Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

heit der Parameter, die aber auch, ob-
gleich unendlich varirend, doch nur be-
stimmte Abweichungen von der gleich-
seitigen electrischen Curve sein können.
Ist Schwefelgeruch die Electricität der
gleichseitigen Hyperbel, so wird Weingeist
nicht blos eine höhere Ordnung dieser
sein, sondern er wird zu einem ganz an-
dern Parameter gehören.

Was hier von Tönen und Gerüchen
gesagt ist, gilt natürlich zuerst vom Mag-
netismus und Electrismus, woraus zu-
nächst folgt, dass dieser beider Qualität
nicht bloss auf dem einfachen Gegensaze
zwischem positivem und negativem Pol be-
ruht, sondern die Qualität hängt ab von
dem verschiedenen Modus existendi bei-
der Pole gemäss dem Wesen ihrer Cur-
ven, wobei ich nur an die Electricität des
Turmalins erinnern will. Wer Zeit und
Trieb hat, möge dieses indessen weiter ent-
wikeln, und es auch auf den Geschmak,
auf die Farben, aufs Tasten etc. aus-
dehnen.

Wir

heit der Parameter, die aber auch, ob-
gleich unendlich varirend, doch nur be-
stimmte Abweichungen von der gleich-
seitigen electriſchen Curve ſein können.
Iſt Schwefelgeruch die Electricität der
gleichſeitigen Hyperbel, so wird Weingeiſt
nicht blos eine höhere Ordnung dieſer
sein, sondern er wird zu einem ganz an-
dern Parameter gehören.

Was hier von Tönen und Gerüchen
geſagt iſt, gilt natürlich zuerſt vom Mag-
netismus und Electrismus, woraus zu-
nächſt folgt, daſs dieſer beider Qualität
nicht bloſs auf dem einfachen Gegenſaze
zwiſchem poſitivem und negativem Pol be-
ruht, sondern die Qualität hängt ab von
dem verſchiedenen Modus exiſtendi bei-
der Pole gemäſs dem Weſen ihrer Cur-
ven, wobei ich nur an die Electricität des
Turmalins erinnern will. Wer Zeit und
Trieb hat, möge dieſes indeſſen weiter ent-
wikeln, und es auch auf den Geſchmak,
auf die Farben, aufs Taſten etc. aus-
dehnen.

Wir
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0144" n="126"/>
heit der Parameter, die aber auch, ob-<lb/>
gleich unendlich varirend, doch nur <hi rendition="#g">be-<lb/>
stimmte</hi> Abweichungen von der gleich-<lb/>
seitigen electri&#x017F;chen Curve &#x017F;ein können.<lb/>
I&#x017F;t Schwefelgeruch die Electricität der<lb/>
gleich&#x017F;eitigen Hyperbel, so wird Weingei&#x017F;t<lb/>
nicht blos eine höhere Ordnung die&#x017F;er<lb/>
sein, sondern er wird zu einem ganz an-<lb/>
dern Parameter gehören.</p><lb/>
          <p>Was hier von Tönen und Gerüchen<lb/>
ge&#x017F;agt i&#x017F;t, gilt natürlich zuer&#x017F;t vom Mag-<lb/>
netismus und Electrismus, woraus zu-<lb/>
näch&#x017F;t folgt, da&#x017F;s die&#x017F;er beider Qualität<lb/>
nicht blo&#x017F;s <choice><sic>anf</sic><corr>auf</corr></choice> dem einfachen Gegen&#x017F;aze<lb/>
zwi&#x017F;chem po&#x017F;itivem und negativem Pol be-<lb/>
ruht, sondern die Qualität hängt ab von<lb/>
dem ver&#x017F;chiedenen Modus exi&#x017F;tendi <hi rendition="#g">bei-<lb/>
der</hi> Pole gemä&#x017F;s dem We&#x017F;en ihrer Cur-<lb/>
ven, wobei ich nur an die Electricität des<lb/>
Turmalins erinnern will. Wer Zeit und<lb/>
Trieb hat, möge die&#x017F;es inde&#x017F;&#x017F;en weiter ent-<lb/>
wikeln, und es auch auf den Ge&#x017F;chmak,<lb/>
auf die Farben, aufs Ta&#x017F;ten etc. aus-<lb/>
dehnen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[126/0144] heit der Parameter, die aber auch, ob- gleich unendlich varirend, doch nur be- stimmte Abweichungen von der gleich- seitigen electriſchen Curve ſein können. Iſt Schwefelgeruch die Electricität der gleichſeitigen Hyperbel, so wird Weingeiſt nicht blos eine höhere Ordnung dieſer sein, sondern er wird zu einem ganz an- dern Parameter gehören. Was hier von Tönen und Gerüchen geſagt iſt, gilt natürlich zuerſt vom Mag- netismus und Electrismus, woraus zu- nächſt folgt, daſs dieſer beider Qualität nicht bloſs auf dem einfachen Gegenſaze zwiſchem poſitivem und negativem Pol be- ruht, sondern die Qualität hängt ab von dem verſchiedenen Modus exiſtendi bei- der Pole gemäſs dem Weſen ihrer Cur- ven, wobei ich nur an die Electricität des Turmalins erinnern will. Wer Zeit und Trieb hat, möge dieſes indeſſen weiter ent- wikeln, und es auch auf den Geſchmak, auf die Farben, aufs Taſten etc. aus- dehnen. Wir

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/144
Zitationshilfe: Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/144>, abgerufen am 25.11.2024.