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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846.

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Franz hatte sich im Selbstvergessen zu so langer schnell und feurig gesprochener Rede hinreißen lassen. -- Plötzlich hielt er inne -- ein schrillendes, widerliches Gelächter klang höhnisch durch die friedliche Abendruhe, und da verstummten plötzlich seine Lippen.

Pauline, die mit ängstlicher Spannung seinen Worten gefolgt war, schrak jetzt zitternd zusammen vor diesem lauten, gräßlich hallenden Gelächter.

Friederike, die etwas entfernt gestanden, drängte sich rasch und dicht an ihre Gebieterin.

Das Gelächter hatte die lange Liese ausgestoßen, welche jetzt mit raschen Schritten des Wegs gekommen war.

"Könnte noch Alles gut werden?" rief sie mit unheimlicher, wie wahnsinniger Stimme. "Würde Alles gut? Was denn? 's liegen viel Kinderleichen auf dem Kirchhofe, von den verfluchten Maschinen zerrissen -- das wird doch nicht wieder gut, die stehen nicht wieder auf und kämen Engel vom Himmel! Gute Menschen aus Kindern -- ei ja doch, gute Menschen, die gut arbeiten und gutwillig sich die Kinder verderben und sterben lassen -- immer Eins von Beiden, verderben -- sterben -- verderben -- sterben."

Sie sang die letzten Worte mit kreischender Stimme ab und ging ihres Weges.

"Sie ist wohl wahnsinnig geworden?" fragte Pauline schaudernd.

Franz hatte sich im Selbstvergessen zu so langer schnell und feurig gesprochener Rede hinreißen lassen. — Plötzlich hielt er inne — ein schrillendes, widerliches Gelächter klang höhnisch durch die friedliche Abendruhe, und da verstummten plötzlich seine Lippen.

Pauline, die mit ängstlicher Spannung seinen Worten gefolgt war, schrak jetzt zitternd zusammen vor diesem lauten, gräßlich hallenden Gelächter.

Friederike, die etwas entfernt gestanden, drängte sich rasch und dicht an ihre Gebieterin.

Das Gelächter hatte die lange Liese ausgestoßen, welche jetzt mit raschen Schritten des Wegs gekommen war.

„Könnte noch Alles gut werden?“ rief sie mit unheimlicher, wie wahnsinniger Stimme. „Würde Alles gut? Was denn? ’s liegen viel Kinderleichen auf dem Kirchhofe, von den verfluchten Maschinen zerrissen — das wird doch nicht wieder gut, die stehen nicht wieder auf und kämen Engel vom Himmel! Gute Menschen aus Kindern — ei ja doch, gute Menschen, die gut arbeiten und gutwillig sich die Kinder verderben und sterben lassen — immer Eins von Beiden, verderben — sterben — verderben — sterben.“

Sie sang die letzten Worte mit kreischender Stimme ab und ging ihres Weges.

„Sie ist wohl wahnsinnig geworden?“ fragte Pauline schaudernd.

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[74/0080] Franz hatte sich im Selbstvergessen zu so langer schnell und feurig gesprochener Rede hinreißen lassen. — Plötzlich hielt er inne — ein schrillendes, widerliches Gelächter klang höhnisch durch die friedliche Abendruhe, und da verstummten plötzlich seine Lippen. Pauline, die mit ängstlicher Spannung seinen Worten gefolgt war, schrak jetzt zitternd zusammen vor diesem lauten, gräßlich hallenden Gelächter. Friederike, die etwas entfernt gestanden, drängte sich rasch und dicht an ihre Gebieterin. Das Gelächter hatte die lange Liese ausgestoßen, welche jetzt mit raschen Schritten des Wegs gekommen war. „Könnte noch Alles gut werden?“ rief sie mit unheimlicher, wie wahnsinniger Stimme. „Würde Alles gut? Was denn? ’s liegen viel Kinderleichen auf dem Kirchhofe, von den verfluchten Maschinen zerrissen — das wird doch nicht wieder gut, die stehen nicht wieder auf und kämen Engel vom Himmel! Gute Menschen aus Kindern — ei ja doch, gute Menschen, die gut arbeiten und gutwillig sich die Kinder verderben und sterben lassen — immer Eins von Beiden, verderben — sterben — verderben — sterben.“ Sie sang die letzten Worte mit kreischender Stimme ab und ging ihres Weges. „Sie ist wohl wahnsinnig geworden?“ fragte Pauline schaudernd.

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss02_1846/80>, abgerufen am 23.11.2024.