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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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Franzosen wurden als die großen Weltverbesserer präkanisiert, die das goldene Zeitalter wieder brächten. Necker, Mirabeau, Rabaud und Lafayette erhielten die glänzendsten Lobsprüche; aber Maury war ein seichter Schwätzer und ein Sophist. Lange Stellen aus den Deklamationen, die in der National-Versammlung ertönten, wurden wiederholt, und durch eine Menge eingeklammerter Bravo's unterbrochen. Die Verbrechen und Ausschweifungen der Rebebellen wurden künstlich entschuldigt. Alles deutete darauf hin, die Revolution sey ein segensvolles, ruhmwürdiges Werk, das in allen Ländern nachgeahmt werden müßte.

Langhans war ein Politiker, und wußte, wenn der Wind ihm entgegen blies, geschickt zu lavieren. Deßhalb stimmte er seinen Ton mehr ins Feine, als die Ausgewanderten bey uns ans Brett kamen, und sich die Hof-Philosophie für sie erklärte. Jedoch guckte der böse Geist noch immer aus seinen Schreibereyen hervor; manchmal erschien er sogar auf Augenblicke in seiner ganzen scheußlichen Gestalt, und nie erlaubte er es dem Manne, den

Franzosen wurden als die großen Weltverbesserer präkanisiert, die das goldene Zeitalter wieder brächten. Necker, Mirabeau, Rabaud und Lafayette erhielten die glänzendsten Lobsprüche; aber Maury war ein seichter Schwätzer und ein Sophist. Lange Stellen aus den Deklamationen, die in der National-Versammlung ertönten, wurden wiederholt, und durch eine Menge eingeklammerter Bravo’s unterbrochen. Die Verbrechen und Ausschweifungen der Rebebellen wurden künstlich entschuldigt. Alles deutete darauf hin, die Revolution sey ein segensvolles, ruhmwürdiges Werk, das in allen Ländern nachgeahmt werden müßte.

Langhans war ein Politiker, und wußte, wenn der Wind ihm entgegen blies, geschickt zu lavieren. Deßhalb stimmte er seinen Ton mehr ins Feine, als die Ausgewanderten bey uns ans Brett kamen, und sich die Hof-Philosophie für sie erklärte. Jedoch guckte der böse Geist noch immer aus seinen Schreibereyen hervor; manchmal erschien er sogar auf Augenblicke in seiner ganzen scheußlichen Gestalt, und nie erlaubte er es dem Manne, den

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[157/0157] Franzosen wurden als die großen Weltverbesserer präkanisiert, die das goldene Zeitalter wieder brächten. Necker, Mirabeau, Rabaud und Lafayette erhielten die glänzendsten Lobsprüche; aber Maury war ein seichter Schwätzer und ein Sophist. Lange Stellen aus den Deklamationen, die in der National-Versammlung ertönten, wurden wiederholt, und durch eine Menge eingeklammerter Bravo’s unterbrochen. Die Verbrechen und Ausschweifungen der Rebebellen wurden künstlich entschuldigt. Alles deutete darauf hin, die Revolution sey ein segensvolles, ruhmwürdiges Werk, das in allen Ländern nachgeahmt werden müßte. Langhans war ein Politiker, und wußte, wenn der Wind ihm entgegen blies, geschickt zu lavieren. Deßhalb stimmte er seinen Ton mehr ins Feine, als die Ausgewanderten bey uns ans Brett kamen, und sich die Hof-Philosophie für sie erklärte. Jedoch guckte der böse Geist noch immer aus seinen Schreibereyen hervor; manchmal erschien er sogar auf Augenblicke in seiner ganzen scheußlichen Gestalt, und nie erlaubte er es dem Manne, den

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/157>, abgerufen am 24.11.2024.