Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. Orient von dem Bronnen herfür gegen dem alten Wasser zu lie-gen/ da muß man den Stein oder Felß mit Fleiß suchen. NB. Her- nach bey dem Dillenberg wird des dritten Orts auch gedacht/ und stehen 2. Flüßlein gegen Westen/ die bey der Reichel-Mühl hinaus kommen/ ich habe aber das Zeichen am Felßen nicht finden können/ weilen aber etliche Wahlen-Bücher von Orient sagen/ so weiß ich/ daß ein starckes Wasser vom Dillenberg kommet gegen Orient/ hinter dem alten Wasser gegen dem Wald zu/ daran Gruben lie- gen/ ob es nun dasselbe seyn mag/ oder ob der Wasser auch 2. sind/ weiß ich nicht. Diese Wälder gehören meistentheils nach Königs- werth. NB. Wann man diesem Wasser am Dillenberg biß zum Ursprung nachgienge/ und versuchte die Wäschwercke/ solte man wohl allda etwas ausrichten. Dann dieses Gebürg und Wald ist wohl Metallisch. Dann der Hochelstein ist des Dillenbergs hin- terer Theil/ und dürffte man noch bessere Gelegenheit antreffen/ als man meynen möchte. Vom Hochelstein besiehe oben bey Wald- saßen/ pag. 287. seqq. Am Dillenberg von Eger 2. Meilen gegen Orient kommstu NB. Jn einer andern Schrifft stehet diese Gelegenheit gegen Oben auf dem Dillenberg ist eine Buchen/ daran stehen zwey Stern Q q 3
Beſchreibung des Fichtelbergs. Orient von dem Bronnen herfuͤr gegen dem alten Waſſer zu lie-gen/ da muß man den Stein oder Felß mit Fleiß ſuchen. NB. Her- nach bey dem Dillenberg wird des dritten Orts auch gedacht/ und ſtehen 2. Fluͤßlein gegen Weſten/ die bey der Reichel-Muͤhl hinaus kommen/ ich habe aber das Zeichen am Felßen nicht finden koͤnnen/ weilen aber etliche Wahlen-Buͤcher von Orient ſagen/ ſo weiß ich/ daß ein ſtarckes Waſſer vom Dillenberg kommet gegen Orient/ hinter dem alten Waſſer gegen dem Wald zu/ daran Gruben lie- gen/ ob es nun daſſelbe ſeyn mag/ oder ob der Waſſer auch 2. ſind/ weiß ich nicht. Dieſe Waͤlder gehoͤren meiſtentheils nach Koͤnigs- werth. NB. Wann man dieſem Waſſer am Dillenberg biß zum Urſprung nachgienge/ und verſuchte die Waͤſchwercke/ ſolte man wohl allda etwas ausrichten. Dann dieſes Gebuͤrg und Wald iſt wohl Metalliſch. Dann der Hochelſtein iſt des Dillenbergs hin- terer Theil/ und duͤrffte man noch beſſere Gelegenheit antreffen/ als man meynen moͤchte. Vom Hochelſtein beſiehe oben bey Wald- ſaßen/ pag. 287. ſeqq. Am Dillenberg von Eger 2. Meilen gegen Orient kommſtu NB. Jn einer andern Schrifft ſtehet dieſe Gelegenheit gegen Oben auf dem Dillenberg iſt eine Buchen/ daran ſtehen zwey Stern Q q 3
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
Orient von dem Bronnen herfuͤr gegen dem alten Waſſer zu lie-
gen/ da muß man den Stein oder Felß mit Fleiß ſuchen. NB. Her-
nach bey dem Dillenberg wird des dritten Orts auch gedacht/ und
ſtehen 2. Fluͤßlein gegen Weſten/ die bey der Reichel-Muͤhl hinaus
kommen/ ich habe aber das Zeichen am Felßen nicht finden koͤnnen/
weilen aber etliche Wahlen-Buͤcher von Orient ſagen/ ſo weiß ich/
daß ein ſtarckes Waſſer vom Dillenberg kommet gegen Orient/
hinter dem alten Waſſer gegen dem Wald zu/ daran Gruben lie-
gen/ ob es nun daſſelbe ſeyn mag/ oder ob der Waſſer auch 2. ſind/
weiß ich nicht. Dieſe Waͤlder gehoͤren meiſtentheils nach Koͤnigs-
werth. NB. Wann man dieſem Waſſer am Dillenberg biß zum
Urſprung nachgienge/ und verſuchte die Waͤſchwercke/ ſolte man
wohl allda etwas ausrichten. Dann dieſes Gebuͤrg und Wald iſt
wohl Metalliſch. Dann der Hochelſtein iſt des Dillenbergs hin-
terer Theil/ und duͤrffte man noch beſſere Gelegenheit antreffen/ als
man meynen moͤchte. Vom Hochelſtein beſiehe oben bey Wald-
ſaßen/ pag. 287. ſeqq.
Am Dillenberg von Eger 2. Meilen gegen Orient kommſtu
zu 2. Fluͤßlein/ folge dem zur Lincken nach/ ſo kommſtu zu einem groſ-
ſen Felßen/ an dem Felß iſt ein Pilgrams-Staab eingehauen/ dar-
unter raͤume hinweg/ da findeſtu eine Hurt oder Pfort wie eine
Thuͤr/ darein magſtu kommen am St. Johannis-Tag/ zu fruͤhe von
6. biß 9. Uhr/ dann NB. ſie thut ſich ſelbſten auf/ und wann du einen
goͤldenen Schein ſieheſt in Geſtalt eines Creutzes/ ſo gehe nur keck
hinein/ und laße dich nichts irren/ du findeſt da ein gewaltig Guth/
und uͤber die maßen viel Gold/ wie dein Hertz begehret.
NB.
Gewaltig
gut und viel
Gold.
NB. Jn einer andern Schrifft ſtehet dieſe Gelegenheit gegen
Occident/ vielleicht iſt es/ wann der Reiſende gegen Orient gehet/
ſo ſteht der Felß ihm entgegen. Oder ſo er von Occident kommet/
ſo ſtehet er ihm auch entgegen. Gratianus Grundelli iſt mit einem
ſeiner Geſellen gluͤcklich hineinkommen/ hat aber wenig Gutes mit
herausgebracht: Urſach/ man hat daſelbſt fleißigs Aufſehen/ und iſt
hart beſtellet/ darum allein GOttes Gnade zu erbitten/ und zu ge-
warten iſt. Grundelli, Guͤzdel/ Anonymus.
NB.
Oben auf dem Dillenberg iſt eine Buchen/ daran ſtehen zwey
Stern
Q q 3
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Zitationshilfe: | Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/344>, abgerufen am 16.02.2025. |