Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.dem Streben anschließen, dem Menschen zu erringen, was dem Menschen gehört, und die zu Opfern wie zu Kämpfen bereit sind. Und diejenigen, die fühllos genug sind, sich aus Eigennutz diesem Streben entgegenzusetzen, werden wir zu überzeugen wissen, daß gerade der Eigennutz sie bewegen soll, sich ihm anzuschließen. Wir werden jener Blindheit den Staar stechen, welche glaubt, ihren Besitzstand zu sichern, indem sie ihm durch feindliche Abwehr gegen die Gleichberechtigung nur erbitterte Gegner schafft; wir werden sie besiegen jene Blindheit des Besitzes, welche ihr Interesse zu wahren glaubt, indem sie sich der Blindheit der Gewalt anschließt und dienstbar macht. Wir werden sie verbannen, jene Verstocktheit des Egoismus, welche Alles behalten will, um endlich Alles zu verlieren."" ""Nur ernsten redlichen Willen, aber keine Gewalt! Die Gewalt stürzt aus der Luft, sobald sie nicht mehr umgangen werden kann; aber wer sie herabruft, ist ein Frevler an der Vernunft und an der Menschheit. Welche einzelne Gestaltungen ein friedlicher Kampf um die Besserung unserer Zustände uns noch bringen wird und wie viel Geduldproben wir noch zu bestehen haben werden, das vermag kein Mensch vorher zu bestimmen. Das aber präge man sich ein: es giebt keinen zweiten Schritt ohne den ersten, es giebt keinen wahren Fortschritt ohne Ueberzeugung, dem Streben anschließen, dem Menschen zu erringen, was dem Menschen gehört, und die zu Opfern wie zu Kämpfen bereit sind. Und diejenigen, die fühllos genug sind, sich aus Eigennutz diesem Streben entgegenzusetzen, werden wir zu überzeugen wissen, daß gerade der Eigennutz sie bewegen soll, sich ihm anzuschließen. Wir werden jener Blindheit den Staar stechen, welche glaubt, ihren Besitzstand zu sichern, indem sie ihm durch feindliche Abwehr gegen die Gleichberechtigung nur erbitterte Gegner schafft; wir werden sie besiegen jene Blindheit des Besitzes, welche ihr Interesse zu wahren glaubt, indem sie sich der Blindheit der Gewalt anschließt und dienstbar macht. Wir werden sie verbannen, jene Verstocktheit des Egoismus, welche Alles behalten will, um endlich Alles zu verlieren.““ „„Nur ernsten redlichen Willen, aber keine Gewalt! Die Gewalt stürzt aus der Luft, sobald sie nicht mehr umgangen werden kann; aber wer sie herabruft, ist ein Frevler an der Vernunft und an der Menschheit. Welche einzelne Gestaltungen ein friedlicher Kampf um die Besserung unserer Zustände uns noch bringen wird und wie viel Geduldproben wir noch zu bestehen haben werden, das vermag kein Mensch vorher zu bestimmen. Das aber präge man sich ein: es giebt keinen zweiten Schritt ohne den ersten, es giebt keinen wahren Fortschritt ohne Ueberzeugung, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0045" n="41"/> dem Streben anschließen, dem Menschen zu erringen, was dem Menschen gehört, und die zu Opfern wie zu Kämpfen bereit sind. Und diejenigen, die fühllos genug sind, sich aus Eigennutz diesem Streben entgegenzusetzen, werden wir zu überzeugen wissen, daß gerade der Eigennutz sie bewegen soll, sich ihm anzuschließen. Wir werden jener Blindheit den Staar stechen, welche glaubt, ihren Besitzstand zu sichern, indem sie ihm durch feindliche Abwehr gegen die Gleichberechtigung nur erbitterte Gegner schafft; wir werden sie besiegen jene Blindheit des Besitzes, welche ihr Interesse zu wahren glaubt, indem sie sich der Blindheit der Gewalt anschließt und dienstbar macht. Wir werden sie verbannen, jene Verstocktheit des Egoismus, welche Alles behalten will, um endlich Alles zu verlieren.““</p> <p>„„Nur ernsten redlichen Willen, aber keine Gewalt! Die Gewalt stürzt aus der Luft, sobald sie nicht mehr umgangen werden kann; aber wer sie herabruft, ist ein Frevler an der Vernunft und an der Menschheit. Welche einzelne Gestaltungen ein friedlicher Kampf um die Besserung unserer Zustände uns noch bringen wird und wie viel Geduldproben wir noch zu bestehen haben werden, das vermag kein Mensch vorher zu bestimmen. Das aber präge man sich ein: es giebt keinen <hi rendition="#g">zweiten</hi> Schritt ohne den <hi rendition="#g">ersten</hi>, es giebt keinen <hi rendition="#g">wahren</hi> Fortschritt ohne Ueberzeugung, </p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0045]
dem Streben anschließen, dem Menschen zu erringen, was dem Menschen gehört, und die zu Opfern wie zu Kämpfen bereit sind. Und diejenigen, die fühllos genug sind, sich aus Eigennutz diesem Streben entgegenzusetzen, werden wir zu überzeugen wissen, daß gerade der Eigennutz sie bewegen soll, sich ihm anzuschließen. Wir werden jener Blindheit den Staar stechen, welche glaubt, ihren Besitzstand zu sichern, indem sie ihm durch feindliche Abwehr gegen die Gleichberechtigung nur erbitterte Gegner schafft; wir werden sie besiegen jene Blindheit des Besitzes, welche ihr Interesse zu wahren glaubt, indem sie sich der Blindheit der Gewalt anschließt und dienstbar macht. Wir werden sie verbannen, jene Verstocktheit des Egoismus, welche Alles behalten will, um endlich Alles zu verlieren.““
„„Nur ernsten redlichen Willen, aber keine Gewalt! Die Gewalt stürzt aus der Luft, sobald sie nicht mehr umgangen werden kann; aber wer sie herabruft, ist ein Frevler an der Vernunft und an der Menschheit. Welche einzelne Gestaltungen ein friedlicher Kampf um die Besserung unserer Zustände uns noch bringen wird und wie viel Geduldproben wir noch zu bestehen haben werden, das vermag kein Mensch vorher zu bestimmen. Das aber präge man sich ein: es giebt keinen zweiten Schritt ohne den ersten, es giebt keinen wahren Fortschritt ohne Ueberzeugung,
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