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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846.

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daß sie sich beinah erschrocken in eine Wagenecke zurückzog. -- "Halt's Maul, Canaillen!" antwortete der Kutscher auf dies Gelächter und knallte drohend mit der Peitsche.

Pauline erschrak vor diesen derben Redensarten eben so sehr, wie vor dem Gelächter, und wünschte um Alles bald vor dem Wohnhaus zu halten. Bis dahin war aber immer noch ein gutes Stück zu fahren.

Ein paar zerlumpte Frauen, die Eine von ihnen ein schreiendes Kind auf dem Arm, saßen auf einem Stein, an dem der Wagen nahe vorbei kam. Eine Rakete stieg als Zeichen der Ankunft vor dem Thurme auf, und die Glocke wurde gelauten.

"Gar noch Feuerwerk!" sagte die Eine der Frauen. "Machen's denn die Lichter nicht hell genug, unser Elend zu beleuchten?"

"Das ist doch wahrer Spott," versetzte die Andre, "läßt sein sündhaft erworbnes Geld lieber in Feuerkugeln aufgehen, als daß er sich unsrer Noth erbarmte."

"Laßt's nur gut sein, Else," sagte ein zerlumpter Mensch, der hinzutrat, "der Feuerstrahl schreit für uns um Rache zum Himmel auf -- und mag sich der Himmel nicht erbarmen, nun zum Teufel auch, wir haben ja Fäuste! Sind schwielig von der Arbeit geworden, werden schon gut dreinschlagen können" -- und er schwang die Arme drohend in der Luft. Weiter fuhr er fort: "das sag' ich, Else, wenn

daß sie sich beinah erschrocken in eine Wagenecke zurückzog. — „Halt’s Maul, Canaillen!“ antwortete der Kutscher auf dies Gelächter und knallte drohend mit der Peitsche.

Pauline erschrak vor diesen derben Redensarten eben so sehr, wie vor dem Gelächter, und wünschte um Alles bald vor dem Wohnhaus zu halten. Bis dahin war aber immer noch ein gutes Stück zu fahren.

Ein paar zerlumpte Frauen, die Eine von ihnen ein schreiendes Kind auf dem Arm, saßen auf einem Stein, an dem der Wagen nahe vorbei kam. Eine Rakete stieg als Zeichen der Ankunft vor dem Thurme auf, und die Glocke wurde gelauten.

„Gar noch Feuerwerk!“ sagte die Eine der Frauen. „Machen’s denn die Lichter nicht hell genug, unser Elend zu beleuchten?“

„Das ist doch wahrer Spott,“ versetzte die Andre, „läßt sein sündhaft erworbnes Geld lieber in Feuerkugeln aufgehen, als daß er sich unsrer Noth erbarmte.“

„Laßt’s nur gut sein, Else,“ sagte ein zerlumpter Mensch, der hinzutrat, „der Feuerstrahl schreit für uns um Rache zum Himmel auf — und mag sich der Himmel nicht erbarmen, nun zum Teufel auch, wir haben ja Fäuste! Sind schwielig von der Arbeit geworden, werden schon gut dreinschlagen können“ — und er schwang die Arme drohend in der Luft. Weiter fuhr er fort: „das sag’ ich, Else, wenn

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[119/0129] daß sie sich beinah erschrocken in eine Wagenecke zurückzog. — „Halt’s Maul, Canaillen!“ antwortete der Kutscher auf dies Gelächter und knallte drohend mit der Peitsche. Pauline erschrak vor diesen derben Redensarten eben so sehr, wie vor dem Gelächter, und wünschte um Alles bald vor dem Wohnhaus zu halten. Bis dahin war aber immer noch ein gutes Stück zu fahren. Ein paar zerlumpte Frauen, die Eine von ihnen ein schreiendes Kind auf dem Arm, saßen auf einem Stein, an dem der Wagen nahe vorbei kam. Eine Rakete stieg als Zeichen der Ankunft vor dem Thurme auf, und die Glocke wurde gelauten. „Gar noch Feuerwerk!“ sagte die Eine der Frauen. „Machen’s denn die Lichter nicht hell genug, unser Elend zu beleuchten?“ „Das ist doch wahrer Spott,“ versetzte die Andre, „läßt sein sündhaft erworbnes Geld lieber in Feuerkugeln aufgehen, als daß er sich unsrer Noth erbarmte.“ „Laßt’s nur gut sein, Else,“ sagte ein zerlumpter Mensch, der hinzutrat, „der Feuerstrahl schreit für uns um Rache zum Himmel auf — und mag sich der Himmel nicht erbarmen, nun zum Teufel auch, wir haben ja Fäuste! Sind schwielig von der Arbeit geworden, werden schon gut dreinschlagen können“ — und er schwang die Arme drohend in der Luft. Weiter fuhr er fort: „das sag’ ich, Else, wenn

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss01_1846/129>, abgerufen am 22.11.2024.