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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Reise Beschreibung.
Gebiete scheidet. Vnterwegens stiessen etliche Tartarische Fürsten auff
vns/ baten daß vnser Medicus Hartm. Graman. mit jhnen ins Ge-
birge zu einem Patienten reiten möchte. Weil der Medic9 auß Furcht/
daß er daselbst gar möchte behalten werden/ sich anfänglich nicht darzu
verstehen wolte/ liessen sie zweene Fürsten beym Comitat zum Vn-
terpfande. Wir hielten vnser Nachtlager im freyen Felde mit starcker
Wache besetzet. Vnsere Abendmalzeit war nur Brod vnd trübe Was-
ser. Nach Mitternacht brachten sie vnsern Medicum wider ins Lager.

Den 13. Maij/ als am H. Pfingstage brachen wir gar frühe wider
auff/ giengen durch wüste puschicht Land 4. Meilen. Als vnterwegens
Alexei einem Fuhrman mit dem Stecken einen schlag über den Kopff
gab/ löseten alle Tartern jhre Thier von den Karren/ wolten darvon/
vnd die Bagage stehen lassen/ wir musten sie mit guten Worten wi-
derumb befriedigen. Vnser Nachtlager namen wir im Pusche/ vnd
legten vns vngegessen Nieder.

Den 14. Dito reiseten wir nur eine Meile/ vnd kamen an den FlußDer Strom
Koisu.

Koisu. Derselbe muß meines erachtens/ nach des Prolomaei Beschrei-
bung/ der Albanus gewesen seyn. Nimpt seinen Vhrsprung auß dem
Caucaso, führet trübe Wasser mit einem sehr strengen Strom/ gibt an
der breite der Elbe nit viel nach/ war am selben Orte über 3. Mann tieff.

Auff dißseit des Stroms ligt auff einem Hügel das Dorff oderMahmuds
Andre Resi-
dentz.

der Fleck Andre, in welchem Sulthan Mahmud seine Residentz hatte/
nicht ferne vom selben Dorffe sol eine siedendheisse Quelle seyn/ welche
in einen Teich/ so zum Baden bequemet ist/ sich ergiessen sol. Die Ein-Warm Bad.
wohner dieses Fleckens sollen vnter andern Hochzeit Ceremonien
auch diese haben/ daß jeglicher Hochzeit Gast einen Pfeil mit sich brin-
get/ welchen Er oben an die Wand oder Decke des Gemaches scheust.
Diese musten so lange stecken bleiben/ bis sie entweder von sich selbst
herunter fallen/ oder verrotten/ die Bedeutung habe ich nicht erfahren
können. Die Leute seynd meistentheils Fischer/ lagen heuffig auff dem
Strome/ weil Er sehr Fischreich/ vnd fiengen mit spitzigen eyseren Ha-
cken/ so an langen Stangen gebunden/ vnd an den Grund gehalten
wurden/ sehr viel Stöhr/ vnd eine andere art dem Stöhr nit vngleich.

Als wir kaum an den Strom gekommen/ eilten die Tartern mit
etlichen Böten zu vns/ erbotten sich willig vns über zusetzen; Flochten
zwo Hürten/ bunden vnter jegliche zwene Kaan vnd machten also zwo
Fehren/ daß auff jeglicher ein Karren stehen kunte. Als solche Gereit-
schafft verfertiget/ forderten sie von jeglichem Karren (derer mit der
Russischen Bagage bey 70. Stück waren) 2. Rthlr. Vnd als man
wider so vnbillich Fehrgeld redete/ gaben sie vns kein gut Wort/ brach-
ten die Fehren auff die andere seite des Stroms/ jauchzeten/ schreyen
vnd frolockten mit den Händen. Der Schemchal hielte auch drüben im
Pusche mit etlichen Reutern. Daß wir abermahl nicht wusten/ ob wir
verrahten oder verkaufft waren. Wir machten neben dem Strom

Hüt-
S s s

Reiſe Beſchreibung.
Gebiete ſcheidet. Vnterwegens ſtieſſen etliche Taꝛtariſche Fuͤrſten auff
vns/ baten daß vnſer Medicus Hartm. Graman. mit jhnen ins Ge-
birge zu einem Patienten reiten moͤchte. Weil der Medic9 auß Furcht/
daß er daſelbſt gar moͤchte behalten werden/ ſich anfaͤnglich nicht darzu
verſtehen wolte/ lieſſen ſie zweene Fuͤrſten beym Comitat zum Vn-
terpfande. Wir hielten vnſer Nachtlager im freyen Felde mit ſtarcker
Wache beſetzet. Vnſere Abendmalzeit war nur Brod vnd truͤbe Waſ-
ſer. Nach Mitternacht brachten ſie vnſern Medicum wider ins Lager.

