Unruhe. Es war so stille im Dorfe, als hätte die Pest alle seine Innwohner aufgeräumt. Kein Hund bellte, kein Hahn krähte. Wir deliberirten über die weitere Anordnung unsers Unternehmens. Aber

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[189/0189] Wir kamen auf einem starken Piket ausgewanderten Husaren an. Ungefähr eine Viertelstunde vor uns lag ein stattlicher Flecken, und bey demselben die weitläufige Ruine eines zerstöhrten Schlosses. Das waren die uralten Stammgüter des edlen Hauses d’Ossan. Die feindlichen Vorposten trieben auf der Höhe hinter dem Flecken ihr Wesen. Wahrscheinlicher Weise war derselbe nicht besetzt. Ein böser Geist flüsterte dem Markis den Gedanken ein, wie rühmlich es wäre, wenn er als der erste unter den Eroberern auf seinem Grunde und Boden erschiene. Der Kommandant des Pikets gab ihm 10 Mann zur Begleitung. Der Fürst, Jean Baptist und meine Wenigkeit wollten mit ihm die Ehre des Abentheurers ernden. In der Mitte der Husaren ritten wir vorwärts, jeder die gespannte Pistole in der Hand. Ohne den mindesten Widerstand kamen wir bis an das erste Haus des Fleckens. Wir bemerkten nicht die mindeste Unruhe. Es war so stille im Dorfe, als hätte die Pest alle seine Innwohner aufgeräumt. Kein Hund bellte, kein Hahn krähte. Wir deliberirten über die weitere Anordnung unsers Unternehmens. Aber

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/189>, abgerufen am 22.11.2024.