[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.Würde und von dem nämlichen Nachdrucke zu erwarten. Allein wir wurden sehr getäuscht. Der Redner versprach seinen Zuhörern die Frage zu beantworten: was haben wir zu thun, damit wir selig werden? durch dieses Versprechen spannte er unsre Aufmerksamkeit noch mehr: denn eine Beantwortung dieser Frage, ließ uns eine kurze Darstellung seiner ganzen Religionstheorie erwarten, da ein jeder Religionsunterricht keinen andern Zweck haben kann, als den, den Menschen zur Erreichung wahrer Glükseligkeit anzuweisen. Allein er behandelte die Frage so, daß wir unmöglich etwas Zusammenhängendes aus seinem Vortrage heraus nehmen konnten, und manches schien uns so sinnlos und widersprechend, daß wir's nicht begreiflich fanden, wie sich in dem Kopfe eines Menschen solche absurde Vorstellungen bilden können, und dieß führte uns auf die Vermutung, daß der Redner von uns mißverstanden werden dürfte. - Auf dem Uranus würde bei dieser Frage, Würde und von dem nämlichen Nachdrucke zu erwarten. Allein wir wurden sehr getäuscht. Der Redner versprach seinen Zuhörern die Frage zu beantworten: was haben wir zu thun, damit wir selig werden? durch dieses Versprechen spannte er unsre Aufmerksamkeit noch mehr: denn eine Beantwortung dieser Frage, ließ uns eine kurze Darstellung seiner ganzen Religionstheorie erwarten, da ein jeder Religionsunterricht keinen andern Zweck haben kann, als den, den Menschen zur Erreichung wahrer Glükseligkeit anzuweisen. Allein er behandelte die Frage so, daß wir unmöglich etwas Zusammenhängendes aus seinem Vortrage heraus nehmen konnten, und manches schien uns so sinnlos und widersprechend, daß wir’s nicht begreiflich fanden, wie sich in dem Kopfe eines Menschen solche absurde Vorstellungen bilden können, und dieß führte uns auf die Vermutung, daß der Redner von uns mißverstanden werden dürfte. – Auf dem Uranus würde bei dieser Frage, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0047" n="43"/> Würde und von dem nämlichen Nachdrucke zu erwarten. Allein wir wurden sehr getäuscht.</p> <p>Der Redner versprach seinen Zuhörern die Frage zu beantworten: was haben wir zu thun, damit wir selig werden? durch dieses Versprechen spannte er unsre Aufmerksamkeit noch mehr: denn eine Beantwortung dieser Frage, ließ uns eine kurze Darstellung seiner ganzen Religionstheorie erwarten, da ein jeder Religionsunterricht keinen andern Zweck haben kann, als den, den Menschen zur Erreichung wahrer Glükseligkeit anzuweisen. Allein er behandelte die Frage so, daß wir unmöglich etwas Zusammenhängendes aus seinem Vortrage heraus nehmen konnten, und manches schien uns so sinnlos und widersprechend, daß wir’s nicht begreiflich fanden, wie sich in dem Kopfe eines Menschen solche absurde Vorstellungen bilden können, und dieß führte uns auf die Vermutung, daß der Redner von uns mißverstanden werden dürfte. – Auf dem <hi rendition="#g">Uranus</hi> würde bei dieser Frage, </p> </div> </body> </text> </TEI> [43/0047]
Würde und von dem nämlichen Nachdrucke zu erwarten. Allein wir wurden sehr getäuscht.
Der Redner versprach seinen Zuhörern die Frage zu beantworten: was haben wir zu thun, damit wir selig werden? durch dieses Versprechen spannte er unsre Aufmerksamkeit noch mehr: denn eine Beantwortung dieser Frage, ließ uns eine kurze Darstellung seiner ganzen Religionstheorie erwarten, da ein jeder Religionsunterricht keinen andern Zweck haben kann, als den, den Menschen zur Erreichung wahrer Glükseligkeit anzuweisen. Allein er behandelte die Frage so, daß wir unmöglich etwas Zusammenhängendes aus seinem Vortrage heraus nehmen konnten, und manches schien uns so sinnlos und widersprechend, daß wir’s nicht begreiflich fanden, wie sich in dem Kopfe eines Menschen solche absurde Vorstellungen bilden können, und dieß führte uns auf die Vermutung, daß der Redner von uns mißverstanden werden dürfte. – Auf dem Uranus würde bei dieser Frage,
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Zitationshilfe: | [Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/47>, abgerufen am 16.02.2025. |