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Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827.

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reduzirten Länge ersetzt wird. In diesem Um-
stande hat die eigenthümliche Verschiedenheit
der Thermo- und Hydroketten ihren Grund
.
In jener kommen nur Metalle, in dieser aber
auch noch ausserdem wässerige Flüssigkeiten als
Theile der Kette vor, deren Leitungsvermögen
in Vergleich zu dem der Metalle ausserordentlich
gering ist, weshalb die reduzirten Längen der
flüssigen die der metallenen Theile bei übrigens
gleichen Dimensionen unverhältnissmässig über-
steigen, und selbst dann noch beträchtlich grösser
bleiben, wenn gleich sie dadurch verkleinert wer-
den, dass man ihre wirklichen Längen abkürzt
und ihre Querschnitte vergrössert, so lange we-
nigstens die Verkleinerung nicht in aussergewöhn-
lichem Verhältnisse geschieht. Daher kommt es
dass die reduzirte Länge der Thermokette in den
gewöhnlichen Fällen bei weitem geringer als die
der Hydrokette ist, woraus auf eine in demselben
Verhältnisse kleinere Spannung in jener sich
schliessen lässt, wenn gleich die Grösse des Stro-
mes in der Thermokette der in der Hydrokette
nichts nachgibt. Der grosse Unterschied zwi-
schen einer Thermo- und Hydrokette, die

reduzirten Länge ersetzt wird. In diesem Um-
stande hat die eigenthümliche Verschiedenheit
der Thermo- und Hydroketten ihren Grund
.
In jener kommen nur Metalle, in dieser aber
auch noch auſserdem wässerige Flüssigkeiten als
Theile der Kette vor, deren Leitungsvermögen
in Vergleich zu dem der Metalle auſserordentlich
gering ist, weshalb die reduzirten Längen der
flüssigen die der metallenen Theile bei übrigens
gleichen Dimensionen unverhältniſsmäſsig über-
steigen, und selbst dann noch beträchtlich gröſser
bleiben, wenn gleich sie dadurch verkleinert wer-
den, daſs man ihre wirklichen Längen abkürzt
und ihre Querschnitte vergröſsert, so lange we-
nigstens die Verkleinerung nicht in auſsergewöhn-
lichem Verhältnisse geschieht. Daher kommt es
daſs die reduzirte Länge der Thermokette in den
gewöhnlichen Fällen bei weitem geringer als die
der Hydrokette ist, woraus auf eine in demselben
Verhältnisse kleinere Spannung in jener sich
schlieſsen läſst, wenn gleich die Gröſse des Stro-
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[56/0066] reduzirten Länge ersetzt wird. In diesem Um- stande hat die eigenthümliche Verschiedenheit der Thermo- und Hydroketten ihren Grund. In jener kommen nur Metalle, in dieser aber auch noch auſserdem wässerige Flüssigkeiten als Theile der Kette vor, deren Leitungsvermögen in Vergleich zu dem der Metalle auſserordentlich gering ist, weshalb die reduzirten Längen der flüssigen die der metallenen Theile bei übrigens gleichen Dimensionen unverhältniſsmäſsig über- steigen, und selbst dann noch beträchtlich gröſser bleiben, wenn gleich sie dadurch verkleinert wer- den, daſs man ihre wirklichen Längen abkürzt und ihre Querschnitte vergröſsert, so lange we- nigstens die Verkleinerung nicht in auſsergewöhn- lichem Verhältnisse geschieht. Daher kommt es daſs die reduzirte Länge der Thermokette in den gewöhnlichen Fällen bei weitem geringer als die der Hydrokette ist, woraus auf eine in demselben Verhältnisse kleinere Spannung in jener sich schlieſsen läſst, wenn gleich die Gröſse des Stro- mes in der Thermokette der in der Hydrokette nichts nachgibt. Der groſse Unterschied zwi- schen einer Thermo- und Hydrokette, die

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Zitationshilfe: Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/66>, abgerufen am 03.05.2024.