Den 13. Maij/ als am H. Pfingſtage brachen wir gar fruͤhe wider
auff/ giengen durch wuͤſte puſchicht Land 4. Meilen. Als vnterwegens
Alexei einem Fuhrman mit dem Stecken einen ſchlag uͤber den Kopff
gab/ loͤſeten alle Tartern jhre Thier von den Karren/ wolten darvon/
vnd die Bagage ſtehen laſſen/ wir muſten ſie mit guten Worten wi-
derumb befriedigen. Vnſer Nachtlager namen wir im Puſche/ vnd
legten vns vngegeſſen Nieder.

Den 14. Dito reiſeten wir nur eine Meile/ vnd kamen an den FlußDer Strom
Koiſu.

Koiſu. Derſelbe muß meines erachtens/ nach des Prolomæi Beſchrei-
bung/ der Albanus geweſen ſeyn. Nimpt ſeinen Vhrſprung auß dem
Caucaſo, fuͤhret truͤbe Waſſer mit einem ſehr ſtꝛengen Strom/ gibt an
der breite der Elbe nit viel nach/ war am ſelben Orte uͤber 3. Mañ tieff.

Auff dißſeit des Stroms ligt auff einem Huͤgel das Dorff oderMahmuds
Andre Reſi-
dentz.

der Fleck Andre, in welchem Sulthan Mahmud ſeine Reſidentz hatte/
nicht ferne vom ſelben Dorffe ſol eine ſiedendheiſſe Quelle ſeyn/ welche
in einen Teich/ ſo zum Baden bequemet iſt/ ſich ergieſſen ſol. Die Ein-Warm Bad.
wohner dieſes Fleckens ſollen vnter andern Hochzeit Ceremonien
auch dieſe haben/ daß jeglicher Hochzeit Gaſt einen Pfeil mit ſich brin-
get/ welchen Er oben an die Wand oder Decke des Gemaches ſcheuſt.
Dieſe muſten ſo lange ſtecken bleiben/ bis ſie entweder von ſich ſelbſt
herunter fallen/ oder verrotten/ die Bedeutung habe ich nicht erfahren
koͤnnen. Die Leute ſeynd meiſtentheils Fiſcher/ lagen heuffig auff dem
Strome/ weil Er ſehr Fiſchreich/ vnd fiengen mit ſpitzigen eyſeren Ha-
cken/ ſo an langen Stangen gebunden/ vnd an den Grund gehalten
wurden/ ſehr viel Stoͤhr/ vnd eine andere art dem Stoͤhr nit vngleich.

Als wir kaum an den Strom gekommen/ eilten die Tartern mit
etlichen Boͤten zu vns/ erbotten ſich willig vns uͤber zuſetzen; Flochten
zwo Huͤrten/ bunden vnter jegliche zwene Kaan vnd machten alſo zwo
Fehren/ daß auff jeglicher ein Karren ſtehen kunte. Als ſolche Gereit-
ſchafft verfertiget/ forderten ſie von jeglichem Karren (derer mit der
Ruſſiſchen Bagage bey 70. Stuͤck waren) 2. Rthlr. Vnd als man
wider ſo vnbillich Fehrgeld redete/ gaben ſie vns kein gut Wort/ brach-
ten die Fehren auff die andere ſeite des Stroms/ jauchzeten/ ſchreyen
vnd frolockten mit den Haͤnden. Der Schemchal hielte auch druͤben im
Puſche mit etlichen Reutern. Daß wir abermahl nicht wuſten/ ob wir
verrahten oder verkaufft waren. Wir machten neben dem Strom

