massen, die immer mehre Gelenke haben, von Fischen, Schlangen, Würmen etc.; durch die geöffneten Ohren von den Am- phibien und Fischen; durch die weichen, beweglichen Naslöcher von den meisten Vögeln, durch ihre Einfachheit von Fi- schen, durch die fleischichte Zunge end- lich von den Fischen und Vögeln; von den niedern Thieren unterscheiden sie sich durch jeden Sinn,
Die Säugthiere allein sind es, die sich wieder nach den untergeordneten Thier- klassen abtheilen und so diese in sich wie- derholen, eben weil sie die Synthese aller Klassen sind. Die Individuen jeder untern Klasse aber können auf keine Weise die andern Klassen in sich wiederholen, denn sie sind ja nicht eine Synthese dieser, sondern ein einzelner Sinn wie jede ihr zur Seite stehenden Klasse. Die Schneken und Amphibien kön- nen allein, als die ersten Synthesen, angrän- zen an die Würme und Insecten, Vögel und Fische, aber diese doch nicht eigent- lich in sich wiederholen.
Aber
maſsen, die immer mehre Gelenke haben, von Fiſchen, Schlangen, Würmen etc.; durch die geöffneten Ohren von den Am- phibien und Fiſchen; durch die weichen, beweglichen Naslöcher von den meiſten Vögeln, durch ihre Einfachheit von Fi- schen, durch die fleiſchichte Zunge end- lich von den Fiſchen und Vögeln; von den niedern Thieren unterſcheiden sie sich durch jeden Sinn,
Die Säugthiere allein sind es, die sich wieder nach den untergeordneten Thier- klaſſen abtheilen und so dieſe in sich wie- derholen, eben weil sie die Syntheſe aller Klaſſen sind. Die Individuen jeder untern Klaſſe aber können auf keine Weiſe die andern Klaſſen in sich wiederholen, denn sie sind ja nicht eine Syntheſe dieſer, sondern ein einzelner Sinn wie jede ihr zur Seite ſtehenden Klaſſe. Die Schneken und Amphibien kön- nen allein, als die erſten Syntheſen, angrän- zen an die Würme und Inſecten, Vögel und Fiſche, aber dieſe doch nicht eigent- lich in ſich wiederholen.
Aber
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[194/0212]
maſsen, die immer mehre Gelenke haben,
von Fiſchen, Schlangen, Würmen etc.;
durch die geöffneten Ohren von den Am-
phibien und Fiſchen; durch die weichen,
beweglichen Naslöcher von den meiſten
Vögeln, durch ihre Einfachheit von Fi-
schen, durch die fleiſchichte Zunge end-
lich von den Fiſchen und Vögeln; von den
niedern Thieren unterſcheiden sie sich
durch jeden Sinn,
Die Säugthiere allein sind es, die sich
wieder nach den untergeordneten Thier-
klaſſen abtheilen und so dieſe in sich wie-
derholen, eben weil sie die Syntheſe aller
Klaſſen sind. Die Individuen jeder untern
Klaſſe aber können auf keine Weiſe die andern
Klaſſen in sich wiederholen, denn sie sind
ja nicht eine Syntheſe dieſer, sondern ein
einzelner Sinn wie jede ihr zur Seite ſtehenden
Klaſſe. Die Schneken und Amphibien kön-
nen allein, als die erſten Syntheſen, angrän-
zen an die Würme und Inſecten, Vögel
und Fiſche, aber dieſe doch nicht eigent-
lich in ſich wiederholen.
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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/212>, abgerufen am 16.07.2024.
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