leicht überzeugen, dass in Fällen, wo die einfache Hydrokette in dem Theile l noch Glühwirkun- gen oder chemische Zerlegungen hervorbringen kann, die einfache Thermokette nicht den hun- dertsten, ja kaum den tausendsten Theil der da- zu erforderlichen Kraft in sich trägt, woraus das Unterbleiben solcher Wirkungen bei ihr sehr be- greiflich wird. Auch wird man so gewahr, dass eine Verkürzung der reduzirten Länge der Ther- mokette (indem man etwa den Querschnitt der sie bildenden Metalle vergrössert) die Hervorru- fung jener Wirkungen nicht erzielen kann, ob- gleich dadurch die Grösse des Stromes in ihr weit beträchtlicher werden kann, als in der solche Wirkungen hervorbringenden Hydrokette. -- Der eben erwähnte Unterschied in dem Leitungsver- mögen metallener Körper und wässeriger Flüssig- keiten ist Ursache einer an den Hydroketten be- merkten Eigenthümlichkeit, zu deren Erwähnung hier der schickliche Ort ist. Unter den gewöhn- lichen Umständen ist nämlich die reduzirte Länge des flüssigen Theils so gross in Vergleich zu der des metallenen Theils, dass letztere vernachlässigt und erstere allein statt der reduzirten Länge der
leicht überzeugen, daſs in Fällen, wo die einfache Hydrokette in dem Theile λ noch Glühwirkun- gen oder chemische Zerlegungen hervorbringen kann, die einfache Thermokette nicht den hun- dertsten, ja kaum den tausendsten Theil der da- zu erforderlichen Kraft in sich trägt, woraus das Unterbleiben solcher Wirkungen bei ihr sehr be- greiflich wird. Auch wird man so gewahr, daſs eine Verkürzung der reduzirten Länge der Ther- mokette (indem man etwa den Querschnitt der sie bildenden Metalle vergröſsert) die Hervorru- fung jener Wirkungen nicht erzielen kann, ob- gleich dadurch die Gröſse des Stromes in ihr weit beträchtlicher werden kann, als in der solche Wirkungen hervorbringenden Hydrokette. — Der eben erwähnte Unterschied in dem Leitungsver- mögen metallener Körper und wässeriger Flüssig- keiten ist Ursache einer an den Hydroketten be- merkten Eigenthümlichkeit, zu deren Erwähnung hier der schickliche Ort ist. Unter den gewöhn- lichen Umständen ist nämlich die reduzirte Länge des flüssigen Theils so groſs in Vergleich zu der des metallenen Theils, daſs letztere vernachläſsigt und erstere allein statt der reduzirten Länge der
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0068"n="58"/>
leicht überzeugen, daſs in Fällen, wo die einfache<lb/>
Hydrokette in dem Theile λ noch Glühwirkun-<lb/>
gen oder chemische Zerlegungen hervorbringen<lb/>
kann, die einfache Thermokette nicht den hun-<lb/>
dertsten, ja kaum den tausendsten Theil der da-<lb/>
zu erforderlichen Kraft in sich trägt, woraus das<lb/>
Unterbleiben solcher Wirkungen bei ihr sehr be-<lb/>
greiflich wird. Auch wird man so gewahr, daſs<lb/>
eine Verkürzung der reduzirten Länge der Ther-<lb/>
mokette (indem man etwa den Querschnitt der<lb/>
sie bildenden Metalle vergröſsert) die Hervorru-<lb/>
fung jener Wirkungen nicht erzielen kann, ob-<lb/>
gleich dadurch die Gröſse des Stromes in ihr<lb/>
weit beträchtlicher werden kann, als in der solche<lb/>
Wirkungen hervorbringenden Hydrokette. — Der<lb/>
eben erwähnte Unterschied in dem Leitungsver-<lb/>
mögen metallener Körper und wässeriger Flüssig-<lb/>
keiten ist Ursache einer an den Hydroketten be-<lb/>
merkten Eigenthümlichkeit, zu deren Erwähnung<lb/>
hier der schickliche Ort ist. Unter den gewöhn-<lb/>
lichen Umständen ist nämlich die reduzirte Länge<lb/>
des flüssigen Theils so groſs in Vergleich zu der<lb/>
des metallenen Theils, daſs letztere vernachläſsigt<lb/>
und erstere allein statt der reduzirten Länge der<lb/></p></div></body></text></TEI>
[58/0068]
leicht überzeugen, daſs in Fällen, wo die einfache
Hydrokette in dem Theile λ noch Glühwirkun-
gen oder chemische Zerlegungen hervorbringen
kann, die einfache Thermokette nicht den hun-
dertsten, ja kaum den tausendsten Theil der da-
zu erforderlichen Kraft in sich trägt, woraus das
Unterbleiben solcher Wirkungen bei ihr sehr be-
greiflich wird. Auch wird man so gewahr, daſs
eine Verkürzung der reduzirten Länge der Ther-
mokette (indem man etwa den Querschnitt der
sie bildenden Metalle vergröſsert) die Hervorru-
fung jener Wirkungen nicht erzielen kann, ob-
gleich dadurch die Gröſse des Stromes in ihr
weit beträchtlicher werden kann, als in der solche
Wirkungen hervorbringenden Hydrokette. — Der
eben erwähnte Unterschied in dem Leitungsver-
mögen metallener Körper und wässeriger Flüssig-
keiten ist Ursache einer an den Hydroketten be-
merkten Eigenthümlichkeit, zu deren Erwähnung
hier der schickliche Ort ist. Unter den gewöhn-
lichen Umständen ist nämlich die reduzirte Länge
des flüssigen Theils so groſs in Vergleich zu der
des metallenen Theils, daſs letztere vernachläſsigt
und erstere allein statt der reduzirten Länge der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/68>, abgerufen am 04.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.