Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.Reise Beschreibung. Den 5. Januarij gieng die Reise 5. Meilen biß zur Carwansera Nicht ferne von gedachter Carwansera, liessen wir zur Rechten ei- [Abbildung]
Den 6. Jan. waren wir früe kaum eine Meile vom vergangenen ebenem M m m ij
Reiſe Beſchreibung. Den 5. Januarij gieng die Reiſe 5. Meilen biß zur Carwanſera Nicht ferne von gedachter Carwanſera, lieſſen wir zur Rechten ei- [Abbildung]
Den 6. Jan. waren wir fruͤe kaum eine Meile vom vergangenen ebenem M m m ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0507" n="469[459]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Reiſe Beſchreibung.</hi> </fw><lb/> <p>Den 5. Januarij gieng die Reiſe 5. Meilen biß zur <hi rendition="#aq">Carwanſera<lb/> Schaferabath.</hi> Wir waren kaum auß der Stadt gezogen/ gieng die<lb/> Sonne gar betruͤbt mit einer Finſterniß auff/ vnd war die groͤſte Ver-<lb/> finfterung/ nach dem ſie 3. grad uͤber dem Horizont erhaben/ dem Au-<lb/> genſchein nach uͤber 8. <hi rendition="#aq">digitos.</hi></p><lb/> <p>Nicht ferne von gedachter <hi rendition="#aq">Carwanſera,</hi> lieſſen wir zur Rechten ei-<lb/> nen Berg <hi rendition="#aq">Kilißim</hi> genandt/ liegen/ dieſer Berg war mittelmaͤſſiger<note place="right">Berg <hi rendition="#aq">Kiliſ-<lb/> ſim.</hi></note><lb/> Hoͤhe/ aber mit ſehr vielen kahlen Huͤgeln/ ſo auffwerts ſchoſſen/ vmb-<lb/> geben. Das Land in der Eben vmb den Berg war von Salpeter vnd<lb/> Saltz gantz weiß/ als beſchneyet/ anzuſehen. Sie ſollen am ſelben Ber-<lb/> ge/ gleich auch an andern Orten/ als <hi rendition="#aq">Nachtzuan, Kulb, Urumi,<lb/> Kemre, Hemedan, Biſetün</hi> vnd <hi rendition="#aq">Suldus,</hi> das Saltz als Steine auß-<lb/> graben koͤnnen. Von dieſem Berge <hi rendition="#aq">Kilißim</hi> berichteten die Perſer/<note place="right">Saltzberge.</note><lb/> daß es mit jhm eine ſolche Beſchaffenheit: Wer hinauff gienge/ kaͤme<lb/> nicht wieder herunter. Welches auch eeliche der Vnſerigen geglaͤubet/<lb/> vnd in jhren <hi rendition="#aq">diarijs</hi> mit verzeichnet hatten. Es iſt aber ein Betrug in<lb/> der Rede: <hi rendition="#aq">Kîm keder, kelmes:</hi> ſagen ſie auff Tuͤrckiſch: Wer hin<lb/> gehet/ kompt nicht her/ oder wieder. Dann in dem man hinauff gehet/<lb/> gehet man nicht zugleich wieder herunter.</p><lb/> <figure/><lb/> <p>Den 6. Jan. waren wir fruͤe kaum eine Meile vom vergangenen<lb/> Nachtlager kommen/ ſtuͤrtzte der Geſ. Bruͤgm. mit dem Pferde auff<lb/> <fw place="bottom" type="sig">M m m ij</fw><fw place="bottom" type="catch">ebenem</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [469[459]/0507]
Reiſe Beſchreibung.
Den 5. Januarij gieng die Reiſe 5. Meilen biß zur Carwanſera
Schaferabath. Wir waren kaum auß der Stadt gezogen/ gieng die
Sonne gar betruͤbt mit einer Finſterniß auff/ vnd war die groͤſte Ver-
finfterung/ nach dem ſie 3. grad uͤber dem Horizont erhaben/ dem Au-
genſchein nach uͤber 8. digitos.
Nicht ferne von gedachter Carwanſera, lieſſen wir zur Rechten ei-
nen Berg Kilißim genandt/ liegen/ dieſer Berg war mittelmaͤſſiger
Hoͤhe/ aber mit ſehr vielen kahlen Huͤgeln/ ſo auffwerts ſchoſſen/ vmb-
geben. Das Land in der Eben vmb den Berg war von Salpeter vnd
Saltz gantz weiß/ als beſchneyet/ anzuſehen. Sie ſollen am ſelben Ber-
ge/ gleich auch an andern Orten/ als Nachtzuan, Kulb, Urumi,
Kemre, Hemedan, Biſetün vnd Suldus, das Saltz als Steine auß-
graben koͤnnen. Von dieſem Berge Kilißim berichteten die Perſer/
daß es mit jhm eine ſolche Beſchaffenheit: Wer hinauff gienge/ kaͤme
nicht wieder herunter. Welches auch eeliche der Vnſerigen geglaͤubet/
vnd in jhren diarijs mit verzeichnet hatten. Es iſt aber ein Betrug in
der Rede: Kîm keder, kelmes: ſagen ſie auff Tuͤrckiſch: Wer hin
gehet/ kompt nicht her/ oder wieder. Dann in dem man hinauff gehet/
gehet man nicht zugleich wieder herunter.
Berg Kiliſ-
ſim.
Saltzberge.
[Abbildung]
Den 6. Jan. waren wir fruͤe kaum eine Meile vom vergangenen
Nachtlager kommen/ ſtuͤrtzte der Geſ. Bruͤgm. mit dem Pferde auff
ebenem
M m m ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |