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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.

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ihr um Elisabeths Hand zu werben -- aber er segnete den Zufall, der Alles so für ihn gefügt hatte.

Nun waren sie zusammen zu dem Grafen geeilt. Er war nicht wenig verwundert, als er so unangemeldet und zu so ziemlich früher Stunde Jaromir eintreten sah und noch dazu an Elisabeths Hand.

"Mein Gemahl -- Du wirst," begann die Gräfin.

Elisabeth fiel ihr in's Wort und sagte gleichzeitig: "Du wirst verwundert sein, mein theurer Vater, über unser Kommen -- sollen wir es entschuldigen, aufklären mit vielen Worten? Unsre Herzen sind dazu zu voll, wir haben nur ein Wort zu sagen: Laß Jaromir durch mich Deinen Sohn werden!" Und sie hing sich an den Vater mit süßer schmeichelnder Umarmung und einer Thräne in den sanften Augen.

Zugleich faßte Jaromir nach der Hand des Grafen und sagte: "Vergeben Sie dem liebebangenden Herzen, wenn ich nicht nach hergebrachten Formen, sondern mit dem Ungestüm allmächtiger Gefühle um die Hand Ihrer Tochter werbe."

Die Gräfin stand äußerlich ruhig und kalt fern von der Gruppe und sah auf ihren Gemahl -- er warf einen fragenden Blick auf sie, denn er stand bestürzt und unschlüssig und wußte so zu sagen gar nicht, woran er eigentlich war.

ihr um Elisabeths Hand zu werben — aber er segnete den Zufall, der Alles so für ihn gefügt hatte.

Nun waren sie zusammen zu dem Grafen geeilt. Er war nicht wenig verwundert, als er so unangemeldet und zu so ziemlich früher Stunde Jaromir eintreten sah und noch dazu an Elisabeths Hand.

„Mein Gemahl — Du wirst,“ begann die Gräfin.

Elisabeth fiel ihr in’s Wort und sagte gleichzeitig: „Du wirst verwundert sein, mein theurer Vater, über unser Kommen — sollen wir es entschuldigen, aufklären mit vielen Worten? Unsre Herzen sind dazu zu voll, wir haben nur ein Wort zu sagen: Laß Jaromir durch mich Deinen Sohn werden!“ Und sie hing sich an den Vater mit süßer schmeichelnder Umarmung und einer Thräne in den sanften Augen.

Zugleich faßte Jaromir nach der Hand des Grafen und sagte: „Vergeben Sie dem liebebangenden Herzen, wenn ich nicht nach hergebrachten Formen, sondern mit dem Ungestüm allmächtiger Gefühle um die Hand Ihrer Tochter werbe.“

Die Gräfin stand äußerlich ruhig und kalt fern von der Gruppe und sah auf ihren Gemahl — er warf einen fragenden Blick auf sie, denn er stand bestürzt und unschlüssig und wußte so zu sagen gar nicht, woran er eigentlich war.

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[64/0068] ihr um Elisabeths Hand zu werben — aber er segnete den Zufall, der Alles so für ihn gefügt hatte. Nun waren sie zusammen zu dem Grafen geeilt. Er war nicht wenig verwundert, als er so unangemeldet und zu so ziemlich früher Stunde Jaromir eintreten sah und noch dazu an Elisabeths Hand. „Mein Gemahl — Du wirst,“ begann die Gräfin. Elisabeth fiel ihr in’s Wort und sagte gleichzeitig: „Du wirst verwundert sein, mein theurer Vater, über unser Kommen — sollen wir es entschuldigen, aufklären mit vielen Worten? Unsre Herzen sind dazu zu voll, wir haben nur ein Wort zu sagen: Laß Jaromir durch mich Deinen Sohn werden!“ Und sie hing sich an den Vater mit süßer schmeichelnder Umarmung und einer Thräne in den sanften Augen. Zugleich faßte Jaromir nach der Hand des Grafen und sagte: „Vergeben Sie dem liebebangenden Herzen, wenn ich nicht nach hergebrachten Formen, sondern mit dem Ungestüm allmächtiger Gefühle um die Hand Ihrer Tochter werbe.“ Die Gräfin stand äußerlich ruhig und kalt fern von der Gruppe und sah auf ihren Gemahl — er warf einen fragenden Blick auf sie, denn er stand bestürzt und unschlüssig und wußte so zu sagen gar nicht, woran er eigentlich war.

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss03_1846/68>, abgerufen am 23.11.2024.