Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite

Amalie bisher seiner Aufmerksamkeit entgehen können. Er knüpfte sogleich weitläufige Combinationen an diese Begegnung.

Durch ihre Seele schoß es ebenfalls wie ein Blitz: um Jemand zu nützen, stellt man keine geheimen Haussuchungen an -- dieser Mann hatte also damals Gefährliches im Sinne gehabt -- und er hatte sich gefreut, als er Papiere von Szariny gefunden -- vielleicht war es in der Macht dieses geheimnißvollen Mannes, Szariny irgend ein Uebel zuzufügen -- sie durfte die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen.

Nach den ersten Fragen und Antworten über des Obersten Abwesenheit begann Amalie:

"Sie wollten einst Auskunft von mir über den Grafen Szariny."

"Sie meinten damals, Sie hätten mir keine weitere zu geben."

"Sie fanden mich damals in einer entsetzlichen Stimmung, Sie wissen es."

"O, regen Sie Sich durch die Erinnerung nicht auf -- wenn Sie damals verschlossen gegen mich waren, so haben Sie allerdings Recht, daß jetzt der Augenblick gekommen ist, es auszugleichen."

"Sie suchten nach Briefen von Szariny; die Sie fanden,

Amalie bisher seiner Aufmerksamkeit entgehen können. Er knüpfte sogleich weitläufige Combinationen an diese Begegnung.

Durch ihre Seele schoß es ebenfalls wie ein Blitz: um Jemand zu nützen, stellt man keine geheimen Haussuchungen an — dieser Mann hatte also damals Gefährliches im Sinne gehabt — und er hatte sich gefreut, als er Papiere von Szariny gefunden — vielleicht war es in der Macht dieses geheimnißvollen Mannes, Szariny irgend ein Uebel zuzufügen — sie durfte die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen.

Nach den ersten Fragen und Antworten über des Obersten Abwesenheit begann Amalie:

„Sie wollten einst Auskunft von mir über den Grafen Szariny.“

„Sie meinten damals, Sie hätten mir keine weitere zu geben.“

„Sie fanden mich damals in einer entsetzlichen Stimmung, Sie wissen es.“

„O, regen Sie Sich durch die Erinnerung nicht auf — wenn Sie damals verschlossen gegen mich waren, so haben Sie allerdings Recht, daß jetzt der Augenblick gekommen ist, es auszugleichen.“

„Sie suchten nach Briefen von Szariny; die Sie fanden,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0154" n="150"/>
Amalie bisher seiner Aufmerksamkeit entgehen können. Er knüpfte sogleich weitläufige Combinationen an diese Begegnung.</p>
        <p>Durch ihre Seele schoß es ebenfalls wie ein Blitz: um Jemand zu nützen, stellt man keine geheimen Haussuchungen an &#x2014; dieser Mann hatte also damals Gefährliches im Sinne gehabt &#x2014; und er hatte sich gefreut, als er Papiere von Szariny gefunden &#x2014; vielleicht war es in der Macht dieses geheimnißvollen Mannes, Szariny irgend ein Uebel zuzufügen &#x2014; sie durfte die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen.</p>
        <p>Nach den ersten Fragen und Antworten über des Obersten Abwesenheit begann Amalie:</p>
        <p>&#x201E;Sie wollten einst Auskunft von mir über den Grafen Szariny.&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Sie meinten damals, Sie hätten mir keine weitere zu geben.&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Sie fanden mich damals in einer entsetzlichen Stimmung, Sie wissen es.&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;O, regen Sie Sich durch die Erinnerung nicht auf &#x2014; wenn Sie damals verschlossen gegen mich waren, so haben Sie allerdings Recht, daß jetzt der Augenblick gekommen ist, es auszugleichen.&#x201C;</p>
        <p>&#x201E;Sie suchten nach Briefen von Szariny; die Sie fanden,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0154] Amalie bisher seiner Aufmerksamkeit entgehen können. Er knüpfte sogleich weitläufige Combinationen an diese Begegnung. Durch ihre Seele schoß es ebenfalls wie ein Blitz: um Jemand zu nützen, stellt man keine geheimen Haussuchungen an — dieser Mann hatte also damals Gefährliches im Sinne gehabt — und er hatte sich gefreut, als er Papiere von Szariny gefunden — vielleicht war es in der Macht dieses geheimnißvollen Mannes, Szariny irgend ein Uebel zuzufügen — sie durfte die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen. Nach den ersten Fragen und Antworten über des Obersten Abwesenheit begann Amalie: „Sie wollten einst Auskunft von mir über den Grafen Szariny.“ „Sie meinten damals, Sie hätten mir keine weitere zu geben.“ „Sie fanden mich damals in einer entsetzlichen Stimmung, Sie wissen es.“ „O, regen Sie Sich durch die Erinnerung nicht auf — wenn Sie damals verschlossen gegen mich waren, so haben Sie allerdings Recht, daß jetzt der Augenblick gekommen ist, es auszugleichen.“ „Sie suchten nach Briefen von Szariny; die Sie fanden,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Repository TextGrid: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-23T11:52:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christoph Leijser, Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-23T11:52:15Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-23T11:52:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss03_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss03_1846/154
Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss03_1846/154>, abgerufen am 11.05.2024.