Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827.

Bild:
<< vorherige Seite

stehenden Strecke stellen wir uns die Kette so
beschaffen vor, dass daselbst jeder ferneren Be-
wegung unübersteigliche Hindernisse in den Weg
treten; denn es lässt sich sogleich einsehen, dass
ausserdem die äussersten Schichten beider Be-
standtheile -- die, wie in die Augen fällt, von
selbst nie ins Gleichgewicht kommen können --
die Strecke, in welcher wir sie uns bisher immer
vorgestellt haben, verlassen, und entweder an die
nächsten Theile der Kette übergehen, oder aus
irgend andern Gründen von der Kette sich ganz
und gar absondern müssten. Die zuletzt erwähn-
ten Modifikationen der Erscheinung werden wir
hier nicht weiter verfolgen, obgleich sie in der
Natur häufig angetroffen werden, wie die Was-
serzersetzung, die Oxydation oder Säuerung der
Metalle auf der einen Seite, und eine bisher we-
niger beobachtete, aber durch Pohl's merkwür-
dige Versuche, über die von ihm sogenannte
Reaktion der Metalle, in ihrem ganzen Umfange
ausser allen Zweifel gesetzte, auf der andern
Seite der Strecke an den Metallen vorfallende,
chemische Aenderungen von entgegengesetzter Art
hinlänglich darthun. Uebrigens wollen wir noch

stehenden Strecke stellen wir uns die Kette so
beschaffen vor, daſs daselbst jeder ferneren Be-
wegung unübersteigliche Hindernisse in den Weg
treten; denn es läſst sich sogleich einsehen, daſs
auſserdem die äuſsersten Schichten beider Be-
standtheile — die, wie in die Augen fällt, von
selbst nie ins Gleichgewicht kommen können —
die Strecke, in welcher wir sie uns bisher immer
vorgestellt haben, verlassen, und entweder an die
nächsten Theile der Kette übergehen, oder aus
irgend andern Gründen von der Kette sich ganz
und gar absondern müſsten. Die zuletzt erwähn-
ten Modifikationen der Erscheinung werden wir
hier nicht weiter verfolgen, obgleich sie in der
Natur häufig angetroffen werden, wie die Was-
serzersetzung, die Oxydation oder Säuerung der
Metalle auf der einen Seite, und eine bisher we-
niger beobachtete, aber durch Pohl’s merkwür-
dige Versuche, über die von ihm sogenannte
Reaktion der Metalle, in ihrem ganzen Umfange
auſser allen Zweifel gesetzte, auf der andern
Seite der Strecke an den Metallen vorfallende,
chemische Aenderungen von entgegengesetzter Art
hinlänglich darthun. Uebrigens wollen wir noch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0232" n="222"/>
stehenden Strecke stellen wir uns die Kette so<lb/>
beschaffen vor, da&#x017F;s daselbst jeder ferneren Be-<lb/>
wegung unübersteigliche Hindernisse in den Weg<lb/>
treten; denn es lä&#x017F;st sich sogleich einsehen, da&#x017F;s<lb/>
au&#x017F;serdem die äu&#x017F;sersten Schichten beider Be-<lb/>
standtheile &#x2014; die, wie in die Augen fällt, von<lb/>
selbst nie ins Gleichgewicht kommen können &#x2014;<lb/>
die Strecke, in welcher wir sie uns bisher immer<lb/>
vorgestellt haben, verlassen, und entweder an die<lb/>
nächsten Theile der Kette übergehen, oder aus<lb/>
irgend andern Gründen von der Kette sich ganz<lb/>
und gar absondern mü&#x017F;sten. Die zuletzt erwähn-<lb/>
ten Modifikationen der Erscheinung werden wir<lb/>
hier nicht weiter verfolgen, obgleich sie in der<lb/>
Natur häufig angetroffen werden, wie die Was-<lb/>
serzersetzung, die Oxydation oder Säuerung der<lb/>
Metalle auf der einen Seite, und eine bisher we-<lb/>
niger beobachtete, aber durch <hi rendition="#i">Pohl&#x2019;s</hi> merkwür-<lb/>
dige Versuche, über die von ihm sogenannte<lb/>
Reaktion der Metalle, in ihrem ganzen Umfange<lb/>
au&#x017F;ser allen Zweifel gesetzte, auf der andern<lb/>
Seite der Strecke an den Metallen vorfallende,<lb/>
chemische Aenderungen von entgegengesetzter Art<lb/>
hinlänglich darthun. Uebrigens wollen wir noch<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0232] stehenden Strecke stellen wir uns die Kette so beschaffen vor, daſs daselbst jeder ferneren Be- wegung unübersteigliche Hindernisse in den Weg treten; denn es läſst sich sogleich einsehen, daſs auſserdem die äuſsersten Schichten beider Be- standtheile — die, wie in die Augen fällt, von selbst nie ins Gleichgewicht kommen können — die Strecke, in welcher wir sie uns bisher immer vorgestellt haben, verlassen, und entweder an die nächsten Theile der Kette übergehen, oder aus irgend andern Gründen von der Kette sich ganz und gar absondern müſsten. Die zuletzt erwähn- ten Modifikationen der Erscheinung werden wir hier nicht weiter verfolgen, obgleich sie in der Natur häufig angetroffen werden, wie die Was- serzersetzung, die Oxydation oder Säuerung der Metalle auf der einen Seite, und eine bisher we- niger beobachtete, aber durch Pohl’s merkwür- dige Versuche, über die von ihm sogenannte Reaktion der Metalle, in ihrem ganzen Umfange auſser allen Zweifel gesetzte, auf der andern Seite der Strecke an den Metallen vorfallende, chemische Aenderungen von entgegengesetzter Art hinlänglich darthun. Uebrigens wollen wir noch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/232
Zitationshilfe: Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/232>, abgerufen am 27.04.2024.