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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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der alles zermalende sonder der zermalmte Kant genannt werden müsse. Eben so streng und sonnenklar, als der Pater Wiest in Ingolstadt die Uebereinstimmung der katholischen und der Vernunftreligion erwiesen hat, beweist Stattler: Kant's Schriften seyen voll Irrthümer, sie enthalten dem gesunden Verstande widersprechende und widersinnige Behauptungen, und die ärgerlichsten auf den Umsturz aller Religion und guten Sitten abzielende Lehrsätze. Kant sey ein Stümper, ein unmetaphysischer Kopf, und seine Freunde bilden einen gegen die Religion und den Staat verschwohrnen Klubb, voll Ränke und unverschämter Bosheit. - Es ist unbegreiflich, wie man diese herrlichen Schriften lesen, und dabey doch ein Kantianer bleiben kann. Aber freylich der natürliche Mensch vernimmt nichts von dem, was des Geistes Gottes ist, und wir haben schon so lange Bellarmin's goldenes Buch, de controversiis christianae fidei, und doch giebt es an allen Orten und Enden der Welt noch so viele Lutheraner und Kalvinisten.

der alles zermalende sonder der zermalmte Kant genannt werden müsse. Eben so streng und sonnenklar, als der Pater Wiest in Ingolstadt die Uebereinstimmung der katholischen und der Vernunftreligion erwiesen hat, beweist Stattler: Kant’s Schriften seyen voll Irrthümer, sie enthalten dem gesunden Verstande widersprechende und widersinnige Behauptungen, und die ärgerlichsten auf den Umsturz aller Religion und guten Sitten abzielende Lehrsätze. Kant sey ein Stümper, ein unmetaphysischer Kopf, und seine Freunde bilden einen gegen die Religion und den Staat verschwohrnen Klubb, voll Ränke und unverschämter Bosheit. – Es ist unbegreiflich, wie man diese herrlichen Schriften lesen, und dabey doch ein Kantianer bleiben kann. Aber freylich der natürliche Mensch vernimmt nichts von dem, was des Geistes Gottes ist, und wir haben schon so lange Bellarmin’s goldenes Buch, de controversiis christianae fidei, und doch giebt es an allen Orten und Enden der Welt noch so viele Lutheraner und Kalvinisten.

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[109/0109] der alles zermalende sonder der zermalmte Kant genannt werden müsse. Eben so streng und sonnenklar, als der Pater Wiest in Ingolstadt die Uebereinstimmung der katholischen und der Vernunftreligion erwiesen hat, beweist Stattler: Kant’s Schriften seyen voll Irrthümer, sie enthalten dem gesunden Verstande widersprechende und widersinnige Behauptungen, und die ärgerlichsten auf den Umsturz aller Religion und guten Sitten abzielende Lehrsätze. Kant sey ein Stümper, ein unmetaphysischer Kopf, und seine Freunde bilden einen gegen die Religion und den Staat verschwohrnen Klubb, voll Ränke und unverschämter Bosheit. – Es ist unbegreiflich, wie man diese herrlichen Schriften lesen, und dabey doch ein Kantianer bleiben kann. Aber freylich der natürliche Mensch vernimmt nichts von dem, was des Geistes Gottes ist, und wir haben schon so lange Bellarmin’s goldenes Buch, de controversiis christianae fidei, und doch giebt es an allen Orten und Enden der Welt noch so viele Lutheraner und Kalvinisten.

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/109>, abgerufen am 23.11.2024.