Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827.

Bild:
<< vorherige Seite

durch sein Uebergewicht der Bewegung des glei-
chen Bestandtheiles in der Scheibe nach seiner
Seite hin, in Folge der zwischen beiden Statt
findenden repulsiven Kraft, widersetzen; daher
hat die zersetzende Kraft jetzt nicht nur den Zu-
sammenhang zwischen beiden Bestandtheilen in
der Scheibe zu überwinden, sondern ausserdem
auch noch die gegenwirkende Kraft in den Nach-
barscheiben. Nun können zwei Fälle eintreten,
entweder überwiegt die zersetzende Kraft des elek-
trischen Stromes fortwährend alle sich ihr ent-
gegensetzenden Kräfte, und dann endigt sich die
Wirkung offenbar mit einer gänzlichen Trennung
der Bestandtheile, wobei die ganze Masse des
einen sich nach dem einen Ende der Strecke hin-
zieht, und die ganze Masse des andern Bestand-
theiles wird nach dem andern Ende dieser Strecke
hingedrängt; oder es findet zwischen den wirken-
den Kräften ein solches Verhältniss Statt, dass
die der Trennung widerstehenden Kräfte zu ir-
gend einer Zeit der zersetzenden Kraft das Gleich-
gewicht halten, dann wird von dieser Zeit an
keine fernere Zerlegung mehr Statt finden, und
die Strecke wird sich in einem merkwürdigen Zu-

durch sein Uebergewicht der Bewegung des glei-
chen Bestandtheiles in der Scheibe nach seiner
Seite hin, in Folge der zwischen beiden Statt
findenden repulsiven Kraft, widersetzen; daher
hat die zersetzende Kraft jetzt nicht nur den Zu-
sammenhang zwischen beiden Bestandtheilen in
der Scheibe zu überwinden, sondern auſserdem
auch noch die gegenwirkende Kraft in den Nach-
barscheiben. Nun können zwei Fälle eintreten,
entweder überwiegt die zersetzende Kraft des elek-
trischen Stromes fortwährend alle sich ihr ent-
gegensetzenden Kräfte, und dann endigt sich die
Wirkung offenbar mit einer gänzlichen Trennung
der Bestandtheile, wobei die ganze Masse des
einen sich nach dem einen Ende der Strecke hin-
zieht, und die ganze Masse des andern Bestand-
theiles wird nach dem andern Ende dieser Strecke
hingedrängt; oder es findet zwischen den wirken-
den Kräften ein solches Verhältniſs Statt, daſs
die der Trennung widerstehenden Kräfte zu ir-
gend einer Zeit der zersetzenden Kraft das Gleich-
gewicht halten, dann wird von dieser Zeit an
keine fernere Zerlegung mehr Statt finden, und
die Strecke wird sich in einem merkwürdigen Zu-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0230" n="220"/>
durch sein Uebergewicht der Bewegung des glei-<lb/>
chen Bestandtheiles in der Scheibe nach seiner<lb/>
Seite hin, in Folge der zwischen beiden Statt<lb/>
findenden repulsiven Kraft, widersetzen; daher<lb/>
hat die zersetzende Kraft jetzt nicht nur den Zu-<lb/>
sammenhang zwischen beiden Bestandtheilen in<lb/>
der Scheibe zu überwinden, sondern au&#x017F;serdem<lb/>
auch noch die gegenwirkende Kraft in den Nach-<lb/>
barscheiben. Nun können zwei Fälle eintreten,<lb/>
entweder überwiegt die zersetzende Kraft des elek-<lb/>
trischen Stromes fortwährend alle sich ihr ent-<lb/>
gegensetzenden Kräfte, und dann endigt sich die<lb/>
Wirkung offenbar mit einer gänzlichen Trennung<lb/>
der Bestandtheile, wobei die ganze Masse des<lb/>
einen sich nach dem einen Ende der Strecke hin-<lb/>
zieht, und die ganze Masse des andern Bestand-<lb/>
theiles wird nach dem andern Ende dieser Strecke<lb/>
hingedrängt; oder es findet zwischen den wirken-<lb/>
den Kräften ein solches Verhältni&#x017F;s Statt, da&#x017F;s<lb/>
die der Trennung widerstehenden Kräfte zu ir-<lb/>
gend einer Zeit der zersetzenden Kraft das Gleich-<lb/>
gewicht halten, dann wird von dieser Zeit an<lb/>
keine fernere Zerlegung mehr Statt finden, und<lb/>
die Strecke wird sich in einem merkwürdigen Zu-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[220/0230] durch sein Uebergewicht der Bewegung des glei- chen Bestandtheiles in der Scheibe nach seiner Seite hin, in Folge der zwischen beiden Statt findenden repulsiven Kraft, widersetzen; daher hat die zersetzende Kraft jetzt nicht nur den Zu- sammenhang zwischen beiden Bestandtheilen in der Scheibe zu überwinden, sondern auſserdem auch noch die gegenwirkende Kraft in den Nach- barscheiben. Nun können zwei Fälle eintreten, entweder überwiegt die zersetzende Kraft des elek- trischen Stromes fortwährend alle sich ihr ent- gegensetzenden Kräfte, und dann endigt sich die Wirkung offenbar mit einer gänzlichen Trennung der Bestandtheile, wobei die ganze Masse des einen sich nach dem einen Ende der Strecke hin- zieht, und die ganze Masse des andern Bestand- theiles wird nach dem andern Ende dieser Strecke hingedrängt; oder es findet zwischen den wirken- den Kräften ein solches Verhältniſs Statt, daſs die der Trennung widerstehenden Kräfte zu ir- gend einer Zeit der zersetzenden Kraft das Gleich- gewicht halten, dann wird von dieser Zeit an keine fernere Zerlegung mehr Statt finden, und die Strecke wird sich in einem merkwürdigen Zu-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/230
Zitationshilfe: Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/230>, abgerufen am 29.11.2024.