Huͤt-
S ſ ſ
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[515[505]/0553] Reiſe Beſchreibung. Gebiete ſcheidet. Vnterwegens ſtieſſen etliche Taꝛtariſche Fuͤrſten auff vns/ baten daß vnſer Medicus Hartm. Graman. mit jhnen ins Ge- birge zu einem Patienten reiten moͤchte. Weil der Medic9 auß Furcht/ daß er daſelbſt gar moͤchte behalten werden/ ſich anfaͤnglich nicht darzu verſtehen wolte/ lieſſen ſie zweene Fuͤrſten beym Comitat zum Vn- terpfande. Wir hielten vnſer Nachtlager im freyen Felde mit ſtarcker Wache beſetzet. Vnſere Abendmalzeit war nur Brod vnd truͤbe Waſ- ſer. Nach Mitternacht brachten ſie vnſern Medicum wider ins Lager. Den 13. Maij/ als am H. Pfingſtage brachen wir gar fruͤhe wider auff/ giengen durch wuͤſte puſchicht Land 4. Meilen. Als vnterwegens Alexei einem Fuhrman mit dem Stecken einen ſchlag uͤber den Kopff gab/ loͤſeten alle Tartern jhre Thier von den Karren/ wolten darvon/ vnd die Bagage ſtehen laſſen/ wir muſten ſie mit guten Worten wi- derumb befriedigen. Vnſer Nachtlager namen wir im Puſche/ vnd legten vns vngegeſſen Nieder. Den 14. Dito reiſeten wir nur eine Meile/ vnd kamen an den Fluß Koiſu. Derſelbe muß meines erachtens/ nach des Prolomæi Beſchrei- bung/ der Albanus geweſen ſeyn. Nimpt ſeinen Vhrſprung auß dem Caucaſo, fuͤhret truͤbe Waſſer mit einem ſehr ſtꝛengen Strom/ gibt an der breite der Elbe nit viel nach/ war am ſelben Orte uͤber 3. Mañ tieff. Der Strom Koiſu. Auff dißſeit des Stroms ligt auff einem Huͤgel das Dorff oder der Fleck Andre, in welchem Sulthan Mahmud ſeine Reſidentz hatte/ nicht ferne vom ſelben Dorffe ſol eine ſiedendheiſſe Quelle ſeyn/ welche in einen Teich/ ſo zum Baden bequemet iſt/ ſich ergieſſen ſol. Die Ein- wohner dieſes Fleckens ſollen vnter andern Hochzeit Ceremonien auch dieſe haben/ daß jeglicher Hochzeit Gaſt einen Pfeil mit ſich brin- get/ welchen Er oben an die Wand oder Decke des Gemaches ſcheuſt. Dieſe muſten ſo lange ſtecken bleiben/ bis ſie entweder von ſich ſelbſt herunter fallen/ oder verrotten/ die Bedeutung habe ich nicht erfahren koͤnnen. Die Leute ſeynd meiſtentheils Fiſcher/ lagen heuffig auff dem Strome/ weil Er ſehr Fiſchreich/ vnd fiengen mit ſpitzigen eyſeren Ha- cken/ ſo an langen Stangen gebunden/ vnd an den Grund gehalten wurden/ ſehr viel Stoͤhr/ vnd eine andere art dem Stoͤhr nit vngleich. Mahmuds Andre Reſi- dentz. Warm Bad. Als wir kaum an den Strom gekommen/ eilten die Tartern mit etlichen Boͤten zu vns/ erbotten ſich willig vns uͤber zuſetzen; Flochten zwo Huͤrten/ bunden vnter jegliche zwene Kaan vnd machten alſo zwo Fehren/ daß auff jeglicher ein Karren ſtehen kunte. Als ſolche Gereit- ſchafft verfertiget/ forderten ſie von jeglichem Karren (derer mit der Ruſſiſchen Bagage bey 70. Stuͤck waren) 2. Rthlr. Vnd als man wider ſo vnbillich Fehrgeld redete/ gaben ſie vns kein gut Wort/ brach- ten die Fehren auff die andere ſeite des Stroms/ jauchzeten/ ſchreyen vnd frolockten mit den Haͤnden. Der Schemchal hielte auch druͤben im Puſche mit etlichen Reutern. Daß wir abermahl nicht wuſten/ ob wir verrahten oder verkaufft waren. Wir machten neben dem Strom Huͤt- S ſ ſ

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 515[505]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/553>, abgerufen am 23.06.2024.