Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. Breslau u. a., 1624.jhre [fremdsprachliches Material - 8 Zeichen fehlen] vnnd [fremdsprachliches Material - 8 Zeichen fehlen]; wie Cafaubonus vber den Pet- HIC CVM. ESSET. ANNOR VM. Plinius der Jüngere/ welcher vber alle seine süchen gelehr- oder
jhre [fremdsprachliches Material – 8 Zeichen fehlen] vnnd [fremdsprachliches Material – 8 Zeichen fehlen]; wie Cafaubonus vber den Pet- HIC CVM. ESSET. ANNOR VM. Plinius der Juͤngere/ welcher vber alle ſeine ſuͤchen gelehr- oder
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0080"/> jhre <gap reason="fm" unit="chars" quantity="8"/> vnnd <gap reason="fm" unit="chars" quantity="8"/>; wie <hi rendition="#aq">Cafaubonus</hi> vber den <hi rendition="#aq">Pet-<lb/> ſium</hi> erinnert/ vnd auß einer alten Jnſeription zur ſehen iſt:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">HIC CVM. ESSET. ANNOR VM.<lb/> XIII. ROMAE. CERTAMINE.<lb/> IOVIS. CAPITOLINI LVSTRO.<lb/> SEXTO. CLARITATE. INGENI.<lb/> CORONATVS. EST. INTER.<lb/> POETAS. LATINOS. OMNIBVS.<lb/> SENTENTIIS. IVDICVM.</hi> </quote> </cit><lb/> <p>Plinius der Juͤngere/ welcher vber alle ſeine ſuͤchen gelehr-<lb/> ter freunde guet achten erfodert/ ſaget in der 17 Epiſtel des 7.<lb/> Buches/ das jhn dieſe gewohnheit gar nicht rewe. Denn er be-<lb/> daͤchte/ welch ein groſſes es ſey/ durch der lente haͤnde gehen/<lb/> vnd koͤnne jhm nicht einbilden/ das man daſſelbe nicht ſolle mit<lb/> vielen vnd zum offtern vberſehen/ was man begehret/ das es al-<lb/> len vnd immer gefallen ſolle. Welches denn der groͤſſeſte lohn<lb/> iſt/ den die Poeten zue gewarten haben; das ſie nemlich inn koͤ-<lb/> niglichen vnnd fuͤrſtlichen Zimmern platz finden/ von groſſen<lb/> vnd verſtaͤndigen Maͤnnern getragen/ von ſchoͤnen leuten (denn<lb/> ſie auch des Frawenzimmer zue leſen vnd offte in goldt zue bin-<lb/> den pfleget) geliebet/ in die bibliothecken einverleibet/ offentlich<lb/> verkauffet vnd von jederman gerhuͤmet werden. Hierzue koͤmpt<lb/> die hoffnung vieler kuͤnfftigen zeiten/ in welchen ſie fort fuͤr fort<lb/> gruͤnen/ vnd ein ewiges gedaͤchtniß in den hertzen der nachkom-<lb/> menen verlaſſen. Dieſe gluͤckſeligkeit erwecket bey auffrichtigen<lb/> gemuͤttern ſolche wolluſt/ das Demoſthenes ſagete/ es ſey jhm<lb/> nichts angenemers/ als wenn auch nur zwey weiblein welche<lb/> waſſer truͤgen (wie zue Athen braͤuchlich war) einer den andern<lb/> einblieſſe: Das iſt Demoſthenes. Welcher ob er zwar als der<lb/> vornemeſte redener in hohen ehren gehalten worden/ iſt doch der<lb/> rhum nicht geringer denn Homerus erlanget. Vnd wie der Au-<lb/> tor des geſpreches von den Oratoren ſaget/ des <hi rendition="#aq">Euripidis</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0080]
jhre ________ vnnd ________; wie Cafaubonus vber den Pet-
ſium erinnert/ vnd auß einer alten Jnſeription zur ſehen iſt:
HIC CVM. ESSET. ANNOR VM.
XIII. ROMAE. CERTAMINE.
IOVIS. CAPITOLINI LVSTRO.
SEXTO. CLARITATE. INGENI.
CORONATVS. EST. INTER.
POETAS. LATINOS. OMNIBVS.
SENTENTIIS. IVDICVM.
Plinius der Juͤngere/ welcher vber alle ſeine ſuͤchen gelehr-
ter freunde guet achten erfodert/ ſaget in der 17 Epiſtel des 7.
Buches/ das jhn dieſe gewohnheit gar nicht rewe. Denn er be-
daͤchte/ welch ein groſſes es ſey/ durch der lente haͤnde gehen/
vnd koͤnne jhm nicht einbilden/ das man daſſelbe nicht ſolle mit
vielen vnd zum offtern vberſehen/ was man begehret/ das es al-
len vnd immer gefallen ſolle. Welches denn der groͤſſeſte lohn
iſt/ den die Poeten zue gewarten haben; das ſie nemlich inn koͤ-
niglichen vnnd fuͤrſtlichen Zimmern platz finden/ von groſſen
vnd verſtaͤndigen Maͤnnern getragen/ von ſchoͤnen leuten (denn
ſie auch des Frawenzimmer zue leſen vnd offte in goldt zue bin-
den pfleget) geliebet/ in die bibliothecken einverleibet/ offentlich
verkauffet vnd von jederman gerhuͤmet werden. Hierzue koͤmpt
die hoffnung vieler kuͤnfftigen zeiten/ in welchen ſie fort fuͤr fort
gruͤnen/ vnd ein ewiges gedaͤchtniß in den hertzen der nachkom-
menen verlaſſen. Dieſe gluͤckſeligkeit erwecket bey auffrichtigen
gemuͤttern ſolche wolluſt/ das Demoſthenes ſagete/ es ſey jhm
nichts angenemers/ als wenn auch nur zwey weiblein welche
waſſer truͤgen (wie zue Athen braͤuchlich war) einer den andern
einblieſſe: Das iſt Demoſthenes. Welcher ob er zwar als der
vornemeſte redener in hohen ehren gehalten worden/ iſt doch der
rhum nicht geringer denn Homerus erlanget. Vnd wie der Au-
tor des geſpreches von den Oratoren ſaget/ des Euripidis
oder
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Zitationshilfe: | Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. Breslau u. a., 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/opitz_buch_1624/80>, abgerufen am 25.06.2024. |